Garda-See 2009

17. - 21. Mai 2009

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Hofer-Reisen hatte eine Reise an den Gardasee im Angebot, da konnten wir nicht nein sagen.
Also haben Susi und ich kurzerhand 5 Tage/4 Nächte inkl. HP um € 189,-- gebucht.

Sonntag, 17.5.2009
Abfahrt um 6.15 Uhr morgens Richtung Gardasee. Es herrscht kaum Verkehr zu dieser frühen Stunde und auch in Italien ist außer durch ein paar kleinere Baustellen rasches Vorankommen kein Problem. Die Fahrt geht über die A2 via Graz und Villach nach Italien. Ab Tarvis benützen wir die Autostrada A4 und weiter geht es vorbei an Udine, Venedig, Padua und Verona bis Desenzano an das südliche Ufer des Sees. Die Mautgebühr in Höhe € 20,50, die wir beim Verlassen der A4 zu berappen haben, ist allerdings ein bissl üppig.

Nach kurzer Irrfahrt über unzählige Kreisverkehre erreichen wir endlich um 15 Uhr das Hotel Amethyst in 25080 Manerba del Garda, Via Ponticello Nr. 69. Es ist ein relativ neues Hotel mit einer Vorliebe für violette und rote Farben, verziert mit schwarz-weißen Bildern an den grauen Wänden.
Das Zimmer Nr. 27 ist nett eingerichtet mit Flachbild-Fernseher, Minibar und Klima-Anlage, vom Balkon blicken wir Richtung Pool.
Die Lage ist sehr ruhig in einer Villengegend, aber ohne Fahrzeug ein sehr einsamer Platz.
Voller Tatendrang wollen wir sofort an den See, aber es gibt keinen direkten Weg zu Fuß, also fahren wir ca. 20 Minuten mit dem Auto in der Gegend herum, bis wir endlich eine Parkmöglichkeit finden. Allerdings landen wir an der Seeseite eines Campingplatzes und nicht wie erhofft auf einer Uferpromenade mit Lokalen und Geschäften.
Nach einem Getränk im Zentrum fahren wir zurück ins Hotel, wo schon das Abendessen auf uns wartet.
Wir bekommen als erste Vorspeise Insalata Frutti die Mare, als zweite Vorspeise Pasta mit Tomaten, Oliven, Kapern und Knoblauch und als Hauptgang Thunfisch mit Oliven, Kapern, Sardellen und Couscous. Zum Dessert gibts es entweder Obst (Orange und Kiwi) oder etwas Süßes namens "Chantilly".
Nach dem Essen amüsieren uns die im Fernsehen gezeigten italienischen Video-Hoppalas.

