Kroatien
2003
30.8. - 13.9.2003
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Teil I
Murter - Primosten
30.8.2003 - 6.9.2003
Am Samstag, den 30.8.2003 ging's los. Im Laufe das Tages waren wir (Skipper Walter, Co Helmi, Maria, Gerhard, Karl, Gabi, Christine, Bernd und zu guter Letzt sei auch ich genannt) in der Marina Hramina in Murter versammelt und konnten unsere Kojen auf der SY "Felicita" beziehen. Die Sun Magic 44 sollte in den kommenden 2 Wochen - für einen Teil der Crew nur für 1 Woche - unser Zuhause sein. Die Vorräte wurde gebunkert und die nicht zu verstauen gewesenen Biere sogleich der Vernichtung zugeführt. Der Abend wurde mit einem sehr guten Essen und einigen Drinks an Bord von allen richtig genossen. Das Wetter könnte für uns nicht besser sein - Sonnenschein, blauer Himmel und Temperaturen jenseits der 30er.
Der Sonntag begann schon um 7.30 Uhr mit einem herzhaften Frühstück und um 9 Uhr legten wir ab. Es dauerte nicht lange und wir konnten Segel setzen und einen wunderbaren Segeltag genießen. Um 15.30 Uhr haben wir in Sali auf Dugi Otok angelegt. Da sich Hunger breit machte, gönnten wir uns eine Jause mit Speck und Leberaufstrich, Bier und Bauernbrot. Wir 4 Mädels wollten uns ein Bad im Meer gönnen. Das war jedoch nur mit Klettern über Felsen möglich - meine linke Sitzfleischbacke trug lange Zeit die Spuren dieses Ausfluges. Maria wollte in Sali noch einmal auf Spuren der Vergangenheit wandeln und so habe ich sie begleitet, als sie ihre Bekannten besucht hat. Das Abendessen konnten wir leider nicht im Freien zu uns nehmen, da eine plötzlich auftretende Bora den Schanigarten ziemlich durcheinander gewirbelt hat. Gegen 22 Uhr ist an Bord Ruhe eingekehrt.
Am Montag gab's um 8 Uhr Frühstück. Die letzte Nacht hat es uns ordentlich durchgebeutelt. Wir haben um 9 Uhr abgelegt und sind unter Segel durch die Kornaten nach Murter, in die Marina Jezera, gefahren. Es war ein toller Segeltag, der Geschwindigkeiten bis 8 Knoten zuließ. Um 15.30 Uhr angelegt und beim anschließenden Spaziergang sind doch glatt ein paar Regentropfen gefallen Das Abendessen war ausgezeichnet. Zurück an Bord wurde der Rest vom Baccardi vernichtet und heftige Diskussionen zum Thema "Wein aus Tetra-Pack" geführt. Gegen 00.45 Uhr beruhigten sich die Gemüter und es kehrte Ruhe ein.
Der Dienstag bedeutete Tagwache um 7 Uhr, weil wir um 8.30 Uhr ablegen wollten. Wettervorhersage: Bora bis 40 Knoten! Wir sind an Vodice vorbei nach Sibenik und weiter nach Skradin gefahren. Die Windstärke nahm im Laufe des Tages weiter zu. Karl hat das am eigenen Körper erfahren, als ihn eine Meerwasserdusche voll getroffen hat. Um 12.30 Uhr in Skradin angelegt. Maria und Gerhard haben uns mit einem köstlichen Imbiss verwöhnt und wer wollte, hatte Gelegenheit die Krka-Wasserfälle zu besuchen. Nach dem Abendessen haben wir 4 Mädels mit Karl noch eine Flasche Rotwein geleert und sind um 00.30 Uhr in die Kojen gekrochen. Diesmal jedoch mit Decken, da es abgekühlt hat.
