Philippinen 2017

31.3. – 29.4.2017

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Freitag, 31.3.2017

Um 15.45 Uhr hebt der Airbus A380 von Emirates mit Nelly und mir Richtung Dubai ab. Wir haben eine 3-er Bank für uns und können uns den Annehmlichkeiten des Fliegers ungestört widmen. Eine große Auswahl an Filmen, gratis Internet und gutes Essen lassen die Zeit rasch vergehen und nach einem 15-minütigen Rundflug über das nächtliche Dubai landen wir um 23.15 Uhr. Wir fahren mit dem Zug zu einem anderen Terminal, lassen uns Kaffee und Heidelbeer-Muffins schmecken und warten auf den Weiterflug.
Oh Schreck, das Handgepäck wird abgewogen. Nelly bemerkt, dass einer der beiden Verantwortlichen nicht so genau hinschaut und so stellen wir uns dort an. Meinen Bord-Trolley mit 10.00 kg quittiert er lediglich mit den Worten „perfect“. Alle grinsen und bald darauf sitzen wir in einer Boeing 777-300 von Emirates.
Um 4.17 Uhr starten wir etwas verspätet und bald fallen mir die Augen zu. Ich schlafe zwar nicht gut, dafür immer wieder. Das Essen ist nicht so Besonders, der Flug selbst manchmal ein bisschen ruppig.

Samstag, 1.4.2017

Wir landen um 16.30 in Cebu. Nein, es ist nicht heiß, es ist tropisch schwül. Binnen 2 Minuten verliere ich einen halben Liter Schweiß. Wir finden bald einen Kofferträger und sind kurz darauf im „Waterfront Hotel“, welches praktischerweise gleich gegenüber vom Flughafen ist. Nach Duschen und Umziehen gehen wir wieder zum Flughafen, wir müssen Geld wechseln und auch eine Kleinigkeit essen. Um 21 Uhr befinde ich mich im Land der Träume.

Sonntag, 2.4.2017

Wir checken um 5 Uhr aus und lassen uns vom hoteleigenen Taxi-Service zum Flughafen chauffieren. Nach dem Check-In wird mein erstes Feuerzeug konfisziert. Mit einem Airbus A 319 von Cebu Pacific starten wir um 6.30 Uhr, um eine Stunde später in Davao zu landen.
Die Flugzeuge sind innen mit Werbung verziert, ähnlich wie bei uns die Straßen- bzw. U-Bahnen oder Autobusse.
Nelly kann es kaum erwarten und bald darauf werden wir von einem Teil ihrer Familie (Mama, Schwester Analie, Bruder Melchor, Schwager Jonathan) herzlich mit Blumen und Luftballons und vielen Umarmungen empfangen.
Nach ca. 1,5 Stunden Autofahrt kommen wir in Kapalong an, wo der Rest der Familie (Papa, die Schwestern Gina, Magelyn, Angie und Bruder Junel) schon sehnsüchtig wartet. Nelly ist happy und ich bin ob der Herzlichkeit des Empfanges hin und weg. Mein Zimmer und der Balkon sind ebenfalls mit Luftballons geschmückt. Zur Feier des Tages gibt es „Lechon“, eine Art philippinisches Spanferkel. Und die Mangos sind ein Traum.
Das Wetter ist heiß und schwül, so ziehe ich mich nach einer Weile in mein Zimmer zurück, wo mich der Ventilator kühlt. Am Nachmittag kommt ein kurzer, aber heftiger Regenguss, der die Luftfeuchtigkeit noch ein bisschen höher schraubt.
Leider kann ich den Unterhaltungen der Familie nur bedingt folgen, aber mit Händen und Gesten klappt es doch ganz gut.
Nach diesem aufregenden Tag falle ich um 21 Uhr ins Bett, mit einem eigenen Wachhund vor der Türe.

Montag, 3.4.2017

Um 8 Uhr werde ich munter, ein paar Wolken sind zu sehen und es ist jetzt schon heiß.
Das Frühstück ist philippinisch – Reis, Trockenfisch, die Reste vom „Lechon“ und ein undefinierbares Blutgemisch vom „Lechon“. Macht aber nichts, will eh ein bisschen abspecken und so lasse ich mir lediglich Reis und Mangos und danach Kaffee schmecken.
Der faule Vormittag wird lediglich durch einen Regenguss unterbrochen, dazwischen spiele ich ein bisschen mit den Kindern.
Aber dann wird es abenteuerlich: Melchor bringt mich mit dem Motorrad nach Kapalong. Die Straße ist holprig und voller Schlaglöcher. Ich bin ängstlich, obwohl Melchor sehr sachte mit mir unterwegs ist. Auf der Hauptstraße kommt uns plötzlich ein Motorrad-Geisterfahrer entgegen und mir entkommt ein lautes „Mamma Mia“. Das sollte in den kommenden Wochen noch für viel Heiterkeit sorgen und mein neuer Name werden. Ich warte bei Gina‘s Geschäft auf Nelly, die ebenfalls von Melchor gebracht wird, und dann schlendern wir über den Markt und kaufen Mangos. Zurück fahren wir mit einem Tricycle.
Am Abend kocht Nelly für alle Backhendl, natürlich mit Reis.

Dienstag, 4.4.2017

Nelly ist schon zeitig in der früh beim Zahnarzt. Mama sitzt auf der Terrasse und sortiert Fisolen der Länge nach. Ich habe noch nie so derart lange Fisolen gesehen. Ich helfe ihr dabei und obwohl wird uns nicht unterhalten können verstehen wir uns. Vor dem Haus wird Obst und Gemüse aus eigenem Anbau verkauft.
Um 9 Uhr bringt mich Melchor wieder mit dem Motorrad nach Kapalong, wo ich Nelly treffe. Wir fahren mit einem Fahrrad-Taxi zur Jeepney-Station, um nach Tagum zu fahren. Die philippinischen Verkehrsmittel sind nicht für europäische Hintern gemacht, aber ich finde dennoch Platz. In Tagum steigen wir in einen Bus um und sind um 12.45 Uhr in Davao.
Nelly muss einen neuen Pass beantragen und da das Amt praktischerweise in einem Shopping-Center untergebracht ist kann ich mir dort die Wartezeit vertreiben. Ich lasse mir eine Pizza schmecken und suche mir dann ein raucherfreundliches Platzerl. Obwohl Präsident Duterte Davao zur „smokefree City“ ernannt hat, findet man offizielle Raucherplätze, die auch sehr gut besucht sind. Ich komme mit Danilo ins Gespräch, der gut deutsch spricht, weil er in Augsburg gearbeitet hat.
Da mein Koffer den Flug nicht überstanden hat, erstehe ich dort gleich ein neues Exemplar.
Dann ist Nelly auch schon fertig und wir fahren mit dem Taxi in unser Hotel „La Piscine“. Das Zimmer ist klein, aber ok. Der Pool ist eigentlich recht groß, aber das Wasser derart trüb, dass ich sicher nicht darin schwimmen werde. Abgesehen davon ist das quasi ein öffentliches Schwimmbad, wo jeder gegen Eintritt schwimmen kann. Auch Schwimmkurse werden angeboten.
Am Abend fahren wir mit dem Taxi zum „Jack’s Ridge“, einem schönen Aussichtslokal mit Blick auf die Stadt. Da wir keinen Tisch reserviert haben müssen wir ein bisschen warten. In der Karte finde ich ein Bier mit dem Namen „Red Horse“ – das muss ich trotz der Warnungen von Nelly und auch vom Kellner versuchen. Ich hätte auf die Beiden hören sollen, es schmeckt zwar ganz gut, ist in der Wirkung aber mehr als heftig.
Mit dem Taxi geht es wieder zurück und um 23 Uhr liegen wir in den Betten.