Montag, 18.5.2009
Kurz vor 7 Uhr weckt mich Susi und um 7.30 Uhr sind wir damit beschäftigt, unser Geschirr auf die Terrasse zu tragen, um im Freien frühstücken zu können. Das Frühstücksbuffet besteht aus 2 Fruchtsäften künstlicher Natur, zähem dunkleren Brot, den obligatorischen Pane-Weckerln, Salami, Schinken, eine Sorte Käse, Butter, zwei verschiedene Marmeladen, Nutella, zwei verschiedenen, sehr trockenen Kuchenvariationen, Kaffe, Tee, Milch ... und Croissants, gefüllt mit Vanille- bzw. Schokopudding. Letztere sind ausgesprochen köstlich !!
So gestärkt starten wir um 8.30 Uhr in den Tag und fahren am Westufer Richtung Norden. Nach einigen Kilometern lacht uns ein Schanigarten direkt am Meer an und wir gönnen uns eine Auszeit sowie einen Kaffee. Dann geht es weiter nach Gardone. Dort besichtigen wir um € 9,-- den "Giardino Botanico Hruska".
Prof. Arthur Hruska (1880-1971), Zahnarzt und Botaniker, legte den Grundstein zu diesem artenreichen Garten. Als der Park nach seinem Tode verwilderte und eine zerstrittene Erbengemeinschaft für eine weitere Kultivierung nicht aufkommen wollte, sah Andrè Heller eine Chance, das Gelände zu erwerben und sich einen weiteren visionären Traum zu erfüllen.
Pflanzen aus allen Teilen der Welt finden hier ihren Platz und vieles lässt die Handschrift Hellers erkennen.
Dann fahren wir weiter Richtung Norden. Die Strasse ist sehr eng, immer wieder fahren wir durch Tunnel, die zum Teil nur durch spärliches Tageslicht ausgeleuchtet werden. Dass Radfahrer zum Teil ohne Licht ebenfalls diese Strasse benützen sorgt für zusätzlichen Nervenkitzel.
Der Ort Limone ist unser nächstes Ziel. Wir bummeln ein wenig durch die engen Gassen und gönnen uns eine Erfrischung. Dann fahren wir weiter und gelangen nach Riva. Dieser Ort liegt am Nordufer und durch die hohen Berge ringsum ist es ziemlich windig und bedeutend kühler. Bei einem Imbiss-Stand kaufen wir uns so etwas ähnliches wie Toasts und kurz darauf lassen wir uns Kaffee bzw. Eiskaffee schmecken.
Während der Rückfahrt beschließen wir, bei Gargnano abzubiegen und in die Berge zu fahren. Über teilweise sehr enge und mehr als kurvenreiche Strassen kommen wir zum "Lago di Valvestino", einem fjordartigen Stausee in völlig unberührter Landschaft. Die Staumauer ist 124 m hoch, das Fassungsvermögen beträgt 52 Mio m³ Wasser. Unser nächstes Ziel ist der "Lago d'Idro". Der See ist 11 km² groß, 10 km lang und an der tiefsten Stelle misst er 122 m. Er liegt 368 m über dem Meeresspiegel und ist damit der höchstliegende aller oberitalienischen Seen. Der Ort Idro ist total untouristisch und recht klein, die Lage am See aber sehr idyllisch. Wir lassen die engen Strassen hinter uns und fahren auf der Hauptstrasse zurück in Hotel, wo wir um 18 Uhr ankommen.
Unser heutiges Menü besteht aus einer ersten Vorspeise in Form eines Knödels aus Reis mit Fisch und Meeresfrüchten. Als zweite Vorspeise können wir wählen zwischen Lasagne oder Steinpilzsuppe. Als Hauptgericht wählen wir Hendlhaxen, die aber nicht wie erwartet und angekündigt mit Salat, sondern einfach mit nix serviert werden. Zum Dessert gibt es entweder Pana Cotta oder Obst (Orange und Kiwi).
Nach dem Essen schlendern wir ein bisschen durch die Villengegend, sehen zum Teil riesige Anwesen, die aber leider alle so umzäunt bzw. zugewachsen sind, dass wir kaum einen Blick ins Innere erhaschen können.

