West-Österreich 2010

16. - 29.6.2010

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Mittwoch, 16.6.
Bei strömendem Regen verlasse ich um 9.30 Uhr Wien. Bis nach Linz schüttet es, phasenweise recht heftig, ein bisschen Nebel ist auch dabei und die Sicht ist schlecht.
Um 13 Uhr komme ich im Hotel zur Post in Salzburg an. Die Begrüßung ist sehr nett, das Zimmer mächtig groß und der Espresso köstlich. Ich kaufe eine „SalzburgCard“ und um 13.45 Uhr sitze ich im Bus, der praktischerweise gleich vorm Hotel vorbeifährt. Im Zentrum fällt mir sofort Mozarts Geburtshaus auf und ich schreite zur Besichtigung. Anschließend lasse ich mich durch die Getreidegasse schieben. Wahnsinn, wie viele Touristen- und Schülergruppen hier unterwegs sind. Der Spaziergang geht weiter und führt mich vorbei an den Festspielhäusern zum Dom. Dort laufen schon die Aufbauarbeiten für die Festspiele. Gleich um die Ecke bei der Pferdetränke sehe ich ein Lokal. Konditorei Niemetz. Es ist 15 Uhr, Zeit für Kaffee und Kuchen. Es ist eine tolle Konditorei mit vielen Köstlichkeiten. Ich entscheide mich für eine Haustorte und bereue es nicht. Beim Zahlen meint die Kellnerin, dass sie täglich die Waren kosten und somit prüfen muss, ich biete ihr an, das in den kommenden Tagen für sie zu übernehmen.
Frisch gestärkt geht es weiter zur Festung Hohensalzburg. Leider ist der Ausblick durch die tiefhängenden Wolken sehr eingeschränkt. Mit dem Bus geht es zurück Richtung Hotel, wo ich in der Nähe das Gasthaus namens Junior finde. Dort lasse ich mir ein „steirisches Schnitzel“ (mit Sonnenblumenkernen paniert) recht gut schmecken. Um 20 Uhr zurück im Hotel mache ich es mir im Bett und vor dem Fernsehgerät gemütlich.

Donnerstag, 17.6.
Um 8.30 Uhr gehe ich frühstücken und staune nicht schlecht. Da gibt es tatsächlich Lachs mit Toastbrot, Räucherfisch, Beinschinken, Wurst, 5 verschiedene Käsesorten, eine große Auswahl an Brot und Gebäck sowie dreierlei Kuchen. Marmeladen, Joghurt und Früchte runden das Angebot ab. Mit vollem Bauch geht es bald los.
Mit dem Bus geht es nach Hellbrunn. Zuerst werden die Wasserspiele besichtigt, natürlich werde ich auch ein bisschen nass. Da aber die Sonne durchkommt, trocknet die Kleidung relativ rasch. Anschließend mache ich einen kurzen Bummel durch den Zoo von Hellbrunn. Dieser ist nett angelegt, entlang einer Felswand mit vielen naturbelassenen Gehegen. Noch dort erreicht mich der Anruf von Christa, meiner Cousine. Sie hat ab 15 Uhr Zeit und wir vereinbaren, dass sie ins Hotel kommt. Also noch ein kurzer Rundgang im Schloss Hellbrunn und rasch zurück ins Hotel, weil ich muss duschen, da es mittlerweile doch sehr warm geworden ist.
Kurz nach 15 Uhr holt mich Christa ab und wir düsen in Stiegl’s Brauwelt. Gemeinsam besichtigen wir das Brau-Museum und freuen uns auf ein Bier. Wir dürfen uns ein Geschenk aussuchen und wählen je eine Flasche Bier. Im Eintrittspreis sind auch drei Kostproben inkludiert, die wir im Anschluss natürlich einlösen. Im Gastgarten lassen wir uns das Bier schmecken, ein bisschen später auch etwas zum Beißen. Ich entscheide mich für „Innviertler Knödel“, Miniknöderl mit Fleisch, Wurst- und Grammelfüllung auf warmen Krautsalat. Da wir uns lange nicht gesehen haben, beschließen wir, noch ein wenig auszugehen und so lerne ich Salzburgs Nachtleben kennen.
Zuerst besuchen wir die „Stein“-Terrasse. Auch dort können wir im Freien sitzen, mit nettem Blick über die Stadt. Die WC-Anlage ist interessant: nicht nur, dass eine weiße Ledercouch zum Verweilen einlädt, kann Frau auf einem kleinen Fernseher das aktuelle WM-Match verfolgen. Dann pilgern wir weiter und landen beim „fidelen Affen“. Ein nettes Bierlokal, wo wir selbiges auch konsumieren. Als Abschluss gönnen wir uns beim „Fridrich“ einen Schilcher-Spritzer. Da kein Bus mehr fährt lasse ich mich von einem Taxi ins Hotel chauffieren.

