Kornati-Cup 2011

28.4. – 6.5.2011

Zurück zur Übersicht Zu den Bildern
Donnerstag, 28.4.2011
Sascha wartet schon bei meinem Auto und nach dem Verstauen des Gepäcks verlassen wir um 8.45 Uhr Wien. In Arnwiesen machen wir eine kurze Kaffeepause, in Spielfeld wird Nikotin eingekauft und die restliche Fahrt verläuft ohne Probleme.
Um 15.20 Uhr erreichen wir die ACI Marina in Rovinj und bringen zuerst das Gepäck aufs Schiff. Dann suchen wir den Vodafone-Shop, wo ich um 204 Kuna (= 27 €) einen Internet-Stick + 1 GB Datenvolumen erstehe.
Am Hafen lassen wir uns einen Kaffee schmecken, bevor ich Sascha mit Eufemia bekannt mache. Keine Sorge, sie ist keine „anrüchige Frau“, sondern die Figur, die als Wahrzeichen auf dem Kirchturm von Rovinj thront. Wir bummeln zurück durch die Altstadt und richten uns um 18 Uhr am Schiff häuslich ein.
Nach dem Abendessen surfen wir ein wenig im Internet und lachen im Anschluss über Michael Niavarani und Viktor Gernot – Netbook sei Dank.
Kurz vor 1 Uhr ist es vorbei mit der Beschaulichkeit, denn da kommen Karl, Marie, Andi, Ralf, Martin und Martin (letzterer wird in Zukunft nur noch „Blacky“ genannt). Nachdem auch deren Gepäck und Unmengen an Lebensmitteln verstaut sind, kehrt um 2.15 Uhr Ruhe ein.

Freitag, 29.4.2011
Bereits um 7 Uhr sind alle auf bzw. munter. Nach dem Frühstück werden überflüssige Taschen usw. in die Autos geschlichtet, während Karl beim Hafenkapitän die Formalitäten erledigt. Um 9.30 Uhr legen wir ab. Marie und Ralf haben in Wien anklingen lassen, die Regatta mit Spi fahren zu wollen, daher wird ausgiebig geübt. Ein Stück des Weges können wir sogar mit Spi segeln, doch dann lässt der Wind nach und wir müssen den Motor starten. Die beiden Martins benötigen bestätigte Nachtfahrten, also geht es hinein in die Finsternis. Um 00.10 Uhr machen wir nach 74 Seemeilen an einer Boje in Zapuntel fest und kriechen unter die Decken, da es relativ kalt ist.

Samstag, 30.4.2011
Karl und Blacky legen um 6.15 Uhr ab, ich aber schlafe gut bis 7.30 Uhr weiter. Das Wetter präsentiert sich bewölkt, das bisschen Wind kommt genau aus der Richtung, in die wir wollen. Nach Pasman können wir dann doch noch Segel setzen und die letzten 12 von 45 Seemeilen ohne Motorgeräusch verbringen. Um 14.45 Uhr erreichen wir die Marina Hramina auf Murter, wo wir uns bald auf der Terrasse des Marinalokales wiederfinden. Anschließend gehen wir uns anmelden und bekommen die Startnummer 24.
Das Abendessen ist hervorragend, die Stimmung witzig und ausgelassen. Nicht zuletzt deshalb, weil Karl „Krümelmonster“ an Bord hat. Im Regen gehen wir zurück an Bord, wo bis 1 Uhr der Wiener Schmäh das Sagen hat.

