Türkei 2008

25. - 31.Mai 2008

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Sehr spontan haben Susi und ich einen All-inclusive Urlaub in der Türkei um € 380,--/Person gebucht und nach nur 3 Wochen Wartezeit war es endlich soweit.

1.Tag:

Nach dem raschen Einchecken haben wir uns die Zeit bis zum Abflug mit Einkäufen im Duty-Free und einem Kaffee vertrieben. Die Boeing 757-200 von Sun-Express hob mit 35 Minuten Verspätung um 19.40 Uhr in Schwechat ab. Da man uns zwei Gangsitze zugewiesen hat, die Maschine aber zu fast einem Drittel leer war, wechselten wir nach dem Start in die hinteren Reihen und hatten so auf einem Dreier-Bankerl gemütlich Platz. So konnten wir die servierte Mahlzeit (kaltes Huhn, 1 Olive, 1 Scheibchen Paradeiser, Erdäpfel-Salat, 1 aufgebackenes Weckerl sowie einer etwas staubig/trockenen Linzerschnitte) bequemer zu uns nehmen. Der Flug an sich verlief ohne besondere Highlights.
Um 22.50 Uhr Ortszeit (+1 Stunde) sind wir in Antalya gelandet. Das obligatorische Visum (€ 15,--) haben wir schnell organisiert und auch den Transfer-Bus zu finden war kein Problem.
Um 23.59 Uhr war Abfahrt – 10 Hotels lagen vor uns ………..und eine geschätzte Transfer-Zeit von 2 Stunden 50 Minuten *schluck*. Unser Hotel ist das Letzte dieser Fahrt.
Um 02.45 Uhr sind wir im Hotel „Sun Star Beach“ in Mahmutlar (ca. 15 km südlich von Alanya) angekommen. Die erste Frage des Mannes an der Rezeption war, ob wir noch etwas zu essen möchten. Ob der doch sehr späten Uhrzeit haben wir dankend abgelehnt. Wir bekamen ein Zimmer im 1. Stock mit Blick aufs Meer und die „Uferstrasse“. Diese entpuppte sich allerdings als 4-spurige beinahe Schnellstrasse und war an erholsamen Schlaf überhaupt nicht zu denken. Eigentlich war an Schlaf überhaupt nicht zu denken, selbst die vorsorglich mitgenommenen Ohropax versagten ihren Dienst.

2.Tag:

Am Montag haben wir vehement und unausgeschlafen ein anderes Zimmer gefordert, welches uns auch problemlos zugewiesen wurde. Noch vor dem Frühstück sind wir in den 2. Stock auf die Rückseite des Hotels gezogen. Nachdem wir nun ein leiseres Zimmer hatten, konnten wir uns den Köstlichkeiten des Frühstücksbuffets widmen. Vor allem die verschiedenen Oliven und der Schafkäse waren ein Traum.
So gestärkt konnten wir den Strand inspizieren. Die Auflagen für die Liegen kosten € 1,--/Tag/Person, das ist es uns allemal wert. Es ist ein Kiesstrand, der höllisch heiß wird und im Wasser befinden sich viele Steine. Allerdings sind Strandwanderungen fast unmöglich. Obwohl man kilometerweit gehen könnte, schafft man es kaum, weil man bei jedem Schritt mehr als knöcheltief im Kies versinkt.
Das Mittagsbuffet war auch schwer in Ordnung, vor allem die Vor- und Nachspeisen haben es uns angetan.
Um 15 Uhr war Reiseleiterbesprechung und haben wir für Mittwoch den Ausflug für € 10,-- gebucht. Meine Frage nach dem Markt in Mahmutlar (jeden Dienstag und Samstag) wurde vom Reiseleiter derart angewidert beantwortet, dass es offensichtlich war, dass wir in seinen Augen dort gar nicht hinzugehen hätten. Den restlichen Nachmittag haben wir am Strand verbracht.
Susi’s abendliche Dusche war von Schwierigkeiten ihrerseits und einem Lachkrampf meinerseits geprägt. Im anderen Zimmer waren Warm- und Kaltwasser verkehrt angeschlossen, sodass wir dachten „ok, das ist halt hier so“. Dass aber in einem Hotel die Anschlüsse in den verschiedenen Zimmern auch unterschiedlich sein können, kam uns eigentlich nicht in den Sinn.
Das Abendessen (es ist das letzte Mal, dass ich hier vom guten Essen im Hotel schreibe) war wieder ausgezeichnet und in einer großen Auswahl angeboten.
Nach dem viel zu üppigen Essen war ein Abendspaziergang angesagt. Allerdings entpuppte sich der Ort als Riesenbaustelle. Zahlreiche neue und große Wohnhäuser (wir dachten zuerst, das wären alles Hotels) prägen den Ort. Die Hauptstrasse wird neu gestaltet und ist mehr eine Buckelpiste. Wir gönnten uns einen Cocktail und um 22 Uhr waren wir zurück im Hotel.