Freitag, 18.6.
Obwohl mir die Sonne ins Gesicht scheint mag ich so gar nicht aufstehen. Ich schaffe es aber dann doch und bin kurz vor 9 Uhr beim Frühstücksbuffet. Blöderweise ist die Maxglaner Hauptstraße heute wegen Bauarbeiten gesperrt, sodass kein Bus beim Hotel fährt. Also zu Fuß ein Stück stadteinwärts und dann fahre ich mit einer anderen Linie zum Mönchsberg Aufzug. Der Blick von dieser Ecke auf die Festung und Salzburg ist auch nett, nicht nur, weil die Sonne scheint.
Für 11 Uhr bin ich mit Christa in der Konditorei Niemetz verabredet, wo wir in der Sonne sitzend Kaffee trinken. Die Kellnerin kann sich an mich erinnern und bringt uns Schwedenbomben – zum Verkosten. Find ich echt nett – nochmals Danke!
Wir gehen anschließend in den Mirabell-Garten und fahren von dort mit dem Bus zu Christas Wohnung. Kaum angekommen beginnt es zu schütten und wir überlegen, was wir anstellen können. Paul und Michael, Christas großer und kleiner Mann, bleiben daheim, wir fahren zum Hangar 7. Dort bestaune ich die Spielsachen von Didi Mateschitz und bin vor allem von den Sanitärräumen angetan. So etwas habe ich noch nie gesehen. Wer jetzt wissen möchte, was mich so fasziniert hat – auf dorthin, der Eintritt ist kostenlos.
Während wir dort einen Kaffee trinken, geht ein Wolkenbruch nieder. In einer Regenpause gehen wir zum Auto und fahren in den Euro-Park, angeblich Europas schönstes Einkaufszentrum. Architektonisch ist der Bau wirklich gelungen, die Geschäfte sind mit Wiener Einkaufszentren vergleichbar. Dennoch finde ich ein paar Schuhe (die ich aber eigentlich gar nicht gesucht habe) und noch ein paar Kleinigkeiten. Wir gehen dort auch gleich essen – natürlich in einem Bierlokal. Da mir die letzte Nacht noch ein bisschen nachhängt und morgen eine längere Autofahrt auf mich wartet, bringt mich Christa ins Hotel. Bei der Verabschiedung schenkt sie mir einen Reiseführer über Salzburg weil sie ein paar meiner Fragen nicht beantworten konnte. Naja, sie lebt ja auch erst seit 20 Jahren in dieser Stadt.
Dann gibt’s noch voll die Action, als sich ein Mercedes mit jungen Türken mit vollem Tempo in einem Verkehrszeichen genau vor dem Hotel einparkt. Der Benz schaut danach nimmer gut aus