Sonntag, 1.5.2011
Gegen 9 Uhr versammeln wir uns um den reich gedeckten Frühstückstisch. Heute ist Hafen-Ruhe-Tag. Ralf behagt das gar nicht, denn er würde gerne auslaufen. Blacky fragt Karl nach dem Wetter. Dieser antwortet: „ Um 7 Uhr wollte ich auslaufen, da war kein Wind. Und jetzt gibt es ein Marina-Auslauf-Verbot“. Ich kann mir das Lachen kaum verbeißen. Den Vormittag verbringe ich im Kaffeehaus und an Bord. Andere sind spazieren oder schlafen. Mittags verwöhnt uns Karl mit Würsteln, so sind wir gestärkt und können auch den Nachmittag entspannt genießen. Um 17 Uhr gibt’s Freibier und gegrillte Fische. Um 20 Uhr wird die Regatta offiziell eröffnet. Nach vielen Reden wird das Vorspeisenbuffet eröffnet – für die DAMEN! Allerdings mischen sich viele – offensichtlich umoperierte und bärtige Männer – darunter. Wie schon im Vorjahr benehmen sich manche, als hätten sie wochenlang nichts Essbares zwischen die Zähne bekommen. Bei den Hauptspeisen braucht es überhaupt Security-Personal, damit die Platten nicht sofort nach dem Hinstellen geplündert werden. Dass es auch beim Dessert heftiges Gerangel gibt, ist daher nicht weiter verwunderlich. Um 22.30 Uhr habe ich mich unter die Decke gekuschelt.

Montag, 2.5.2011
Um 8 Uhr gibt es im Festzelt Frühstück, das Briefing ist für 9 Uhr angesetzt. Wir laufen um 9.30 Uhr aus, allerdings gibt es eine lange Startverzögerung, da der Wind relativ schwach ist. Endlich erfolgt um 12 Uhr der Start zur 1. Wettfahrt. Es ist ein Up- and Down-Kurs, der zweimal zu bewältigen ist. Um 15 Uhr erfolgt der Start zur 2. Wettfahrt, die in die Kornaten, genauer nach Piskera führt. Kurz vor dem Ziel begleiten uns ein paar Delfine, aber leider ist nicht viel Zeit, um sie länger zu beobachten. Wir kommen um 19.30 Uhr an und Karl ärgert sich, dass auch beim Anlegen absolut keine Disziplin herrscht.
Am Steg gibt es Grillfisch, Koteletts, Cevapcici und Erdäpfelsalat. Wir stärken uns, der Hunger ist groß. Im Restaurant gibt es eine Weinverkostung des Weingutes Söll, aber es ist kalt und sehr windig, daher gehe ich bald aufs Schiff. Dort haben wir für Marie, die heute ihren 40er begeht das Schiff mit Girlanden geschmückt und aus Milka-Tendern einen Kuchen mit Kerzerl vorbereitet. Der Champagner ist bald leer und ich gehe schlafen.

Dienstag, 3.5.2011
Im Restaurant herrscht blankes Frühstückschaos. Briefing ist um 8.30 Uhr, hier gibt es auch die Tagessieger-Ehrung von gestern. Wir laufen um 9.30 Uhr aus – geradewegs in eine Flaute. Wir warten. Und warten. Dann ein Startversuch – Abbruch. Die Regattaleitung unter „Blondel“ dirigiert das Feld Richtung Biograd. Ein neuer Startversuch – wieder allgemeiner Rückruf. Endlich starten wir - um 15.35 Uhr. Diese Wettfahrt ist von einigen Problemen begleitet, unter anderem löst sich eine Spi-Schot und durch das Berge-Manöver verlieren wir wertvolle Zeit.
Wir legen um 18 Uhr in der Marina Biograd an und freuen uns auf eine heiße Dusche. Am Abend gibt es Freibier und Meeresfrüchte-Risotto. Im Festzelt sind die Plätze ziemlich eng bemessen, sodass wir uns ziemlich schmal machen müssen. Das Essen ist ausgezeichnet, dass es wieder Schlachten am Buffet gibt, war vorherzusehen. Anlässlich der Tagessieger-Ehrung gibt Blondel bekannt, dass für morgen Bora mit 35 Knoten zu erwarten ist, worauf Karl lautstark „jö, kein Spi“ hinausposaunt. Kurz nach 22 Uhr sind wir zurück an Bord, wo es Dank dem Heizlüfter angenehm warm ist.