3.Tag:

Um 8 Uhr war Tagwache. Obwohl der Straßenlärm noch immer nicht zu überhören war, konnten wir ganz gut schlafen. Nach dem Frühstück sind wir Richtung Markt aufgebrochen. Über die staubige Baustellen-Hauptstrasse spazierten wir ca. 600 m und dann waren wir im Orient. Dieser Markt ist wohl auch ein bisschen touristisch, aber der Obst- und Gemüsemarkt ist fest in einheimischer Hand. Vor allem war er viel größer als wir erwartet hatten. Wir konnten jeweils eine Handtasche und eine Sonnenbrille erhandeln und uns davon in einem Lokal zu Musik von „STS“ erholen. Das Lokal gehört einer Bayerin und war es recht interessant, was sie zu erzählen wusste.
Gegen 12.45 Uhr sind wir ermattet auf unsere Liegen am Strand gesunken. Nach einem Mittagsimbiss wieder zum Faulenzen, Baden, Strand“spazieren“ und Relaxen an den Strand gegangen. Während Susi bei der Massage war, hab ich gegen Abend den Pool ausgiebig genutzt. Allerdings war er so klein, dass ich es nicht wagte, die Wasserrutsche zu benutzen – aus Angst, der Pool könnte übergehen.
Nach dem Abendessen sind wir wieder ein bisschen bummeln gewesen, haben uns einen Schlummertrunk gegönnt und uns auf dem morgigen Tag gefreut.

4.Tag:

Um 6.30 Uhr holte uns der Wecker aus unseren Träumen. Um 8 Uhr war Abfahrt zur „€ 10,-- Werbefahrt“. Zuerst wurden viele Hotels angefahren und andere Gäste abgeholt. Die erste Station war die große Moschee in Manavgat, wo wir 30 Minuten Aufenthalt hatten. Dann ging es weiter zu einer Lederfabrik, wo wir 1 Stunde Aufenthalt hatten. Weiterfahrt nach Aspendos, wo wir das Amphitheater besuchen konnten. Der Eintritt von € 5,- musste extra bezahlt werden. Da wir auch hier nur 30 Minuten Aufenthalt hatten, ist die Geschichte des Theaters hier nachzulesen.
Das Theater ist Teil der antiken Stadt Aspendos. Es ist sehr gut erhalten und wird seit einigen Jahren erneut für kulturelle Veranstaltungen, Konzerte und Opern- und Ballettfestivals genutzt. So traten unter anderen Luciano Pavarotti und José Carreras auf. Auch fand hier 2005 eine Open-Air Sendung von Wetten, dass..? statt.
Vermutlich wurde der Bau im 2. Jahrhundert n. Chr. zur Zeit des Antoninus Pius (138–161) oder Mark Aurel (161–180) errichtet. Die Zuschauerbühne umfasst 39 Sitzreihen, die durch einen Zwischengang geteilt werden und bietet 20.000 Zuschauern Platz. Da die Seldschuken das Theater im Mittelalter als Kervansaray nutzten, wurde es fortwährend repariert und nach Erdbeben auch wieder wiederhergerichtet.
Das im Preis inkludierte Mittagessen wurde anschließend in einem Lokal in der Nähe serviert. Wir konnten wählen zwischen Forelle oder Hühnerspiess und davor das reichliche Vorspeisenbuffet plündern. Nach einer Stunde Mittagsrast wurden wir in eine Schmuckmanufaktur gebracht. Die Preise waren dort derart astronomisch hoch, dass wir beide fluchtartig das Haus verlassen und am Parkplatz die Weiterfahrt abgewartet haben. Auch hier war ca. eine Stunde Aufenthalt vorgesehen.
Dann ging die Fahrt wieder zurück nach Manavgat, eine Kreisstadt der Provinz Antalya an der Türkischen Riviera mit 101.742 Einwohnern (Stand 1. Januar 2006). Sie liegt 75 km östlich von Antalya, 60 km nordwestlich von Alanya und 7 km nordöstlich der antiken Stadt und des Urlaubsorts Side.
Die Stadt liegt in der fruchtbaren Ebene zwischen dem Taurus-Gebirge und dem Mündungsdelta des Flusses Manavgat. In der Ebene werden Baumwolle, Getreide, Sesam, viele Obst- und Gemüsesorten sowie Blumen (teilweise in Gewächshäusern) angebaut. Auch erste Bananenplantagen sind hier zu finden. Am Fluss wird Forellen- und Crevettenzucht betrieben.
Der gleichnamige Fluss, der mit dem großen Wasserfall (büyük selale) und kleinen „Wasserfall“ (küçük selale – eher Stromschnellen) und den teilweise über den Fluss gebauten Fischrestaurants ein beliebtes Ausflugsziel darstellt, konnte von uns während eines 30-minütigen Aufenthaltes erforscht werden.
Dann dachten schon alle ans Zurückkehren, doch weit gefehlt. In Manavgat wurden wir aus dem Bus gebeten und hatten eine weitere Stunde Zeit, die es totzuschlagen galt. Da der Ort selbst nicht viel Sehenswertes bietet und es ziemlich heiß war, sind wir in einem Schanigarten sitzengeblieben. Nachdem alle Hotels abgefahren waren, waren wir um 18.45 Uhr im Hotel zurück.
Der Ausflug (Werbefahrt) war mit € 10,-- mehr als preiswert, hat in Summe aber nicht viel geheißen. Naja, irgendwie hätten wir uns das aber auch denken können, wo doch der „normale“ Trip ca. € 27,-- gekostet hätte. Eine nette Abwechslung war es aber dennoch.
Nach dem Abendessen haben wir zuerst eine Apotheke heimgesucht, damit ich meine Sonnenallergie bekämpfen konnte und im Anschluss haben wir den Abend bei Live-Musik und einem Getränk gemütlich ausklingen lassen.

5.Tag:

Um 8 Uhr war Tagwache. Ein fauler Tag beginnt. Susi ließ sich von 10 – 12 Uhr im Hamam verwöhnen. Ein Hamam (auch Hammam) ist ein Dampfbad, welches man vor allem im arabischen Raum, im iranischen Kulturkreis und in der Türkei findet und ein wichtiger Bestandteil der islamischen Badekultur ist. Es ist auch unter dem Namen "Türkisches Bad" bekannt. Ich war in der Zwischenzeit damit beschäftigt, die nähere Umgebung zu filmen und zu fotografieren.
Es war sooo ein fader und fauler Tag – ich habe sogar beim Boccia-Spiel am Strand mitgemacht. Die Stunden vergingen auch mit Nichts-Tun recht rasch und nach dem Abendessen wollten wir das Hinterland des Ortes erkunden. Mehr als überrascht fanden wir uns in einer Villengegend wieder. Leider hat uns niemand eingeladen, die schönen Gärten und Häuser zu besichtigen.
Der Wirt vom Lokal an der Ecke hat diesen Abend nicht vergeblich auf uns einreden müssen, sondern uns 2 Getränke servieren dürfen.