Samstag, 19.6.
Nach dem Frühstück verlasse ich das Hotel und Salzburg und fahre Richtung München. Eigentlich wollte ich über Tirol nach Vorarlberg fahren, aber ob der Wetterlage nehme ich die Autobahn und einen Umweg von knapp 70 Kilometern in Kauf. Immer wieder gibt es starken Regen, doch es gibt genug Narren, die dennoch mit einem Wahnsinnstempo über die Autobahn bolzen. Bei einer Raststation gönne ich mir einen Kaffee und komme mit einer Frau ins Gespräch. Sie fährt zu ihrer Tochter in die Schweiz, um das „frische“ Enkerl zu besuchen. Vor 3 Tagen kam der Zwerg zur Welt. Sie gibt mir ihre Visitenkarte und meint, ich könne sie ja mal in München besuchen kommen. Naja, wer weiß …
Um 15.30 Uhr komme ich in Bludenz an, hier wohnt eine Cousine meiner Mutter. Die Zimmersuche wird ein bissl mühsam, obwohl ich mir von Kollegen ein paar Tipps hole. Aber die Quartiere sagen mir nicht wirklich zu. Letztendlich finde ich das Hotel „Daneu“, welches zwar nicht billig ist, aber von der Lage her recht nett. Leider ist die Aussicht durch tiefhängende Wolken mehr als getrübt.
Im Zimmer ist es eiskalt, ich reklamiere und es wird eingeheizt. Ich versteh schon, dass keiner mehr heizen will, aber was soll‘s, wenn‘s draußen nur 10 Grad hat.
Das Abendessen wird von einem tollen Koch oder einer tollen Köchin gezaubert. Die Grießnockerlsuppe ist köstlich, die Hühnerbrust mit Gemüse und Reis sehr phantasievoll arrangiert und schmeckt sehr gut.
Um 20 Uhr verkrieche ich mich im Bett und lasse mich vom TV berieseln.

Sonntag, 20.6.
Es ist erst um 9 Uhr Tagwache, das Frühstück zwar nicht ganz so üppig wie in Salzburg, aber durchaus ansprechend. Das Wetter: zum Vergessen – es regnet. Um 11 Uhr kurzer Besuch bei der Tante im Seniorenheim in Bludenz. Dann fahre ich nach Vaduz/Liechtenstein. Dort gibt es außer Banken und einem Schloss nicht viel zu sehen, abgesehen davon regnet es. Während ich noch dort bin läutet mein Handy und die Tochter der Tante lädt ein zu einer Jause. Also zurück nach Österreich und auf nach Thüringen. Nein, nicht nach Deutschland, das gibt es auch in Österreich. Wir plaudern bei Kaffee und Kuchen über Gott und die Welt. Gegen 18 Uhr breche ich wieder auf und falle auf dem Rückweg in Ludesch in ein Lokal ein, wo ich mir ein Pfeffersteak schmecken lasse.
Wieder zurück im Hotel ist es im Zimmer eiskalt, weil den ganzen Tag die Balkontüre offen war. Aber der Heizkörper ist heiß und im Zimmer ist es bald wieder warm.
Ich gönne mir noch einen Schokolade-Auflauf, bevor ich mich ins Bett und unter die Decke kuschel. Ich lasse mir ein Stiegl-Bier schmecken, das dank der Kühlung am Balkon die richtige Trink-Temperatur von ca. 6 Grad hat.