Dienstag, 19.5.2009
Wieder ist um 7 Uhr Tagwache, wieder tragen wir um 7.30 Uhr selbst unser Geschirr auf die Terrasse und wieder gibt es diese köstlichen Croissants.
Um 8.30 Uhr sitzen wir schon im Auto und fahren nach Desenzano, denn dort ist heute Markt. Wir finden auf Anhieb eine Garage, suchen aber nach einem vergeblichen Einparkversuch das Weite. Die Garage besteht aus betonierten Boxen, jede für sich hat eine Blechtüre zum Herunterziehen. Die Boxen und die Boxenstrassen sind derart eng, dass dort nur Leute ihr Auto einstellen, denen ihr Fahrzeug nicht recht viel bedeutet. Wir schätzen den Abstand der Autos zu den Wänden auf höchstens 15 cm links und rechts und wundern uns, wie man da noch aussteigen kann.
Kurz darauf finden wir einen anderen Parkplatz, der noch dazu kostenlos ist.
Direkt am Meer erstreckt sich der Markt und man kann wählen zwischen Kleidung, Lederwaren, Haushaltsartikeln, Ramsch und sonstigem Klimbim. Wir schauen viel, probieren ein bisschen, aber mehr als eine Hose für Susi ist nicht dabei.
Unser nächstes Ziel ist Sirmione, der wohl bekannteste Ort am Gardasee. Die Altstadt ist durch enge Gassen und ruhigere Plätze geprägt, in denen wir zahlreiche Boutiquen, Cafés und Restaurants finden. Hier sind wir das erste Mal mit unzähligen Touristen konfrontiert. Als Mittagessen leisten wir uns ein Eis um € 9,-- sehr gut und vor allem eine Riesenportion.
Dann fahren wir weiter nach Peschiera del Garda. Entweder parken wir am falschen Ende oder wir beweisen nicht genug Ausdauer um Sehenswertes zu entdecken. So fahren wir kurz danach weiter nach Lazise. Die Altstadt besteht noch immer aus vielen mittelalterlichen Bauwerken. Das Stadtbild wird von den, im 14. Jahrhundert durch die Scaliger errichteten, Stadtmauern und der Burg beherrscht.
Wir sehen malerische Plätze, den kleinen Hafen, in dem bunte Fischerboote liegen und erfrischen uns in einem Lokal auf der Promenade.
Garda ist unser nächstes Ziel. Auch dieser Ort lädt zum Schlendern und Bummeln ein und es gibt gemütliche Lokale in kleinen Gassen und viele nette Plätze. Da die Temperatur jenseits der 30-Grad Marke liegt und wir mittlerweile vollkommen durchgeschwitzt sind, kaufen wir uns neue T-Shirts.
Wir fahren weiter nach Osten ins Landesinnere, aber da die Straßenkarte im Hotel liegt kommen wir nicht ganz bis ins Valpolicella. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil wir auch so durch Weinbaugebiete kommen und nette Orte passieren. Einer davon hat den Namen "Affi".
Ärgerlich ist allerdings, dass die Beschilderung in Italien orts-unkundige Autofahrer zur Verzweiflung treiben kann. Da gibt es einen Wegweiser, wir folgen ihm, beim nächsten Kreisverkehr steht nichts mehr angeschrieben. So fahren wir halt die zuvor angegebene Richtung weiter - und sind prompt falsch. So wird es uns noch öfter ergehen.
Um 19 Uhr sind wir zurück im Hotel und gehen ohne Umweg in den Speisesaal. Das heutige Menü besteht aus Spiegelei auf Polenta als erste Vorspeise. Als zweite Vorspeise stehen Spaghetti bzw. Lauchsuppe zur Wahl. Das Hauptgericht ist eine Schweinehaxe mit Honig auf weißen Bohnen und zum Dessert gibt es entweder Tiramisu oder ..... ja, schon wieder Orange und Kiwi.
Der Tag klingt ein bisschen traurig aus, weil Susi keine Schlapfen gefunden hat, ihre Kamera kaputt ist und sie ihre Sonnen-Lesebrille ruiniert hat.