Am Mittwochmorgen mussten wir feststellen, dass der Sturm keine Pause macht und so hat Walter beschlossen, einen Hafentag einzulegen, da an ein Auslaufen ohnehin nicht zu denken war. Am Nachmittag teilte sich die Crew - Bernd und Gerhard wollten fischen gehen; Walter und Christine machten einen Spaziergang, Helmi und Karl - was die beiden machten weiß ich leider nimmer - und Maria, Gabi und ich wollten auch ein bisschen durch den Ort streifen. Vor dem "Heurigen" trafen wir auf Gerhard und Bernd, unsere Fischer. Statt unser Abendessen aus dem Wasser zu holen, fischten die beiden im Trüben und ließen sich den Wein schmecken. Auf EIN Glaserl haben wir uns dazu gesetzt und blieben dann so wie die beiden Fischer einfach picken. Ein lustiger Nachmittag mit angeblich 7 Litern Wein, einigen Nuss-Schnäpsen und gutem Schinken ging zu Ende und wir machten uns auf dem Weg zu den anderen, die beim Abendessen schon auf uns warteten. Die musikalische Untermalung im Lokal bestand aus einem Requiem. Hatte uns das etwa jemand extra bestellt??????? Zum Abschluss des Tages sind Maria, Gabi, Helmi und ich noch auf einen Schlummertrunk ins Marina-Lokal gegangen. Helmi hat sich kurz geniert, als der Vogerltanz gespielt wurde und wir 3 Mädels so richtig mitgetanzt haben. Dass Bernd in der Zwischenzeit an Bord die Haare geschnitten wurden, haben wir leider verpasst.
Am Donnerstag gab's um 8 Uhr Frühstück. Das Wetter präsentierte sich wolkenlos, der Wind hatte sich etwas gelegt, kam in Böen aber noch an Sturmstärke heran. Um 10 Uhr abgelegt und unter Motor nach Sibenik gefahren, wo wir um 12 Uhr angelegt haben. Dies deshalb, weil die Batterie beim Starten Probleme machte und Walter sich das ansehen wollte. Wir Mädels machten in der Zeit einen Landgang mit Aufstieg zur Festung und durch die Altstadt. Noch ein paar Pizzen mitgenommen und zurück an Bord, wo wir schon erwartet wurden. Beim Ablegen hat eine Bö das Schiff erwischt und Helmi, der am Ruder stand, hatte keine Chance. Wir rammten das Nachbarschiff und rissen 2 Relingstützen aus. Nach Aufnahme des Schadenberichtes und einem "Schreck-" statt Manöverschluck konnten wir endgültig ablegen und los ging's Richtung Primosten, wo wir in einer Bucht vor Buganker und 2 Heckleinen gehen wollten. Helmi im Dingi sollte die Leinen ausbringen, war aber durch das Missgeschick in Sibenik doch etwas verunsichert, so dass er das Manöver nicht hingebracht hat. Karl hat sich todesmutig samt Gewand in Wasser geschmissen, um Helmi beizustehen und dank Walters kräftiger Stimme wusste jedermann in den kleinen Ort, dass der Unglücksrabe im Dingi Helmi heißt. Schlussendlich sind wir sicher vertäut gelegen und wir konnten uns der Zubereitung des Abendessens widmen. Es gab Wurstnudeln mit Paradeisern und zum Abschluss des Tages hat Walter sein Saxophon hervorgeholt, wir haben gesungen, gelacht und auch ein bissl was getrunken. Es war ein lustiger Abend nach einem etwas misslungenen Tag.