Montag, 21.6.
Um 7.45 Uhr holt mich der Wecker aus meinen Träumen. Da ich heute früher dran bin, ist die Auswahl beim Büffet größer als gestern. Ich stärke mich ausgiebig und um 10 Uhr geht es los. Obwohl noch immer dicke Wolken die Berge verhüllen regnet es nicht mehr. Ab und zu nieselt es, aber das ist auszuhalten. Zuerst statte ich dem Milka-Verkaufslokal in Bludenz – gleich neben der Schoko-Fabrik einen Besuch ab und kaufe ein paar Köstlichkeiten. Dann geht die Fahrt ins Große Walsertal. Über Fontanella und Faschina gelange ich nach Damüls, wo ich mir einen Kaffee mit Apfelstrudel leiste. Über Au, Mellau und Schwarzenberg geht es weiter. Bis heute kannte ich diese Orte nur aus den Verkehrsnachrichten, aber dass diese Strecken im Winter immer wieder gesperrt sind wundert mich jetzt nicht mehr. In Dornbirn mache ich eine Stadtrundfahrt und der nächste Halt ist Feldkirch. Die Stadt besitzt viele alte Häuser und die Schattenburg thront majestätisch auf einem Felsen. Nach einem kurzen Rundgang fahre ich weiter und bin bald darauf in Bludenz. Zuerst gönne ich meinem Auto eine Wäsche.
Überall muss man hier Parkgebühren zahlen, trotz aller Bemühungen finde ich keinen kostenlosen Parkplatz. Also zahle ich wieder einen Euro für 1 Stunde und schlendere durch die Stadt. Fast komme ich mir vor wie in Wien – überall sind Baustellen. Da seit dem Apfelstrudel zu Mittag nichts mehr in meinen Magen kam, suche ich ein Lokal und finde eine Pizzeria. Dort esse ich ganz gut und lasse mich anschließend vom Navi ins Hotel lotsen.

Dienstag, 22.6.
Um 9 Uhr gibt’s Frühstück, dann wird das Auto bepackt, „Seppl“ (mein Navi) programmiert, das Zimmer bezahlt und um 10.20 Uhr kann es los gehen. Eigentlich war geplant, über den Arlberg fahren, aber die Asfinag hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dass die Ausfahrt zur Passstraße gesperrt ist merkt man erst, wenn es zu spät ist und sich im Arlberg-Tunnel wieder findet. Abgesehen davon, dass er elendslang ist, darf man auch noch € 8,50 zahlen.
Um 13 Uhr komme ich in Pertisau am Achensee und in der Golf-Villa an. Nein keine Sorge, ich beginne nicht zu golfen. Das Haus wird vom Sohn einer Jugendfreundin meiner Mutter geführt. Ein kurzer Rundgang im Ort mit Kaffeepause muss sein, erst dann räume ich das Auto aus und das Zimmer ein. Das Abendessen (griechischer Salat, Ripperl mit Folienkartoffel, Dessert) ist so üppig, dass ich eine Stunde quer durch Pertisau marschiere.
Das Wetter wird besser, heute sind es nur ein paar Regentropfen und die Wolken verziehen sich. Somit steigen die Chancen, dass ich doch noch ein paar Sonnenstrahlen erlebe und die Berge – die ja da sind – endlich zu Gesicht bekomme.

Mittwoch, 23.6.
Um 9 Uhr gibt’s Frühstück und ich plane meinen Tag. Zuerst fahre ich nach Wattens und besuche die Kristallwelten von Swarovski. Es ist wirklich faszinierend, was mich dort erwartet. Unzählige Steine sind auf verschiedenste Arten dargestellt und alles in allem ist es durchaus sehenswert und den Eintritt von € 8,50 wert. Der Park ist auch recht nett angelegt und lädt zum Verweilen und Relaxen ein.
Im Anschluss fahre ich nach Kramsach und besuche den Museums-Friedhof. Dort kann man kostenlos die kuriosesten Grabsteine bewundern. Fotografieren ist leider nicht erlaubt, aber ich habe ein paar Kostproben.

„Hier schweigt Johanna Vogelsang, sie zwitscherte ihr Leben lang“

„Aufi gschtieg’n, oba g’fall’n, hin g’wös’n“

„Christ fleh still und bet a bissl, hier liegt der Bauer Jakob Nissel.
Zu schwer musst er büßen hier, er starb am selbstgebrauten Bier“

Nach einer Stärkung geht es weiter und ich finde mich im Zillertal wieder. Naja, da ich schon mal da bin schau ich mir Mayrhofen an. Ein netter Ort, total auf Tourismus eingestellt und alle Parkplätze sind kostenpflichtig. Aber das ist mir überall aufgefallen, dass sich die Gemeinden so ein schönes Körberlgeld machen. Egal, wo ich hin komme, muss ich Parkautomaten füttern.
Zurück in der Golf-Villa freu ich mich aufs Abendessen und lasse mir eine Fleischstrudel-Suppe, Rindsroulade mit Erdäpfelpürree und Salat und zum Dessert Apfel-Kiachl schmecken. Anschließend gibt’s Medizin in Form eines Marillen-Schnaps.