Mittwoch, 4.5.2011
Nach dem Frühstück ist um 9 Uhr Skipper-Besprechung. Die Startzeit wird für 12 Uhr festgelegt. Wir laufen um 10.30 Uhr aus, Das Großsegel ist gerefft, der Wind pfeift uns um die Ohren. Der Start verläuft ohne größere Probleme und auf der Kreuz können wir sogar ein wenig aufholen. Der Start zur letzten Wettfahrt wird wieder ein Geduldsspiel, da der Wind zwischen Tramontana, Mistral und Bora wechselte und sich einfach nicht entscheiden kann, aus welcher Richtung er wehen will. Letztendlich klappt der Start doch noch, aber diese Wettfahrt sollte alle Hoffnungen auf eine gute Platzierung zunichte machen. Beim Bergen des Spi gibt es ein Problem, wir bekommen eine enorme Krängung, Sascha holt sich nasse Füße und Karl schreit sich seinen Frust von der Seele. Nach dem Bergen des Spi sehen wir unsere direkten Gegner leider nur mehr von hinten und können sie auch nicht mehr einholen.
Nach dem Anlegen in Murter spritze ich das Schiff ab und genieße anschließend eine herrlich heiße Dusche. Ralf findet eine Mitfahrgelegenheit und verlässt uns um 19.15 Uhr.
Um 20 Uhr beginnt das Abschluss-Fest. Die Band ist spitze, die Stimmung im Zelt grandios, die Leute toben und die Band muss eine Zugabe spielen. An die Schlacht ums Buffet kann ich mich aber nicht gewöhnen, so dass ich bald das Zelt verlasse. Wieder wärmt uns der Heizlüfter an Bord, so dass wir einigermaßen behaglich schlafen können.

Endergebnis:
5. Platz in der Gruppe GPH >610,
gesamt 10. Platz in der Klasse Fahrtenyachten mit Spi

Donnerstag, 5.5.2011 – Heimfahrt nach Rovinj
Um 8 Uhr verlasse ich mein Bett und sehe, dass schon alle auf sind. Es schläft sich wirklich gut mit Ohropax. Wir genehmigen uns ein ausgiebiges Frühstück und legen um 9.20 Uhr ab. Bald können wir Segel setzen, aber dieses Vergnügen nur kurz genießen, da der Wind wieder mal in die Richtung dreht, in die wir wollen – nämlich Norden. Kurzerhand unterbrechen wir unsere Maschinenfahrt und legen in Veli Iz am Fährsteg an. Bei Mandrac lassen wir uns Beefsteaks und Blacky ein T-Bone-Steak schmecken. Zum Dessert gibt es Feigen und Grappa. Um 15.30 Uhr legen wir wieder ab. Der Motor schnurrt, die Crew schnarcht, Andi hält Wache. Auf Höhe der Insel Ist können wir Segel setzen und fahren so in den Sonnenuntergang. Auch den Delfinen gefällt das, denn ein paar kommen uns besuchen. Der Tag dauert lange, denn wir legen uns erst um 1.45 Uhr vor Osor an eine Boje. Somit kann die kälteste Nacht an Bord beginnen.

Freitag, 6.5.2011
Um 8 Uhr gibt es Frühstück und um 9 Uhr passieren wir die geöffnete Schwenkbrücke. Kurz darauf können wir Segel setzen und einen schönen Segeltag genießen. Der Wind ist sehr kühl, aber die Sonne bemüht sich, uns zu wärmen. Während der Fahrt werden bereits Taschen gepackt und Karl betätigt sich als Putzmann. Heute kommen keine Delfine auf Besuch, dafür sehe ich eine Möwe in den Wellen, die enorme Startschwierigkeiten hat.
Wir erreichen Rovinj um 18 Uhr und ich wasche mit Karl das Schiff. Währenddessen packen die anderen das Auto von Blacky voll und bewundern die neuen Duschen in der Marina.
Wir haben diese Woche 343 Seemeilen hinter uns gebracht.
Um 20 Uhr verlassen mich Karl, Marie, Andi, Sascha Martin und Blacky Richtung Wien.
Ich ziehe mich aufs Schiff zurück, richte mir ein Abendessen und sehe mir einen Film an, bevor ich um 23 Uhr ins Bett gehe.



Wie es mir ganz alleine am Schiff in Rovinj ergangen ist, kann unter den Reiseberichten „Rovinj 2011“ nachgelesen werden.
Zurück zur Übersicht Zu den Bildern