Mittwoch, 20.5.2009
Wir gehen um 7.30 Uhr frühstücken und freuen uns, dass wir diesmal nicht selbst das Geschirr auf die Terrasse bringen müssen.
Um 8.30 Uhr fahren wir bereits Richtung Verona. Auf der Autostrada herrscht reger Verkehr, aber wir kommen gut voran und parken im Parkhaus "Arena" um
€ 8,-- für 4 Stunden. Auf der "Piazza Bra", direkt vor der Arena die Verona, stärken wir uns mit einem Kaffee, bevor wir die Stadt erkunden. Den Dom bewundern wir nur von außen, da wir keine € 3,50 Eintritt zahlen wollen. Wir schlendern durch die Fußgängerzone, Susi kauft sich ein Paar Sandalen und nach längerer Suche (immer wieder ärgern uns diese nicht vorhandenen Hinweisschilder!!) bewundern wir und Dutzende andere Touristen den berühmtesten Balkon der Geschichte. Den Balkon von Julia, von dem sie angeblich ihrem Romeo zugewunken haben soll. Dumm nur, dass dieser Balkon erst nachträglich für die Touristen angebaut wurde.
In der Via Cappello 27 steht im Hof eine Statue der Julia und da es Liebesglück bringen soll, die rechte Brust zu berühren, herrscht enormer Andrang. Wir kämpfen uns durch und begrapschen die rechte Brust der Statue. Jetzt heißt es warten, ob es auch hilft. Ein kurzer Aufstieg zur Terrasse und wir sehen im Hintergrund des Balkons eine weitere Statue - zwei Liebende in inniger Umarmung. Um das aus der Nähe zu sehen, will man wieder Geld von uns, das wir uns allerdings sparen. Wir werden heute noch genug an Deppensteuern zahlen. Das erste Mal sind es € 8,-- für den Besuch der Arena. Zu sehen gibt es nichts, wenn man von einer im Aufbau befindlichen Bühne absieht. Ach ja, jede Menge rostige Sitzgelegenheiten gibt es auch noch zu sehen. Der Blick über Veronas ist schön, aber halt auch ein bisschen teuer bezahlt.
Wir sind wieder komplett durchgeschwitzt und müssen wieder einmal einkaufen gehen. Gott sei Dank finden wir einen Laden, wo wir uns trockene T-Shirts kaufen können.
Frisch gekleidet verlassen wir Verona und wollen etwas außerhalb der Stadt eine Pizza essen. Kein leichtes Unterfangen, denn die meisten Lokale haben geschlossen. Endlich finden wir eine Pizzeria, aber wir bekommen nur Gnocchi, da es keine Pizza gibt. Auch egal, Hauptsache etwas zu Essen.
Wir beschließen, den zweiten botanischen Garten in der Umgebung auch zu besichtigen, den "Parco Giardino Sigurta" in Valeggio sul Mincio südlich des Gardasees. Dort zahlen wir dann zum zweiten Mal Deppensteuer in Form von
€ 12,-- für den Eintritt. Dieser Garten-Park zählt zu den fünf schönsten Gartenanlagen der Welt, entstand 1617 und ist 60 ha groß.
Man kann ihn zu Fuß (das ist gratis), per Fahrrad (€ 3,--/Stunde), mit einem Bummelzug ( € 3,--/ 35 Minuten) oder mit einem Golf-Cart ( € 15,--/Stunde) erkunden. Zu sehen gibt es verschiedene Bäume und Sträucher, zahlreiche Teiche mit Seerosen und Goldfischen und sehr viele üppig-grüne Wiesen. Im Vergleich zu Hellers Garten in Gardone ist uns dieser hier zu weitläufig.
Auf der Rückfahrt ins Hotel bleiben wir bei einem Gartencenter stehen und kaufen einen Zitronenbaum mit drei Früchten, einen Olivenbaum für Susi's Garten und eine kleine Cycas revoluta, das ist ein Palm-Farn, für meinen Balkon.
Das heutige Abendessen hätte wie folgt ausgesehen: Makkaroni mit Cilli oder Karottencremesuppe, Eintopf oder Schwertfisch auf duftend Brot (?), Creme Caramel oder Obst (wahrscheinlich wieder Orange und Kiwi). Da uns das nicht sonderlich anspricht gehen wir in das einzige Lokal in der Umgebung und essen dort eine Pizza.
Zurück im Hotel erzählt uns ein Kärntner Pärchen, dass das duftend Brot des Schwertfisches eine dicke Panier war und der Fisch an sich Tiefkühlkost. So gesehen war die Pizza sicher die bessere Wahl.

Donnerstag, 21.5.2009
Auch heute war bereits auf der Terrasse gedeckt (ja, sie sind lernfähig, diese Italiener) und so lassen wir uns das letzte Frühstück schmecken. Dann packen wir unsere Sachen, bezahlen die konsumierten Getränke, beladen das Auto und starten um 8.50 Uhr die Heimreise.
Christi Himmelfahrt ist in Italien kein Feiertag und deshalb herrscht enormer Schwerverkehr auf der Autostrada. Es sind auch sehr viele andere narrische Italiener unterwegs. Wir gönnen uns zwischendurch eine Kaffeepause in einem Autogrill (komisch, dass die Italiener Autos grillen). Bis nach Venedig ist der Verkehr phasenweise recht zäh, dann wird er spürbar weniger. Wieder zahlen wir
€ 20,50 Mautgebühr und sind gegen Mittag bereits auf der heimischen A2 unterwegs. Wir fahren die Raststation Wörthersee an und stärken uns mit einem Salat. Als Abschluss gibt es einen Espresso mit Tiramisu. Die restliche Heimfahrt vergeht ereignislos und um 18 Uhr erreichen wir nach insgesamt 2023 gefahrenen Kilometern wieder wohlbehalten Wien.
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