Adriatic Sailing Week 2011

13.5. – 22.5.2011

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Freitag, 13.5.2011
Um 6.45 Uhr ist Tagwache. Nach dem Frühstück fährt Karl zum Hafenkapitän, Marie geht duschen, Rosi, Helmi und ich gehen auf einen Kaffee. Wir legen um 10 Uhr ab, stoppen kurz bei Tankstelle um Sprit aufzufüllen und dann geht es los Richtung Süden. Anfangs bläst der Wind mit bis zu 26 Knoten, dann pendelt er sich bei 9 Knoten ein und wir können nett segeln, doch auf Höhe Losinj ist es vorbei damit. Also starten wir die Maschine. Am Abend lassen wir uns Frankfurter schmecken, garniert mit vielen alten und neuen Geschichten. Marie und Rosi gehen bald schlafen, während Karl, Helmi und ich eine schöne Nachtfahrt genießen. In ölig-glattem Wasser, begleitet von ein paar Delfinen und beschienen vom hellen Mondlicht fahren wir bis Zapuntel, wo wir uns um Mitternacht an eine Boje hängen und kurz danach auch unter unseren Decken verschwinden.

Samstag, 14.5.2011
Karl legt um 5.30 Uhr ab und auch die anderen sind schon auf, während ich mich bis 8 Uhr im Tiefschlaf befinde. Aufgrund der Wettervorhersage entschließt sich Karl, gleich nach Vodice zu fahren, wo wir nach total relaxter Anfahrt um 16 Uhr anlegen. Dort werden wir sogleich lautstark von einigen Bekannten (Monika, Franzi, Roman und Toni) in Empfang genommen. Helmi holt sich kalte Füße beim Abspritzen des Schiffes, während Marie, Rosi und ich uns schon mit Kaffee, Bier und Pelinkovac laben. Um 19 Uhr spazieren wir zum „Santa Maria“, wo es für uns Pfeffersteaks und danach Palatschinken mit Weinchateau gibt. Zurück an Bord brauchen manche ein Verdauungsschnapserl bzw. Klosterfrau Melissengeist.

Sonntag, 15.5.2011
Um 8 Uhr versammeln wir uns um den reich gedeckten Frühstückstisch, nach dem Abwaschen werden ein paar Kleinigkeiten repariert und kurz nach 10 Uhr sind wir mit der Anmeldung zur Regatta auch schon fertig. Wir bekommen ein T-Shirt, ein Kapperl und noch ein paar Kleinigkeiten, auch das Freibier sei erwähnt.
Marie wird mit dem Bootsmannstuhl in die Höhe gezogen, weil am Mast eine neue Leine anzubringen ist. Zuerst will sie ganz nach oben, doch dann ist sie doch froh, dass bei der ersten Saling Schluss ist und sie bald wieder an Deck steht. Nach dem Anbringen der Startnummern – wir haben Nummer 22 – ist alles erledigt und alle gehen ein bisschen Polster horchen. Der Wind legt immer mehr zu, im selben Ausmaß sinkt die Temperatur. Um 14 Uhr gibt es bereits den ersten Crash im Hafen – ich hoffe, es wird der letzte sein. Zu guter Letzt beginnt es auch noch zu regnen. Wir verbringen den Nachmittag an Bord bzw. im Marina-Lokal und machen uns fein für die Eröffnungsparty am Abend. Diese beginnt um 20 Uhr in der Konoba „Makina“. Es wird uns eine Vorspeisenplatte mit Fisch, Meeresfrüchtesalat und Thunfischpastete serviert. Die Hauptspeise besteht ebenfalls aus Fisch, dazu gibt es Polenta und Salate. Im Anschluss werden die Crews vorgestellt, insgesamt sind 28 Schiffe am Start. Wir gehen um 23 Uhr im strömenden Regen zurück aufs Schiff, welches bei Böen bis 26 Knoten unruhig im Hafen liegt.