Donnerstag, 24.6.
Um 9 Uhr gibt es Frühstück, ich gehe den Tag gemütlich an. Zuerst ein Spaziergang am See-Ufer, immer wieder laden Bänke zum Verweilen ein und ich nütze das auch. So vergeht die Zeit auch und um 13.30 Uhr fahre ich mit einem Bummelzug (naja, eigentlich ein Waggon hinter einem Traktor) hinauf zur Rodel-Hütte. Die Fahrt führt über eine Forststraße, die im Winter – no na ned – eine Rodelbahn zur besagten Hütte ist. Dort stärke ich mich mit Kaffe und Topfenstrudel, bevor ich mich wieder auf den Weg ins Tal mache – diesmal zu Fuß.
Wieder im Tal fahre ich mit dem Auto Richtung „Gramai-Alm“. Da es eine Mautstraße ist, bezahle ich € 4,-- und finde mich kurz darauf in einer wunderschönen Landschaft wieder. Für Wanderer ist das sicher ein Paradies und auch ich kann mich dem Reiz dieses Tales nicht entziehen. Zuerst besuche ich die „Gern-Alm“, aber das ist nicht der Platz, den man mir beschrieben hat. Also fahre ich weiter und bin letztendlich von der „Gramai“ total begeistert. Wilde, steil abfallende Felswände, dichter Wald, blauer Himmel und angenehme Temperaturen. Der Eiskaffee schmeckt und die Welt ist in Ordnung.
So vergeht der Tag ohne Eile und um 18.30 Uhr serviert mir die Tochter des Hauses das Abendessen in Form einer Nudelsuppe, Lasagne mit Salat und als Abschluss eine Schwarzwälderkirsch-Torte. Nach so einer Schlemmerei brauche ich eine Medizin und sitze mit Schweizern und Deutschen auf der Terrasse. Bald wird es aber zu kühl und die Runde löst sich auf.

Freitag, 25.6.
Warum auch immer – um 5.30 Uhr bin ich munter. Ausgesprochen munter sogar. Ich versuche krampfhaft wieder einzuschlafen, aber ohne Erfolg. Also stehe ich um 6.30 Uhr auf und sehe fast wolkenlosen Himmel über den Bergen. Ich besiege den inneren Schweinehund, ziehe mich an und gehe knapp 45 Minuten walken. Es ist zwar recht kalt, aber nach ein paar Metern merke ich das nicht mehr. Wieder zurück im Quartier gibt es zuerst eine heiße Dusche und anschließend ein gutes Frühstück. Dann beschließe ich, mit der Seilbahn auf den Rofan zu fahren. Ich fahre mit dem Bus nach Maurach, um 11.30 Uhr bin ich auf 1834 Metern und beeindruckt. Die Sicht ist grandios und die Aussicht auf die 2000er in der Umgebung ebenfalls. Bis 14 Uhr bleibe ich oben und lasse mir noch eine Brettl-Jause schmecken, Zurück im Tal fahre ich mit dem Bus zurück nach Pertisau und entscheide blitzartig, eine Schifffahrt zu machen. Die Rundfahrt dauert gute 2 Stunden und bietet einen ganz anderen Blick auf die Felsen und Berge ringsum. Bei der „Gais-Alm“ lege ich einen Stopp ein und fahre 45 Minuten später mit einem anderen Schiff zurück nach Pertisau. Um 18 Uhr bin ich zurück in der Golf-Villa und es wartet schon das Abendessen. Heute gibt es Haussulz (die ich verweigere), Scholle nach Finkenwerder Art mit Petersilerdäpfeln und Salat und als Abschluss eine Marillenpalatschinke.
Da ich schon sehr lange auf den Beinen bin, ziehe ich mich bald ins Bett und vor den Fernseher zurück.