Mittwoch, 5.4.2017

Nach dem Frühstück erwartet uns schon der Taxifahrer, den wir für ganzen Tag für € 50,-- engagiert haben. Während der Fahrt kommen wir durch eine nette Villengegend, wo die Straßennamen „Gold“, „Silver“, „Bronze“ und Platin“ angeschrieben sind. Ich denke, das spiegelt auch die Mietpreise wider. Unser erstes Ziel ist das „Eagle Center“, wo wir neben verschiedenen Adlern und anderen Vögeln riesengroße Spinnen und schöne Pflanzen bewundern.
Ein Regenguss treibt uns ins Auto und wir fahren weiter zum „Malagos Chocolate Museum and Garden Resort“. Leider erwischen uns hier auch Regentropfen.
Unser nächstes Ziel ist der „Davao Crocodile Park“. Die Anzahl der Krokodile, die in den Becken gehalten werden ist ein Wahnsinn und hat mich zutiefst erschüttert. Auch die Haltung der anderen Tiere ist stark verbesserungswürdig. Die Fütterung der Krokodile war wiederum spektakulär. Ein Mann samt einem Kübel voll Futter geht in Gummistiefeln in ein Gehege, wo sich dutzende Krokodile mit einer Länge von ca. 1,20 Meter tummeln. Es ist zwar zu erkennen, dass er das nicht zum ersten Mal macht, aber wenn ein Krokodil den Mann angreifen sollte hat er keine Chance.
Da dort auch „Civet“-Kaffee angeboten wird, muss ich diesen auch versuchen.
Eine bestimmte Schleichkatzenart frisst die Kaffeekirschen (Bohnen und Fruchtfleisch). Die unverdaulichen Kerne werden von den Tieren ausgeschieden und von den Bewohnern Indonesiens und der Philippinen, wo die Katze beheimatet ist, eingesammelt.
Im Darm des Tieres haben die Bohnen so den ersten natürlichen Nass-Fermentationsprozess durchlaufen und geben dem Kaffee seine besondere Note eines muffigen, erdigen und vollen Aromas.
Naja, was soll ich sagen – teuer war’s und geschmeckt hat es mir gar nicht.
Im Anschluss schauen wir uns noch die Nachbauten der Unterkünfte der Ureinwohner an und im Regen besuchen wir eine Schmetterlings-Farm.
Dann fahren wir zurück nach Davao und steigen in „China-Town“ aus. Davon habe ich mir mehr erwartet, aber Nelly hat eine Überraschung für mich. Davao ist die Heimat von „Durian“, der Stinkfrucht. Sie hat eine Freude damit, für mich war der Geschmack schlimmer als der Geruch. Nach einer kleinen Kostprobe überlasse ich Nelly die ganze Frucht.
In einem Shopping-Center gehen wir Abendessen und müssen dann wieder ein Taxi in Anspruch nehmen, da es wie aus Kübeln schüttet.

Donnerstag, 6.4.2017

Wir fahren mit dem Taxi zur Kirche „San Pedro“ und statten ihr einen Besuch ab. Gegenüber ist ein Park mit vielen Adler-Statuen und auch „Durian“ ist allgegenwärtig. Dann gehen wir zu Fuß zum „Peoples-Park“, einer Parkanlage, die etwas verkommen aussieht, aber mit vielen Figuren und Brunnen trotzdem ganz nett ist. Vor allem der Schatten unter den Bäumen tut gut. Nach einer kurzen Rast suchen wir eine bestimmte Bank, damit Nelly zu Geld kommt.
Dann fahren wir zurück zum Hotel, holen unser Gepäck und pilgern zum nahe gelegenen Shopping-Center, wo auch der Bus-Terminal ist. In Tagum steigen wir wieder in ein Jeppney um und lassen uns in Kapalong mit einem Tricycle zu Nelly’s Eltern bringen. Hier muss es viel geregnet haben, überall steht das Wasser.

Freitag, 7.4.2017

Heute steht wieder relaxen am Programm. So stehe ich erst um 8.30 Uhr auf und Nelly verwöhnt mich mit einem köstlichen Mango-Shake. Auch mit Nichts-Tun vergeht die Zeit, ich schlafe ein bisschen und packe am Nachmittag meine Sachen. Am Abend sind wir bei Analie und Rommel eingeladen, er feiert seinen Geburtstag. Um 23 Uhr steht dann ein Mini-Van vor der Türe. Ein Familien-Wochenend-Ausflug steht bevor. Im Fahrzeug nehmen Platz: Nelly, ihre Mama, Schwester Gina und Sohn Xerxes, Schwester Analie und Rommel, Schwester Magelyn und Jonathan und Sohn Carlo, die Brüder Melchor und Junel und meine Wenigkeit.
Analie hat den Ausflug organisiert, die Fahrt dauert ca. 8 Stunden.