Montag, 16.5.2011
Etwas unausgeschlafen stehen wir um 6.45 Uhr auf, da der Wind in der Nacht mit Böen bis 31 Knoten gepfiffen hat. Es regnet immer noch und kalt ist es auch. Wir frühstücken an Bord und um 8.30 Uhr gehen Karl und Marie zur Skipper-Besprechung. Aufgrund der Wetterlage wird der Start bis 12 Uhr verschoben, näheres wird über Funk durchgegeben. Wir hätten nichts gegen eine Absage der heutigen Wettfahrt(en), denn immer noch gibt es Böen bis 29 Knoten – im Hafen. Wie es draußen zugeht wollen wir eigentlich gar nicht wissen. Mittags essen wir eine „Gute-Laune“-Suppe und über Funk hören wir, dass der Start neuerlich verschoben ist. Um 14 Uhr erfolgt dann die endgültige Absage der heutigen Wettfahrten. So gehen wir gemütlich Kaffee trinken oder bummeln durch Vodice, auch die Stegparty lockt jemanden von uns. Am Abend kochen Helmi und Rosi Spaghetti und wir lachen Tränen über „Petri und Waidmanns Heil“. Karl ist zutiefst betrübt, weil Helmi zu ihm sagt „ vom Segeln verstehst ja was, aber sonst bist ein Ahnungsloser“.

Dienstag, 17.5.2011
Auch heute stehen wir um 6.45 Uhr auf und frühstücken gemütlich an Bord. Bei der Skipper-Besprechung wird der Start zur 1. Wettfahrt für 11.45 Uhr festgelegt. Bei Böen bis 17 Knoten ist unser Start nicht so toll, weil wir durch ein anderes Schiff am Wenden gehindert sind und dadurch einiges an Zeit verlieren. Dennoch belegen wir den 3. Platz. Nach einer Startverschiebung und einigen Fehlstarts gehen wir um 13.45 Uhr in die 2. Wettfahrt, die uns in die Piskera führt. Wir können diese Wettfahrt trotz ein paar kleinen Patzern auf dem 1. Platz beenden. Am Abend gibt es Köstliches vom Grill, dazu Bier und Wein, umrahmt von einem schönen Sonnenuntergang.

Mittwoch, 18.5.2011
Ich krabbel um 7.30 Uhr aus der Decke, die anderen sind schon beim Frühstück im Marina-Lokal. Wir laufen um 9.30 Uhr aus und dümpeln bis 12.05 Uhr in der Flaute. Andere Crews nutzen die Zeit, um einen Sprung ins 17 Grad kalte Wasser zu wagen. Uns genügt hingegen ein Fußbad. Wir starten perfekt in die Langstrecke Richtung Sibenik, der Wind ist auf unserer Seite und so passieren wir um 15.15 Uhr als 1. das Ziel. Die 2. Wettfahrt des Tages ist ein Up- and Down-Kurs. Wieder gelingt uns ein super Start und obwohl wir auf der Kreuz ein wenig verlieren können wir heute den Tagessieg erringen. Nach dem Anlegen an der Stadtmole von Sibenik gehen wir auf einen Kaffee und anschließend recht gut essen. Es blitzt wie wild, also gehen wir vorsichtshalber zurück an Bord – das Gewitter zieht in eine Richtung.

Donnerstag, 19.5.2011
Heute ist um 7 Uhr Tagwache und wir plündern den gut gefüllten Kühlschrank. Im Zuge der Skipper-Besprechung wird eine erneute Startverschiebung aufgrund der herrschenden Flaute bekannt gemacht und wir finden uns im Kaffeehaus ein. Der Start zur 1. Wettfahrt ist um 12.15 Uhr. Wieder legen wir einen Bilderbuchstart hin und können den Up- and Down-Kurs für uns entscheiden. Die letzte Wettfahrt wird um 16 Uhr gestartet und auch hier kommen wir gut weg. Da wir zu diesem Zeitpunkt schon wissen, dass wir Klassensieger sind, zieht sich Karl zurück und lässt uns Mädels steuern. Die Flaute erkennen wir zu spät und bleiben liegen, einige hundert Meter entfernt müssen wir unsere Gegner davonziehen sehen. Als kleine Entschädigung können wir heute Delfine sehen. Hätten wir gewusst, dass wir in der Gesamtwertung ebenfalls auf Siegerkurs unterwegs sind, ich weiß nicht, ob Karl das Ruder aus der Hand gegeben hätte. Um 16.55 Uhr segeln wir bei Leichtwind über die Ziellinie vor der Marina Vodice. Nach dem Waschen des Schiffes stürmen wir die Duschen und um 19.30 Uhr beginnt die Abschluss-Party, wieder in der Konoba „Makina“. Wir werden mit einer kalten Vorspeisenplatte und anschließend mit Wild verwöhnt. Zum Dessert gibt es Eis mit Früchten.
Wir gewinnen die offene Klasse ohne Spi und belegen in der Gesamtwertung den 2. Platz – geschlagen um 3:51 Minuten.