Samstag, 26.6.
Ich stehe um 7.45 Uhr auf und nach dem Frühstück fahre ich los. Zuerst muss ich mich allerdings bei der Tankstelle ca. 10 Minuten lang anstellen. Dann ist Bad Tölz mein Ziel. Der Ortskern mit der Fußgeherzone ist total nett, alle Häuser wunderschön restauriert und viele Schanigarten laden zum Verweilen ein. Ich bummle durch die Stadt und labe mich dann mit einem Espresso. Resi ist leider schon gestorben, aber auch Benno treffe ich nicht. Dann fahre ich weiter und mein nächstes Ziel ist Lenggries. Dort falle ich auf der Suche nach einem „00“ in eine Eisdiele. Das ist an sich noch nichts besonderes, aber das Angebot ist ein Wahnsinn. Man kann aus insgesamt 3 Eiskarten wählen: 10 verschiedene Eiskaffees, 5 verschiedene Eis-Schokoladen, 10 verschiedene Sorten Eis-Spaghetti und dann noch 20 verschiedene „normale“ Eisbecher. So eine Auswahl ist mir noch nirgends untergekommen.
Eigentlich steht der Tegernsee auf meinem weiteren Programm, doch nach 20 Minuten im Stau disponiere ich um und lasse mich vom Navi zum Starnberger See lotsen. Dabei habe ich folgendes gelernt: sich nur aufs Navi zu verlassen ohne eine Straßenkarte dabei zu haben ist nicht schlau. Der „Seppl“ schickt mich über enge Landesstrasserln, durch total entlegene Gegenden, kein Mensch, kein Auto, ab und zu ein Bauer auf dem Feld. Aber letztendlich hat „Seppl“ recht und ich komme in Seeshaupt an. Der Ort liegt am südlichen Ufer des Starnberger Sees. Im besten Hotel am Platz steigt ein Sommerfest. Unzählige Segler sind auf dem Wasser und ein paar ganz mutige im Wasser – naja, bei 17 Grad Wassertemperatur kann das kein Vergnügen sein. Ich spaziere durch den Ort und finde ein nettes Lokal direkt am See. Dort gönne ich mir eine Stärkung und genieße den Blick auf den See.
Doch bald breche ich wieder auf und fahre Richtung Achensee. Wieder schickt mich „Seppl“ querfeldein – und wieder hat er recht und bringt mich ans Ziel. Ich mache in Achenkirch noch einen kurzen Stopp, aber der Ort kann gar nichts.
Um 18 Uhr bin ich zurück in Pertisau. Da ich heute morgen vergessen habe, meinen Menüwunsch zu deponieren, weiß ich nicht, was mich kulinarisch erwartet. Es wird eine Bärlauchschaumsuppe, Wiener Schnitzel mit Pommes und Salat und als Dessert Mousse au Chocolat mit Kirschen. Danach brauch ich einen „Zertrümmerer“ – so voll bin ich.
Tja, und dann heißt es warten – um 22 Uhr stehen die Berge in Flammen. Letztes Wochenende war Sonnenwende, da fiel das Fest allerdings dem Schlechtwetter zum Opfer. Heute ist es wolkenlos und klar, da wird es klappen. Leider bin ich ein bissl enttäuscht, denn aufgrund der Ankündigung habe ich mir mehr erwartet als ein paar Feuerchen und Feuerwerksraketen, die von 2 Bergen abgeschossen werden.