Samstag, 8.4.2017

Nach 2 Rauch- und Pinkelpausen und 7 Stunden in einem eiskalten Auto kommen wir um 7 Uhr in „Surigao del Norte“ an. Am Hafen gibt es Frühstück, dann müssen wir auf unser Boot warten. Viele Menschen sind hier, aber ich bin die einzige „Fremde“. Endlich können wir unsere „Banca“ entern und los geht es. Wir fahren ein Stück, das Meer schimmert in verschiedenen Blau-Tönen und die Sonne lacht vom Himmel. Bald darauf steigen wir in zwei kleinere Bancas um und dann fahren wir zu einer Grotte. Wir schwimmen hinein, das Wasser schimmert grün und ist angenehm warm. Es gibt weitere Badestopps und ich kann ein bisschen schnorcheln. Wer will kann auch Klippenspringen – ich will nicht. Dann steigen wir wieder in das größere Boot um und unser nächstes Ziel ist eine Kristall-Höhle. Jeder bekommt einen Helm verpasst sowie eine Taschenlampe und schon sind wir in der Finsternis. Es ist ein mystischer Platz, die Kristalle leuchten im Schein der Taschenlampen. Der Boden ist allerdings mehr als rutschig. Während die anderen noch einen Abstecher zu einer Lagune machen lege ich eine Schwimmrunde ein. Bald darauf legen wir wieder ab, machen nochmals einen Badestopp und besichtigen noch ein Nobel-Resort, wo man für eine Nacht € 300,-- hinblättern darf. Gegen 17 Uhr erreichen wir unser Quartier und können unsere Betten im 10-Bett-Zimmer in Beschlag nehmen. Immerhin mit Dusche und WC, allerdings fast ohne Wasser.
Kurz vor Sonnenuntergang gehe ich nochmals schwimmen und genieße die schöne Bucht. Das Abendessen, vor allem der Fisch, ist sehr gut und das Bier gut gekühlt.
Da die letzte Nacht eine recht schlaflose war liegen um 20 Uhr fast alle in ihrem Bett.

Sonntag, 9.4.2017

Um 7 Uhr ist Tagwache, das Frühstück besteht aus Reis, Fisch, Fleisch, Saft, Wasser, Kaffee und frischen Ananas. Eigentlich sollten wir um 9 Uhr losfahren, doch wie gestern schon streikt der Motor. Nach 15 Minuten Arbeit springt er dann doch an und um 10 Uhr sitzen wir wieder im Mini-Van. Heute sind wir froh, dass die Klimaanlage so gut funktioniert. Mittags gibt es eine längere Pause, wo wir sehr gut und reichlich essen. Ein weiterer Halt am Nachmittag bei „Halo-Halo“ (philippinische Spezialität, besteht aus den Grundzutaten Wassereis, Kondensmilch, Mungobohnen, Gartenbohnen, Kichererbsen, Kokosstreifen sowie Kochbananen, die je nach Region und Geschmack mit verschiedenen weiteren Zutaten ergänzt werden) und Reiskuchen im Bananenblatt vollendet den Ausflug, der pro Person inkl. Fahrt, Übernachtung, Bootsfahrten und Verpflegung ca. € 60,-- gekostet hat.
In Tagum verabschiede ich mich von den anderen, Nelly und Melchor bringen mich nach Davao ins Hotel „Luxor One“. Leider präsentiert sich die Bleibe ganz anders als im Internet, es handelt sich um eine billige Absteige. Die Dusche funktioniert nicht, WC-Papier gibt es nur auf Nachfrage, das Handtuch hat Flecken – aber da ich genug Feuchttücher dabei habe, ist es mir relativ egal. Die Nacht wird schon vergehen.

Montag, 10.4.2017

Ich fahre um 7 Uhr zum Flughafen, checke rasch ein, werde wieder ein Feuerzeug los und finde endlich einen Kaffee. Eine Stunde Flugzeit mit Gewinnspiel vergeht recht rasch und ich fahre in Cebu mit dem Taxi zur Ferry-Station. Dort habe ich Glück und erwische die Fähre um 10.40 Uhr. Die Fahrt mit dem Ocean-Jet dauert 2 Stunden und wir werden mit einem ziemlich brutalen Actionfilm unterhalten. Ich werde in Tagbilaran von einem Fahrer erwartet, der mich ins „Kayla Beach Resort“ bringen soll. Der Typ fährt wie von der Tarantel gestochen. Dabei heißt es auf den Philippinen, wenn man Ungeduld zeigt verliert man sein Gesicht und ist unten durch. Beim Verkehr – egal welches Verkehrsmittel – dürfte diese Weisheit nicht gelten.
Um 14 Uhr erreiche ich das Hotel und bin gleich begeistert. Ich trinke erstmal ein Bier und lasse mir ein Thunfisch-Sandwich schmecken, dann inspiziere ich mein Zimmer und kurz darauf entspanne ich im angenehm kühlen Pool.
Am Abend bestelle ich Chicken-Adobo, eine Art Gulasch und philippinisches Nationalgericht, natürlich mit Reis und dazu frisches Ananas-Juice.

Dienstag, 11.4.2017

Gut ausgeschlafen lasse ich mir das Frühstück schmecken. Pancakes, Kaffee und Obstsalat. Heute weht heftiger Wind und das Meer ist recht unruhig. So verbringe ich den Vormittag am und im Pool und fahre zu Mittag mit einem Jeepney, den ich vor dem Hotel aufhalte, nach Tagbilaran. Das ist die Hauptstadt von Bohol und präsentiert sich laut und stinkig. Da nicht nur mein Koffer sondern auch unter anderem mein Schnorchel den Flug nicht überstanden hat, begebe ich mich auf die Suche nach einem Neuen – leider vergeblich. Allerdings kann ich Geld wechseln und somit dann recht entspannt mit dem Taxi zurückfahren. Kurz vor Sonnenuntergang springe noch einmal in den Pool, bevor ich mir zum Abendessen einen Burger, ein Bier und einen sehr guten, frischen und noch warmen Apfelkuchen schmecken lasse.
Dann erreicht mich ein SMS von Nelly. Sie schreibt, dass auf Bohol Abu Sayyaf-Terroristen sein sollen. Ich mache sofort im Internet schlau und erfahre, dass es im Norden der Insel eine Schießerei zwischen dem Militär und Abu Sayyaf mit einigen Todesopfern gegeben hat. Das macht mich jetzt nicht glücklich, zumal diese Typen Entführungen geplant haben. Es ist die Woche vor Ostern und daher sind viele Touristen und auch Einheimische auf Urlaub hier. Und für morgen steht ein Ausflug zu den „Chocolate Hills“ am Programm. Ich frage bei der Rezeption nach und wir vereinbaren, dass der Ausflug erst morgen definitiv fixiert wird. Ein bisschen beunruhigt und irritiert gehe ich heute schlafen.