Freitags haben wir um 7.30 Uhr abgelegt und eine Bucht weiter wieder geankert. Dort konnten wir unseren Motor laufen lassen, ohne dass jemand gestört war und das Geschirr von gestern Abend einer Reinigung zuführen.. Nach dem Frühstück war noch Zeit für einen Badepause. Das Wasser hat aber in den letzten Tagen merklich abgekühlt. Um 13 Uhr in Primosten im Stadthafen angelegt. Walter hat uns auf eine Runde Bier samt Vorspeisenplatte eingeladen und der restliche Nachmittag verging mit faulenzen, sonnen und schwimmen. Das Duschen im Bad mit angeschlossenem Wartezimmer war auch ein besonderes Erlebnis. Dann wurden wir noch Zeugen der Beerdigung des "SIMIC". Das Abendessen war ausgezeichnet (schlug sich auch im Preis nieder). Auf dem Weg zum Schiff wurde uns noch etwas Folklore geboten. Bei einem Glas Rotwein hat uns Helmi dann erzählt, dass er als Polizist auch schon mal Passanten um den Weg fragt. Um 00.00 Uhr sind nach und nach alle in ihren Kojen verschwunden und es brach die letzte Nacht an Bord für Maria, Gerhard und Bernd herein.
Teil II
Primosten - Murter
6.9. - 13.9.2003
Am Samstag sind Gerhard und Mundl um 9 Uhr in Primosten eingetroffen. Nachdem ihr Auto ausgeräumt und die Sachen im Schiff verstaut waren, erfolgte die Verabschiedung von Maria, Gerhard und Bernd. Die 3 fuhren mit Gerhards Auto nach Murter, stiegen dort in ihr eigenes Auto um und fuhren heim nach Österreich. Nachdem beim Hafenkapitän die Formalitäten erledigt waren, die fehlenden Einkäufe ergänzt wurden und alle an Bord waren, konnte es wieder losgehen. Unter Motor ging es nach Zolta, wo wir um 15.30 Uhr in Maslinica angelegt haben. Wider Erwarten gab es dort Murings. Für die Herren stand dann viel Arbeit am Programm, weil einige andere Schiffe enorme Probleme beim Anlegen hatten. Ein Malteser fing überhaupt eine Muringleine. Über unser Nachbarschiff haben wir uns die längste Zeit gewundert, bis wir herausgefunden haben dass da eine Hochzeitsgesellschaft an Bord ist und die Mannschaft somit anderes im Kopf hatte, als sich um die Probleme anderer Segler zu kümmern. Die Brautleute fuhren dann mit einem kleinen Boot auf eine Insel und Walter hat ihnen per Saxophon den Hochzeitsmarsch mit auf den weiteren Lebensweg geschickt. Gerhard und Mundl haben uns mit ganz köstlichem heimischen Rindfleisch bekocht. Am Abend ein kurzer Spaziergang im Ort verbunden mit einem kleinen Imbiss. Zurück an Bord noch 2 Flaschen Wein geleert und um 23 Uhr sind wir alle in unsere Kojen gefallen.
Die Sonntagsruhe wurde von Gerhard und Mundl bereits um 7 Uhr morgens empfindlich gestört, um 8 Uhr gab's dann Frühstück und um 9.30 Uhr haben wir abgelegt. Unter Segeln - einige Delphine haben unsere Fahrt begleitet - sind wir nach Vis gefahren, wo wir um 15 Uhr angelegt haben. Eine Eierspeis mit Speck und Grammeln hat unsere Lebensgeister wieder neu erweckt, jedoch bot die nähere Umgebung nichts Aufregendes. Helmi hat sich seine verletzte (gebrochene?) rechte Zehe behandelt. Zugezogen hat er sich das beim Ablegen in Zolta, wo er ohne Bordschuhe aufs Schiff gesprungen und auf der nassen Badeplattform in Rutschen gekommen ist. Der Liegeplatz war etwas unruhig, weil Fährverkehr uns immer wieder ordentlich durchgebeutelt hat. Abendessen gab's in einer Pizzeria gleich in der Nähe, aus Rücksicht auf Helmi's lädierten Huf.