6. Tag:

Um 6 Uhr hat uns ein Schlauch geweckt, aus welchem hektoliterweise Wasser in den Kanal geflossen ist. Um 7 Uhr waren wir bereits frühstücken und um 7.50 Uhr saßen wir schon im Dolmuº (wörtlich übersetzt "soll voll sein"). Das ist die Bezeichnung für eine spezielle Art von Sammeltaxi in der Türkei. Der Dolmuº gehört zum typischen Erscheinungsbild der Türkei. Diese öffentlichen Transportmittel verkehren auf festgelegten Kurzrouten und übernehmen einen großen Teil des öffentlichen Personennahverkehrs. Bei Sprit- und Dieselpreisen von € 1,75 - € 1,80, verbunden mit dem niedrigeren Lohnniveau, ist der Individualverkehr auch nur sehr gering vorhanden.
Nach einem Kaffee wollten wir die Festung erklimmen, haben jedoch aufgrund der hohen Temperatur nach ca. 1/3 des Weges kapituliert. Ein Gecko, der den Absprung verpasst hat und abgekugelt ist, hat uns während des Rückweges erheitert. Schließlich waren wir beide schon einmal bei der Festung oben und es lockte uns der Bazar mit seinen Einkaufsmöglichkeiten. Mittags waren wir Pizza essen und nachdem wir genug gekauft hatten, waren wir – viel später als eigentlich geplant – um 15 Uhr zurück im Hotel. Das Bad im Meer war super und in der Sonne liegend haben wir unser Abendprogramm besprochen. Da es uns in Alanya sehr gut gefallen hat, sind wir kurzerhand um 19 Uhr wieder mit dem Dolmuº in die Stadt gefahren. Ein stimmungsvoller Sonnenuntergang blieb uns versagt, dafür fanden wir ein nettes Lokal, wo wir äußerst gut und preiswert gegessen haben. 5erlei Vorspeisen mit Fladenbrot, Kebab mit Knoblauch für Susi, osmanischer Hirtentopf für meinereiner, 3 Getränke, Obstteller auf Hauskosten – inkl. Trinkgeld hat es uns € 25,-- gekostet. Wir waren dann noch ein bisschen handeln und einkaufen. Naja, eigentlich war Susi einkaufen und ich für sie gehandelt. Manchmal musste sie schallend lachen, wenn ich mit allem Charme und Schmäh die Verkäufer zur Verzweiflung trieb.

7. Tag:

Nach ziemlich schlafloser, weil lärmgeplagter, Nacht sind wir um 7 Uhr aufgestanden und haben begonnen, unsere Sachen zu packen. Nach dem Frühstück haben wir uns am Strand mit 2 Schirmen viel Schatten gemacht und das immer wärmer werdende Meer genossen. Ein herrlich fauler Tag – sonnenbaden, an die Strandbar gehen, ein bisschen planschen und dann wieder von vorne beginnen.
Obwohl das Hotel halbleer ist, mussten wir bis 16 Uhr unser Zimmer räumen. Die Zeit bis zum Abholen um 17.45 Uhr haben wir beim Pool verbracht.
Pünktlich wurden wir abgeholt, diesmal mit einem kleineren Bus. Aber wir waren die ersten, die geholt wurden und so stellten wir uns auf eine lange Hotel-Tour ein. Es waren aber nur 6 Hotels, welche angefahren wurden. Nachdem alle eingesammelt waren, wurde eine 30-minütige „Bedürfnis-Pause“ eingelegt und um 20.45 Uhr waren wir beim Flughafen. Das Einchecken war ein bisschen langsam, der Flughafen raucherfeindlich, der Nepp riesengroß. Für eine Banane und einen „Mars“-Riegel hat man uns € 4,80 abgeknöpft.
Mit 45 Minuten Verspätung hob der Airbus A320 von Fly Niki um 23.30 Uhr ab. Der servierte Imbiss bestand aus einem aufgebackenen Weckerl mit Hendlstückerln und einem Almdudler. Die meiste Zeit des Fluges haben wir in unsere Jacken gehüllt jämmerlich gefroren und versucht, zu schlafen.
Um 00.40 Uhr sind wir in Schwechat gelandet, wo wir von Peter erwartet wurden.







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