Mittwoch, 12.4.2017

Aufgrund der Neuigkeiten von gestern Abend habe ich nicht besonders gut geschlafen und in der Nacht meinen Plan, mit einem Leihwagen die Insel zu erkunden, fallen gelassen. Das Wetter ist heute fast windstill. Da ich mich über die rüde Fahrweise bei der Abholung vom Flughafen beschwert habe, habe ich heute einen anderen Fahrer. „Ronald Coffee“ nennt er sich, das Fahrzeug ist top und er fährt sehr sicher und wenig riskant. Zuerst fahren wir zu den „Chocolate Hills“. Die über 1250 Kalksteinhügel, die sich über ein Gebiet von mehr als 50 km² verteilen, sind während der Regenzeit mit verschiedensten Gräsern, Farnen und Zuckerrohrarten bewachsen und färben sich in der Trockenzeit braun – daher der Name. Der höchste „Chocolate Hill“ erreicht eine Höhe von rund 120 Metern. Über die Entstehung der Formationen gibt es keine gesicherten Informationen, sehenswert ist es allemal.
Es sind unzählige Touristen hier, allerdings kaum Polizei oder Militär. Das kann ich nach den gestrigen Vorfällen nicht verstehen.
Der nächste Halt ist bei einer Schmetterlingsfarm. Es sind wunderschöne Tiere und viel größer als bei uns, sie lassen sich aber nur recht schwer fotografieren.
Dann kommen wir zu den Koboldmakis („Tarsier“). Es sind nachtaktive Tiere, die tagsüber im Pflanzendickicht oder in einem Gewirr von Schlingpflanzen schlafen. Mit ihren großen Augen und den langen Fingern sind sie lustig anzusehen.
Den Abschluss des heutigen Ausfluges bildet eine Flussfahrt am „Loboc-River“ auf einem „Floating Restaurant“. Das inkludierte Essen ist nichts Besonderes, die Landschaft recht nett und der Wasserfall am Ende der Tour ein bisschen klein geraten. Auf der Rückfahrt erwischt uns ein mächtiger Regenguss, den einheimischen Kindern macht das aber nichts aus und sie springen weiterhin von den Bäumen ins Wasser.
Um 15 Uhr bin ich wieder zurück und kühle mich erstmal im Pool ab.
Zum Abendesse bestelle ich mir eine Pizza Hawaii. Da ich durstig bin, trinke ich ein zweites Bier mit dem Ergebnis, dass ich um 20 Uhr wegschlummere.

Donnerstag, 13.4.2017

Der heutige Tag vergeht mit Schwimmen, Lesen, Spazieren am Strand auch recht schnell und ist ereignislos. Einfach Urlaub halt.
Dann versuche ich über eine Tauchschule zu einem Schnorchel zu kommen – trotz Angebot im Internet leider wieder ohne Erfolg.
Am Abend lasse ich mir einen Cordon-Bleu-Burger schmecken und mache im Anschluss einige Vollmond-Fotos.

Freitag, 14.4.2017

Nach dem Frühstück nutze ich die Ebbe wieder für einen ausgedehnten Strandspaziergang und lerne einen Italiener kennen, der in einer Hütte wohnt und mich auf die Terroristen anspricht und wissen will, ob ich denn keine Angst hätte. Eigentlich fühle ich mich schon sicher, aber wissen kann man natürlich nichts.
Da heute Karfreitag (God’s Friday) ist, hat alles geschlossen und auch der öffentliche Verkehr ist eingeschränkt. Die Philippinen sind ein höchst religiöses katholisches Land. Das sieht man auch auf allen Fahrzeugen, die mit Bibelsprüchen oder anderen Gottesthemen beschriftet sind. Auch bekreuzigen sich viele Menschen, wenn sie ein Fahrzeug besteigen – ok, das kann ich ob der Fahrweise der Einheimischen ja verstehen.
So bleibe ich im Hotel und vertreibe mir die Zeit mit Schwimmen, Lesen und auf’s Meer schauen.

Samstag, 15.4.2017

Am Vormittag fahre ich nochmals nach Tagbilaran und finde beim Busterminal ein großes Einkaufszentrum. Nicht nur, dass es dort ein ausgesprochen nettes Kaffeehaus gibt, finde ich auch endlich einen Schnorchel. Ich fahre mit dem Bus zurück und amüsiere mich erneut, über die Fahrkarten. Da werden Kindheitserinnerungen wach, denn hier werden Papierzettelchen ausgegeben, die dann von einem „Schaffner“ mit einer kleinen Zange gelöchert werden. Zurück im Hotel probiere ich sofort den neuen Schnorchel, doch leider gibt es im Meer vor dem Hotel wenig bis gar nichts zu sehen.
Für morgen habe ich eine Fahrt nach „Pamilacan“ gebucht, da sehe ich hoffentlich mehr.
Um 21 Uhr gehe ich schlafen, draußen blitzt es wie wild.

Sonntag, 16.4.2017

Sintflutartiger Regen reißt mich um 3.30 Uhr aus dem Schlaf. Um 5.30 Uhr stehe ich auf, es ist grau in grau, aber kein Regen mehr. Der Kapitän ist auch schon munter, meint aber, heute sei kein guter Tag für einen Bootsausflug. Also vertagen wir auf morgen und ich lege mich wieder ins Bett. Nach dem Frühstück beschließe ich, mit dem Bus nach „Jagna“ zu fahren. Ich komme bei Sonne, Windstille und tropischen Temperaturen dort an. Zuerst statte ich der St. Michaels Kirche einen Besuch ab. Dort befinden sich unzählige Familien mit Babies. Ob es sich tatsächlich um Taufen handelt kann ich leider nicht herausfinden. Dann schlendere ich durch die Stadt, die sonst nicht viele Highlights zu bieten hat. Da es mir hier zu heiß ist suche ich einen Bus, der mich zurückbringt. Leider gibt es nur einen ohne Klimaanlage, dafür mit offenen Fenstern. Zurück im Hotel brauche ich erstmal zwei kühle Getränke, dann lasse ich mich in den Pool fallen. Der bringt heute zwar keine Abkühlung, aber das Nass ist angenehm.

Montag, 17.4.2017

Um 5.30 Uhr ist Tagwache. Heute passt das Wetter, der Kapitän ist schon hier und um 6 Uhr geht es los. Die kleine „Banca“ hat einen durchaus passablen Motor und so geht es recht rasch in Richtung der Insel „Pamilacan“. Ein paar Delfine kreuzen unseren Weg, leider sind sie etwas fotoscheu, denn sie bleiben relativ weit weg.
Die Insel ist 1500 x 1300 Meter groß und es leben dort ca.1500 Menschen. Sie bietet außer einem weißen Korallenstrand sonst nicht viel. Allerdings hat mich der Dreck dort relativ schockiert. Solange man den Strand nicht verlässt ist es ein Paradies. Das ist mir schon einige Male negativ aufgefallen, dass Umweltschutz oder Mülltrennung hier scheinbar Fremdworte sind.
Die Unterwasserwelt ist hier aber noch relativ intakt und so kann ich verschiedene Fische, blaue Seesterne und viele Korallen bewundern. Da der Kapitän die Leiter vergessen hat, lässt er mich mit einer Rettungsweste für ein paar Minuten alleine und dann kann ich sehr komfortabel zurück ins Boot klettern. Seine Frau serviert mir anschließend frische Fische mit Reis und dann gehe ich wieder in das badewannenwarme Wasser. Da sich am Horizont dunkle Wolken bemerkbar machen, drängt der Kapitän zum Aufbruch. Mittlerweile wird auch der Wind stärker und die Wellen werden höher. Der Kapitän fährt Vollgas und nach ein paar Minuten bin ich aufgrund des Spritzwassers waschelnass. Die Gewitterzelle kommt bedrohlich näher und die Fahrt gegen Wind und Wellen ist kein Spaß mehr. Immer wieder kommen Wellen über das kleine Boot und ich habe ernsthafte Bedenken, dass wir die Rückfahrt unbeschadet überstehen. Aber es gelingt und um 14 Uhr sind wir zurück. Den restlichen Nachmittag verbringe ich im Pool zum Entsalzen und gegen Abend packe ich meine Sachen.
Nach dem Abendessen mit Fisch-Steak, Gemüse, Reis leiste ich mir noch einen Cocktail und falle dann ins Bett.