Sonntag, 27.6.
Heute ist Sonntag und länger schlafen angesagt, so bin ich erst nach 9 Uhr beim Frühstück. Frischer Mohnstrudel mit starkem Espresso – herrlich! Ich beschließe, den Krimmler Wasserfällen meine Aufwartung zu machen. Die Fahrt geht durchs Zillertal und dann weiter über Gerlos-Paß. Es sind sehr viele Motorradfahrer unterwegs, kein Wunder bei dem herrlichen Wetter und den vielen Serpentinen. Die Maut kostet € 7,50, der Eintritt zu den Wasserfällen € 2,--.Aber es lohnt sich, denn Europas mächtigster Wasserfall ist wirklich beeindruckend. Ich gehe ein Stück des Weges, gebe allerdings vor dem 2. Wasserfall auf, weil ich doch nicht so geländegängig bin. In einem Lokal mit Blick auf den Wasserfall gönne ich mir einen Eiskaffee, genieße den An- und Ausblick und nehme nebenbei ein Sonnenbad. Die Zeit vergeht viel zu rasch und gegen 16 Uhr mache ich mich auf den Rückweg. Zuvor bestelle ich mit in einem Lokal einen Kaffee, ein Mineral und einen Apfelstrudel. Nicht nur, dass die Dame an der Kassa zu Wasserfällen mich um € 2,-- schießen wollte, die Kellnerin hier probiert es gleich zweimal. Zuerst will sie mir Getränke verrechnen, die ich nicht konsumiert habe, darauf angesprochen korrigiert sie den Betrag und rechnet wieder zu viel. Ich reklamiere, sie reagiert etwas pampig, gibt aber das Geld zurück.
Die Rückfahrt verläuft ohne Probleme und um 18.30 Uhr parke ich vor der Golfvilla ein. Das heutige Abendessen besteht aus Mozzarella mit Tomaten, Hausspieß mit Reis, Gemüse und Salat und als Dessert Erdbeer-Torte. Nach dem Essen plaudere ich noch ein wenig mit einem deutschen Pärchen auf der Terrasse vorm Haus, aber bald wird es zu kühl und ich verabschiede mich.

Montag, 28.6.
Ich stehe erst um 9 Uhr auf. Nach dem Frühstück steht eine Kutschenfahrt auf dem Program. Martin, der Hausherr, kutschiert uns ca. 1 Stunde durch Pertisau. Das ist eine nette Geste für die Gäste. Im Anschluss belebe ich mich einigen Einkäufen die hiesige Wirtschaft und gönne mir am See einen Eiskaffee. Am Nachmittag fahre ich nochmals in die Gramai-Alm – weil's dort einfach schön ist. Ich leiste mir einen Kaiserschmarren, der leider ohne Rosinen serviert wird – ein kleines Manko. Zurück im Quartier lasse ich den Tag auf der Terrasse ausklingen, bevor das Abendessen serviert wird. Heute gibt es Fritattensuppe, Tiroler Gröstl und – einen Eiskaffee. Ich hoffe, ich kann dann noch schlafen. Ich plaudere noch ein bisschen mit dem deutschen Pärchen und dann packe ich meine Sachen. Jetzt, wo alles fertig ist trinke ich noch ein Abschiedsschnapserl mit den Hausleuten und gehe bald schlafen.

Dienstag, 29.6.
Ich stehe kurz vor 8 Uhr auf, packe die letzten Sachen und räume das Gepäck ins Auto. Dann wartet schon der Kaffee auf mich und ich lasse mir das Frühstück schmecken. Anschließend begleiche ich die Rechnung und um 9.45 Uhr geht es los. Gleich bei der Autobahnauffahrt stehe ich allerdings im Stau. Dem ersten auf der Rückfahrt. Immer wieder gibt es so genannte Tagesbaustellen, die den Verkehrsfluss stoppen. Bei der Raststation in Mondsee mache ich eine längere Pause und bestelle mir einen Backhendl-Salat. Dann geht es weiter, doch kurz vor Wien muss ich in Großram noch mal zur Raststation. Einerseits ist das Verlangen nach einem Kaffee übermächtig, andererseits möchte mein Körper die tagsüber zugeführte Flüssigkeit loswerden.
In Wien gönne ich meinem Auto noch eine Wäsche und um 17 Uhr parke ich mich ein. Natürlich sind ein paar Ehrenrunden notwendig, um diesen Parkplatz zu ergattern.
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