Freitag, 20.5.2011
Wir stehen um 7.30 Uhr auf und wollen um 8 Uhr tanken. Leider müssen wir ein wenig warten, weil vor uns ein Ausflugsschiff die Tankstelle plündert. Um 8.30 Uhr legen wir ab und stecken unseren Kurs Richtung Norden. Eine Stunde später kommt Willi an Bord, der mit Familie Urlaub macht und mit seinem neuen kleinen Motorboot zu uns kommt. Kurz vor 11 Uhr verlässt er uns wieder, allerdings wäre er beim Übersteigen auf sein Boot beinahe ins Wasser gefallen. Obwohl Karl uns den Kurs mitteilt, passiert ein schwerwiegender Navigationsfehler – denn wir steuern Rab statt Silba an. Karl ist sauer und verlieren ca. 1 Stunde durch den Umweg. Wir fahren die meiste Zeit mit Motor, können aber nach Sonnenuntergang dann doch noch eine Stunde segeln. Um 22.15 Uhr hängen wir uns in Ilovik an eine Boje, gönnen uns einen Schlummertrunk und gehen bald schlafen.

Samstag, 21.5.2011
Helmi und Karl legen um 5.30 Uhr ab, als Belohnung bekommen sie Delfine zu sehen. Wir frühstücken um 8 Uhr, der Wind kommt genau auf die Nase und der Motor schnurrt. Das Meer präsentiert sich phasenweise ölig-glatt und es ist ein bisschen nebelig. Kurz vor Pula erreicht Rosi die Nachricht, dass ihre Mutter in der Nacht im 90. Lebensjahr verstorben ist. Mittags gibt es einen kalten Imbiss, während die Sonne auf uns herab brennt. Am Nachmittag werden bereits die ersten Taschen gepackt und er Pokal verlost. Helmi hat das Glück auf ihrer Seite und kann die Trophäe in ihre Tasche stecken.
Wir erreichen Rovinj um 15.30 Uhr nach insgesamt 355 Seemeilen und beginnen, das Schiff innen und außen zu waschen. Karl lädt uns anschließend auf einen Umtrunk ein und am Abend gehen wir essen. Ich lasse mir ein Steak mit Wodka-Senf-Sauce und als Abschluss Palatschinken schmecken.

Sonntag, 22.5.2011
Um 6.30 Uhr sind alle auf, Karl ist sauer. Nicht nur, dass die Deckenverkleidung seiner Kabine in der Nacht heruntergekommen ist, haben Jugendliche sein Fahrrad für eine Spritztour entführt, während er duschen war. Während er sich mit der Deckenverkleidung beschäftigt, packen wir unsere Taschen in die Autos und frühstücken im Lokal. Kurz vor 10.30 Uhr verlassen wir Rovinj, mit mir fährt Marie, Karl nimmt Helmi und Rosi mit. Um 13 Uhr treffen wir uns beim „Storman“ zum Mittagessen. Nach einer guten Stunde sitzen wir wieder in den Autos und freuen uns auf daheim. Der Verkehr ist nicht so schlimm und so sind wir um 18 Uhr in Wien.

Schön war die Zeit – manchmal auch anstrengend – lustig sowieso – und wieder hat die Mädels-Crew einen Sieg errungen.
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