Dienstag, 18.4.2017

Nach dem Frühstück zahle ich meine Konsumation, genieße noch ein Mango-Juice und dann ist auch das Taxi schon da. Mit einem weinenden Auge verlasse ich das „Kaylaa Beach Resort“, ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Da ich schon ein Ticket habe, kann ich gleich einchecken und um 11.40 Uhr fährt der „Ocean Jet“ los. Nach 2 Stunden bin ich wieder in Cebu und muss ziemlich lange auf ein Taxi warten, um zum Flughafen zu kommen. Auch diesmal werde ich am Flughafen ein Feuerzeug los. Dafür lerne ich eine neue Sportart kennen: Gate-hopping. Das dürfte eine philippinische Spezialität sein, bei der Fähre war es auch der Fall. Um 17 Uhr hebt die Maschine von Cebu Pacific ab – mit einem plärrenden Kleinkind in meinem Nacken.
Nelly hat mir einen Taxifahrer organisiert, der mich bereits erwartet und nach Tagum bringen soll. Der Verkehr ist der reinste Wahnsinn, wir brauchen knapp 2 Stunden zum „Banana Beach Resort“. Dort stehen wir vor einem geschlossenen Tor, müssen eine Personenkontrolle passieren und uns im Anschluss bei der Rezeption melden. Dort erfolgt ein neuerlicher Identitäts-Check, die Buchung wird kontrolliert und ich werde einigermaßen unfreundlich aufgefordert, morgen die Rechnung zu begleichen. Dann fahren wir weiter und kommen zum Restaurant. Dort werde ich mit einem Willkommensgetränk empfangen und in meinen Bungalow gebracht. Kurz bleibt mir der Mund offen, obwohl mir schon bei der Buchung bewusst war, dass es hier toll ist. Aber die Wirklichkeit übertrifft es dann doch noch. Ich lasse mir noch ein „Halo-Halo“ schmecken und gehe um 22 Uhr ins Bett.

Mittwoch, 19.4.2017

Um 8.45 Uhr gehe ich frühstücken und mache anschließend einen kleinen Rundgang. Die Anlage ist sehr gepflegt, mit vielen Blumen und verschiedenen Palmen und es gibt einen schwarzen Strand. Dann wird mir eine „Forrest- and Plantage-Tour“ schmackhaft gemacht. Es wurde heute ein neues Elektromobil geliefert und so komme ich in den Genuss der Jungfernfahrt. Zuvor werden noch zahlreiche Fotos gemacht, ich muss dafür auch posieren, man nennt mich mittlerweile „special guest“. Der Ausflug ist sehr schön, ich sehe Affen und Wildschweine, hunderte Palmen, Mangroven und der Spaziergang über die Hängebrücken durch den Wald ist schon etwas Besonderes. Wieder zurück lasse ich mir einen Mango-Shake schmecken und gehe am schwarzen Strand spazieren. Wieder einmal ziehen dunkle Wolken auf und ich verziehe mich in meinen Bungalow und trinke dort einen Kaffe. Nicht nur hier, in jedem Hotel bisher gab es einen Wasserkocher samt Trinkwasser in Flaschen sowie Kaffee bzw. Tee.
Am Nachmittag will ich im Meer planschen und werde darauf hingewiesen, dass es sehr flach ist und ich daher weit gehen muss, wenn ich schwimmen möchte. Entweder liegt es am schwarzen Strand oder daran, dass es so seicht ist, das Wasser war nicht warm, sondern heiß. Ich bin noch nicht einmal bis zu den Knien nass, aber ich halte es nicht mehr aus. Raus aus dem Meer, rein in den Pool. Der ist mit geschätzten 29 Grad zwar auch nicht kalt, aber im Vergleich mit dem Meer doch deutlich kühler.
Am Abend lasse ich mir „Beef Caldereta“ – eine Art Gulasch – schmecken. Da sonst keine weiteren Gäste hier sind, lasse ich das Personal Feierabend machen und schaue mir Dank dem exzellenten Wlan im Zimmer einen Film an.

Donnerstag, 20.4.2017

Ein massiver Schweißausbruch weckt mich um 6.30 Uhr. Die Klimaanlage funktioniert nicht. Bald darauf gehe ich frühstücken und reklamiere die Klimaanlage. Sofort wird der Fehler behoben und bei der Gelegenheit auch gleich aufgeräumt. Gut gestärkt gehe ich auf Fotosafari und finde viele schöne Motive.
Dann erreicht mich eine Hiobs-Botschaft. Nelly’s Vater liegt im Spital, Verdacht auf Herzinfarkt. Das Krankenhaus ist hier in Tagum und ich wollte gleich losfahren. Nelly hat mich davon abgehalten und so habe ich versucht, trotz der schlimmen Nachricht den Tag zu genießen. Am Nachmittag beginnt es dann auch noch zu regnen, das Wetter passt sich der Stimmung an.

Freitag, 21.4.2017

Eigentlich sollte ich heute auschecken und nach Kapalong fahren, weil ein Familienausflug geplant war. So versuche ich, mein Quartier zu verlängern, es gibt aber erst morgen wieder ein freies Zimmer. Die Leute vom Banana Beach sind wirklich sehr bemüht und hilfreich und organisieren mir nicht nur einen Fahrer, sondern sagen ihm auch, welche Hotels er mit mir abfahren soll, um für heute Nacht ein Zimmer zu finden. Beim zweiten Hotel habe ich Glück, deponiere dort meine Sachen und der Fahrer bringt mich zum Krankenhaus.
Dort treffe ich Nelly und sie erzählt mir, was passiert ist. Ihr Vater hatte einen Atemstillstand, wurde erfolgreich reanimiert und musste dann beatmet werden. Da es hier kein Beatmungsgerät gibt, muss er händisch beatmet werden. Das Krankenhauspersonal macht das aber nicht, also haben Nelly und ihr Bruder diese Tätigkeit übernommen. Eine ziemlich psychische Belastung.
Ich darf nicht ins Krankenhaus und so verabschiede ich mich bald wieder und erkunde Tagum. Vor der „Christ the King“-Kirche entzünde ich eine Kerze und hoffe für die Familie, dass alles wieder gut wird.
Dann fahre ich mit Tricycles herum und kühle mich in diversen Shopping-Centern ab. Das größte ist die „G-Mall“. Ich übersehe die Zeit und plötzlich ist es dunkel. Straßenbeleuchtung? Gibt’s nicht wirklich. Als Fußgänger lebt man tagsüber schon gefährlich genug und jetzt soll ich im Dunkeln ins Hotel finden? Ich bin weit weg vom Hotel und kein Tricycle will mich hinbringen. Immer wieder sagen sie mir, ich soll ein Jeepney nehmen. Würde ich ja auch machen, wenn ich wüsste, welches. Auf den Fahrzeugen stehen zwar Fahrziel und zum Teil auch fixe Stopps, aber wenn man sich nicht auskennt, ist das leider wenig hilfreich. Etwas verzweifelt spreche ich einen Polizisten an. Der greift zu seiner Pfeife, winkt ein Tricycle heran und kurz darauf bin ich in meinem Hotel.
Allerdings erwartet mich eine Überraschung, die Türe lässt sich von innen nicht versperren. Also zur Rezeption und in ein neues Zimmer. Dort gibt es aber keinen Strom. Wieder zur Rezeption und in ein weiteres Zimmer. Jetzt passt es - die Türe kann man versperren, Strom gibt es auch, aber ich finde weder Handtuch noch WC-Papier. Also nochmals zur Rezeption.
Endlich kann ich duschen und mache es mir dann im Bett bequem. Für eine Nacht ist es ok, obwohl es für philippinische Verhältnisse sauteuer ist.
Aus dem Krankenhaus gibt es keine Neuigkeiten.
Ich ändere meine Pläne und ersuche Florian, meinen Flug nach Cebu von Montag auf Dienstag umzubuchen. Nelly bleibt bei ihrem Vater im Krankenhaus und alleine mag ich nicht nach Oslob zum Walhai-Schnorcheln. Das könnte ich sicher nicht genießen. Die Stornogebühr für das Hotel in Oslob hält sich mit € 18,-- auch in Grenzen.

Samstag, 22.4.2017

Ich werde um 5.30 Uhr munter. 2 Dosen Mango-Saft und ein paar Kekse sind mein Frühstück, Kaffee gibt es erst ab 7 Uhr. Ich versuche Nelly zu erreichen, leide erfolglos. Endlich ist es 7 Uhr und ich lechze nach einem Kaffee. Das was ich bekomme ist sündteuer und scheußlich. Ich fahre gegen 9 Uhr zum Krankenhaus und suche mir im angrenzenden „Energy-Park“ ein schattiges Plätzchen. Um 11 Uhr treffe ich Nelly und sie erzählt mir, dass es dem Vater schon besser geht. Das freut mich sehr, morgen oder Montag kann ich ihn besuchen. Dann kommt auch schon mein Abholservice und kurz darauf bin ich wieder in „meinem“ Bungalow im Banana Beach. Es sind viele Tagesgäste hier und so ist der Pool recht voll und im Lokal kaum ein Platz frei.
Am Abend tobt ein heftiges Gewitter, ich kann nicht in meinen Bungalow zurück und so bleibt mir nichts anderes übrig, als abzuwarten und einen Mango-Diaquiri zu trinken.

Sonntag, 23.4.2017

Um 3 Uhr weckt mich Lärm von draußen. Wer randaliert denn da? Nach einer Weile siegt die Neugier. Ich bewaffne mich mit meiner Taschenlampe und gehe nachschauen. Ein Wildschwein sucht offenbar nach Futter und hat sich unterhalb der Terrasse in ein Stück Holz verbissen. Das erklärt den Krach und ich lege mich wieder ins Bett. Da ich aber nicht schlafen kann und die Zeitverschiebung zu Österreich minus 6 Stunden ist, teile ich der Heimat via whatsapp mein Erlebnis mit. Diese Konversation erheitert uns noch immer, vor allem der Kommentar „gib der Sau a Bier und a Ruah is“.
Ich kann dann doch noch weiterschlummern und gehe um 8.45 Uhr frühstücken. Den Vormittag verbringe ich im Pool und bin immer wieder begeistert von dieser tollen Anlage. Obwohl auch heute viele Leute hier sind, finde ich ein Plätzchen zum Relaxen und Lesen.
Um 16 Uhr bringt mich der Fahrer zum Krankenhaus und mit Nelly kann ich bis vor den „critical room“, um durch die Glasscheibe einen kurzen Blick hinein zu werfen.. Diese Intensivstation macht einen durchaus passablen Eindruck, aber das restliche Krankenhaus hat mich dann doch ein wenig schockiert, Ich sehe Krankensäle mit geschätzten 30-40 Betten, daneben Angehörige, welche die Patienten mit Nahrung und Medikamenten versorgen. Privatsphäre gleich null und ob aufgrund der Enge eine Genesung wirklich gewährleitet ist wage ich zu bezweifeln.
Vor dem Krankenhaus gibt es eine Wartezone. Eine Art Baracke mit Wellblechdach, darin ein paar Holzbänke und einige Leute haben Hängematten gespannt. Immer wieder werden per Lautsprecher Angehörige aufgerufen, um Patienten zu besuchen oder etwas zu besorgen. Medikamente und Verpflegung müssen die Angehörigen organisieren, ebenso sind sie für die Körperpflege zuständig. Nelly’s Familie hat einen 4-Stunden-Rhythmus, damit immer jemand bei ihm ist, die andere Schicht ist dann im Wartebereich. Ich treffe auch noch Magelyn, Angie und Analie, die heute ebenfalls als Unterstützung hier sind.
Um 18.30 Uhr holt mich der Fahrer ab und mir kullern beim Abschied von ihnen ein paar Tränen aus den Augen.

Montag, 24.4.2017

Diese Wildsau – schon wieder weckt mich das Vieh um 3 Uhr. Ich kann dann nicht mehr wirklich einschlafen und so stehe ich genervt um 7 Uhr auf. Nach dem Frühstück mache ich einen Spaziergang über den schwarzen Strand. Das Meer ist immer noch so heiß, dass ich nicht darin schwimmen mag. Daher genieße ich wieder den Pool und dazwischen frisch gepressten Ananas-Saft.
Um 15.45 Uhr bringt mich der Fahrer ein letztes Mal zum Krankenhaus. Ich finde Mama schlafend im Wartebereich, Nelly, Gina und Melchor sind beim Papa. Als einzige Ausländerin werde ich im Wartebereich entsprechend gemustert und mit Händen und Füssen kann ich mich dann mit Mama unterhalten, die inzwischen aufgewacht ist. Gina bringt mir die paar Sachen, die ich in Kapalong gelassen habe, da ja geplant war, dorthin zurückzukommen. Deshalb sehe ich Gina’s kleinen Sohn Xerxes auch nicht mehr, was mir besonders leid tut, denn der Zwerg ist ja echt süß. Gina erzählt mir, dass sich ihr Papa um mich Sorgen macht, weil ich doch jetzt alleine nach Cebu fliege, auch das Walhai-Abenteuer nicht gemacht habe und soviel Zeit meines Urlaubes hier im Krankenhaus bei ihnen verbringe. Ich bin total gerührt ob der Fürsorge und versuche krampfhaft nicht zu heulen. Da liegt der Vater in der Intensivstation und macht sich um mich Sorgen. Nelly und Melchor sehe ich nicht, da sie gerade ihre 4-Stunden-Betreuungsschicht haben. Um 18 Uhr werde ich wieder abgeholt und es folgt ein tränenreicher Abschied von Gina und Mama.
Kaum zurück im Banana Beach ruft Nelly an und fragt, ob sie bei mir schlafen könne. Ich kläre das sofort und natürlich ist es kein Problem. Ich esse eine Pizza, trinke ein Bier und dann packe ich meine Sachen. Melchor liefert Nelly mit dem Motorrad um 22 Uhr ab und wir tratschen noch ein bisschen. Nelly hat mir ein Taxi organisiert und bringt mich morgen zum Flughafen.

Dienstag, 25.4.2017

Gut ausgeschlafen – weil die Wildsau woanders randaliert hat – gehen wir frühstücken und um 8.45 Uhr ist Oliver, der Taxifahrer, auch schon da. Obwohl viel Verkehr ist sind wir kurz nach 10 Uhr beim Flughafen. Nach dem schnellen Check-In trinken wir noch etwas gemeinsam und dann heißt es auch von Nelly Abschied nehmen. Sie kommt nach Wien zurück, wenn ihr Papa aus dem Krankenhaus kommt.
Die Zeit bis zum Abflug vertreibe ich mir mit Kaffee trinken und surfe im Internet. Die Stunde Flug vergeht recht rasch und um 13.45 Uhr lande ich in Cebu. Ich fahre mit dem Taxi zum „Wellcome-Hotel“ und beziehe mein großes Zimmer. Vorraum, Wohn-Ecke mit Fernsehgerät und Klimaanlage, separates Schlafzimmer mit Fernsehgerät und Klimaanlage, Badezimmer, separates WC, kleiner Balkon und eine Minibar. Hier lässt es sich auch aushalten.
Um 16 Uhr spaziere ich zur „Ayala-Shopping-Mall“. Das ist ein riesiges Einkaufszentrum mit unzähligen Geschäften. Unter anderem finde ich H&M, Lacoste, McDonalds, Burger King, KFC, Mango, Yves Roger und viele andere mehr. Ich esse eine Kleinigkeit und finde anschließend auch wieder den Weg zurück ins Hotel. Dort trinke ich auf der Dachterrasse noch ein Bier und genieße den Blick auf das nächtliche Cebu, bevor ich es mir im großen Bett gemütlich mache.

Mittwoch, 26.4.2017

Gut ausgeschlafen gehe ich um 7.30 Uhr frühstücken und fahre dann mit dem Taxi zum „Fort San Pedro“. Die Festung ist sehr gut erhalten und gehört zu den ältesten Kolonialbauten auf den Philippinen. Den Grundstein hat der spanische Eroberer Miguel Lopez de Legaspi am 8.Mai 1565 in einer feierlichen Zeremonie selbst gelegt.
Nach der Besichtigung gehe ich weiter zur „Basilica Minore del Santo Niño“ Die in dieser Steinkirche ausgestellte Statue des Jesuskind soll einst das Taufgeschenk Magellan‘s an die Frau von Cebu‘s Herrscher Humabon gewesen sein. Heute gilt das, in wertvolle Gewänder gekleidete santo niño (Jesuskind), den Cebuanos als Schutzpatron, dem zu Ehren jedes Jahr im Januar das Sinulog-Festival gefeiert wird.
Gegenüber befindet sich „Magellan’s Cross“. Zwei Wochen vor seiner tödlichen Niederlage gegen Lapu-Lapu taufte Magellan den mächtigen Rajah Humabon und 800 weitere Cebuanos. Das Originalkreuz, das damals errichtet wurde, soll sich in einer Holzverschalung befinden, die in einem Pavillon in Cebu City ausgestellt ist. Die Deckenmalerei des Pavillons zeigt die historische Sene.
Dann gehe ich weiter zum „Heritage of Cebu Monument“. Dieses Denkmal stellt die wichtigsten und symbolischen Ereignisse in der Geschichte von Cebu dar. Die Konstruktion des Monuments begann 1997 und wurde in Dezember 2000 beendet. Es ist ein Werk des philippinischen Künstlers Edgardo Castrillo. Gleich gegenüber befindet sich das „Yap-San Diego House“, welches als eines der ältesten Häuser der Philippinen gilt und Ende des 16. Jahrhunderts von einem chinesischen Händler erbaut wurde. Der jetzige Besitzer ist ein Sammler von Antiquitäten, welche im Haus zu bewundern sind. Im schattigen Hof kann ich mich ein wenig abkühlen und gehe dann noch ein Stück weiter. Aber bald wird es mir zu viel und ich lasse mich von einem Taxi zur „Ayala-Mall“ bringen. Im dortigen Supermarkt versorge ich mich mit Getränken und finde auch ein paar andere Köstlichkeiten, die ich mir im klimatisierten Hotelzimmer schmecken lasse. Gestärkt und erholt fahre ich mit dem Taxi nach „Mactan Island“. Hier hat der Eroberer und Weltumsegler Ferdinand Magellan bei seinem Versuch, die Region um die heutige Inselprovinz Cebu im Jahre 1521 zu erobern, sein Leben verloren. Dort befindet sich das Denkmal von Lapu-Lapu, dem Stammeshäuptling von Mactan Island. Ich spaziere durch die gepflegte Anlage, stöbere bei den vielen Souvenirständen und suche mir ein Taxi für die Heimfahrt. Ich habe Glück, denn nach kurzer Zeit steigen ein paar Leute aus einem Taxi und ich bin schon drinnen. Hätte ich bloß nicht so vorschnell gehandelt. Der Typ spuckt alle paar Minuten aus dem Fenster, aber nicht dezent, sondern so richtig grauslich. Ich lasse mich wieder zur „Ayala-Mall“ bringen, denn mittags habe ich ein mexikanisches Lokal entdeckt, dort möchte ich ein Steak essen. Naja, in der Dunkelheit sieht auch ein Einkaufszentrum anders aus, aber ich weiß, dass das Lokal bei den Terrassen war. Doch derer gibt es viele und nach einer halbstündigen Suche gebe ich es auf. Macht nichts, dann halt amerikanisch, bei TGI Fridays - mit Raucherbereich und Bier vom Fass.

Donnerstag, 27.4.2017

Um 9.30 Uhr fahre ich mit dem Taxi zu den Tops. Der Blick von der „Tops Lookout Area“ (besser bekannt als Tops) ist in der Tat sehenswert. Vom Aussichtspunkt auf dem Busay Hill hat man einen weiten Blick über Cebu City und die vorgelagerte Insel Mactan .
Von dort geht es weiter zum „Taoist Temple“. Der Tempel der taoistischen Glaubensgemeinschaft, die den Lehren des chinesischen Philosophen Lao-Tse folgt, liegt im Stadtviertel Beverly Hills. Dieser Stadtteil wird hauptsächlich von wohlhabenden Familien bewohnt und durch Sicherheitsleute streng bewacht. Die Tempel-Anlage ist reich mit Ornamenten verziert und von schönen gepflegten Gärten umgeben. Durch die Lage auf einem Hügel hat man von hier auch einen schönen Blick auf Cebu City.
Mittlerweile fallen immer wieder Regentropfen vom Himmel und so lasse ich mich zurück ins Hotel chauffieren. Nach einer kurzen Rast spaziere ich wieder einmal zur „Ayala-Mall“, ich habe Hunger. Den Mexikaner von gestern finde ich auch heute nicht, also wird es griechisch. Ich lasse mir ein Moussaka schmecken, währenddessen tobt sich ein Gewitter aus. Da die Portion im Vergleich zum Preis nicht sehr groß war, bestelle ich mir in einem Kaffeehaus eine Schokotorte samt Espresso. Die Torte trägt bezeichnenderweise den Namen „Dekadent Cake“ und ich bin nahe einer Schokoladevergiftung. Da der Regen nicht aufhört bleibe ich dort und schlendere durch die Geschäfte, allerdings ohne groß einzukaufen. Es schüttet immer noch, also stelle ich mich in die Schlange der Wartenden, um mit einem Taxi ins Hotel zu fahren. Lange muss ich aber nicht warten und kurz darauf bin ich im Zimmer. Dort packe ich meine Sachen und bin um 22 Uhr im Land der Träume.

Freitag, 28.4.2017

Nach dem Frühstück gehe ich noch einmal ins „Ayala“, um für Florian ein paar Goodies zu holen, die er sich gewünscht hat. Um 12.30 Uhr checke ich aus und fahre mit dem Taxi zum Flughafen. An den Verkehr hier kann ich mich nicht gewöhnen. Warum werden Fahrspuren auf die Straßen gepinselt, wenn sich eh niemand daran hält und jeder fährt wie er will? Aber ich habe wenige zerbeulte Autos und fast keine Unfälle gesehen. Also muss es doch irgendwie funktionieren.
Das Einchecken geht recht rasch und wieder wird mein Bord-Trolley gewogen. Oje, zu schwer. Das Mädel will wissen, was ich denn alles drinnen habe und so zähle ich auf:
2 Kameras, ein paar Kekse, eine Jacke und Mangos. Sie grinst über das ganze Gesicht, fixiert einen Zettel mit unleserlichen Zeichen und wünscht mir einen guten Flug. Aber ich bin ein bisschen unglücklich, weil ich auf beiden Flügen nur Gangsitze bekomme. Und auch mein letztes Feuerzeug wird konfisziert. Die Zeit zum Abflug vergeht auch irgendwie und um 17.30 Uhr hebt die Boeing 777-300 von Emirates ab. Nach einer Stunde gibt es eine Zwischenlandung in Clark, das ist in der Nähe von Manila. Nach 1,5 Stunden heben wir wieder ab. Die Maschine ist bis auf den letzten Platz voll, neben mir sitzen Vater und Sohn – beide ca. 2 Meter groß. Die beiden tun mir schon leid, weil viel Platz haben sie wirklich nicht. Das Essen ist soweit in Ordnung und ich kann auch ein bisschen schlafen.

Samstag, 29.4.2017

Um 1.05 Uhr Ortszeit landen wir in Dubai. Zuerst werden wir mit einer langen Autobusfahrt unterhalten, dann mit einer Zugsfahrt zum Terminal A belustigt. Und dann beginnt das Warten. Zuerst gehe ich auf einen Kaffee und lasse mir ein Croissant schmecken. Dann schlendere ich durch den riesengroßen Dutyfree-Bereich, finde eine Raucherlounge und auch jemanden mit Feuerzeug. Mittlerweile ist es 3.45 Uhr und ich finde einen freien Relax-Sessel, wo ich es mir bequem mache. Doch kaum fallen mir die Augen zu bin ich auch schon wieder hellwach. Pünktlich um 4.30 Uhr schreit der Muezzin aus allen Lautsprechern des Flughafens zum Morgengebet. Ich versuche, noch ein wenig zu schlafen, allerdings ohne Erfolg. Also gehe ich wieder auf Wanderschaft durch den Flughafen - Essen, Trinken, Rauchen, auf die Uhr schauen. Die Zeit vergeht quälend langsam, aber es wird dann doch 8.40 Uhr und das Boarding beginnt. Mein Sitzplatz ist fußfrei, aber genau bei der Bordküche. Und die Crew des Airbus A380 von Emirates dürfte einen schlechten Tag haben. Ständig fällt laut krachend oder scheppernd etwas zu Boden. An Schlafen ist daher nicht zu denken. Der Flug an sich ist unspektakulär, das Essen gut und das Internet funktioniert auch tadellos.
Um 12.45 Uhr lande ich in Wien, die Passkontrolle dauert genauso ewig wie das Warten auf den Koffer. Ich genieße die 10 Grad kühle Luft, während ich auf Florian warte, der mich abholt und wohlbehalten daheim abliefert.


Resümee:

Nelly’s Familie hat mich total nett aufgenommen und habe ich mich auch sehr wohl gefühlt. Leider ist die Distanz für einen Kurzbesuch doch ein bisschen zu weit.

Die beiden Badewochen waren super, beide Resorts (Kayla Beach und Banana Beach) waren spitze und kann ich nur weiterempfehlen

Die Menschen auf den Philippinen sind nett und hilfsbereit, leider ist aber Umweltschutz dort noch ein Fremdwort. Da gibt es noch viel nachzuholen.

Und ja, 4 Wochen Urlaub haben einen tollen Erholungswert!
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