Am Montag gab's um 8 Uhr Frühstück und um 9.30 Uhr haben wir abgelegt und sind unter Segeln in die Palmizana gefahren. Der Wettergott meint es nicht mehr gut mit uns. Es hat abgekühlt, der Wind pfeift mit ca. 35 Knoten und mächtige Wellen machen uns zu schaffen. Um 13 Uhr haben wir angelegt. So voll haben wir alle diese Marina noch nie erlebt, obwohl sie in den letzten Jahren ordentlich vergrößert wurde. Nach einer herzhaften Jause ließen wir eine herrlich heiße Dusche folgen. Gerhard ist bei dem Versuch, einem Schiff beim Anlegen zu helfen samt Gewand baden gegangen. Und das alles nur, weil auf dem Schiff lauter Mädels waren. Um 17 Uhr begann es zu regnen. Das Abendessen war mit einem Spaziergang über den Berg verbunden, doch da immer wieder Regentropfen vom Himmel fielen, konnten wir nicht draußen sitzen.
Der Dienstag begann um 8 Uhr mit einem ausgezeichneten Frühstück. Der Wetterbericht verheißt allerdings nichts Gutes: Regen und Wind bis 40 Knoten. Dennoch haben wir um 10 Uhr abgelegt. Da angekündigte Katastrophen jedoch selten stattfinden, haben wir mit Motorkraft auf die Insel Drvenik Veli zugehalten, wo wir um 14.30 Uhr vor Anker gingen. Da der Anker nicht gehalten hat, musste das Manöver wiederholt werden. Gerhard und Mundl haben uns mit Bratwürsteln, Braterdäpfeln und Krautsalat kulinarisch verwöhnt. Immer wieder sind Regenschauer über uns hinweg gezogen. Am Abend hat Walter wieder sein Saxophon ausgepackt und wir haben gelacht, gesungen und auch das eine oder andere Glaserl getrunken. Um 22 Uhr hat uns ein Gewitter endgültig unter Deck getrieben und sind wir bald in den Kojen verschwunden.
Der Mittwochmorgen begann mit großem Geschirrabwaschen und um 8 Uhr konnten wir unser Frühstück genießen. Um 9.30 Uhr haben wir abgelegt und sind unter Motor nach Vodice gefahren. Dicke Regenwolken haben uns die ganze Fahrt begleitet. Delphine haben uns das schlechte Wetter aber kurz vergessen lassen. Um 15 Uhr in der Marina Vodice angelegt. Wir gönnten uns einen kleinen Imbiss und ein großes Bier, dann war ausgiebig duschen angesagt. Ein Teil der Crew ging Vorräte ergänzen. Im Laufe des Abends zogen sich die Regenwolken zusammen und ein Regenschauer ging nieder. Das Abendessen war ausgezeichnet und preislich in Ordnung. Der Vollmond hat es gegen die Wolken schwer - aber da der Wind wieder zunimmt, konnte er doch durch die Wolken blinzeln. Ich wurde in Vodice von 2 Englisch sprechenden Touristen gefragt, in welcher Stadt wir denn sind - und ich dachte, so was kommt nur in Witzen vor!
Am Donnerstag erwartete uns strahlend blauer, wolkenloser Himmel. Nach dem Frühstück konnten wir um 9.30 Uhr ablegen. Nach dem Tanken sind wir unter Segel Richtung der Insel Kornat gefahren, wo wir um 14 Uhr in der Bucht Opat angelegt haben. Das letzte Stück des Weges duellierte sich Walter mit einer bayrischen Crew. Beim Segelbergen musste Gabi Bekanntschaft mit dem Baum machen, den sie ziemlich unsanft auf den Kopf bekam. Walter hat uns auf ein Bier eingeladen, anschließend gab's an Bord Bratwürstel mit Brot. Da der Küchendienst dermaßen anstrengend war, mussten wir (Gabi, Christl, Gerhard und meine Wenigkeit) ein paar Whiskey-Colas verputzen. Der Landgang war mit Kletterei verbunden, da wir mit dem Bug an der Muring lagen und nur über ein Holzbrettl, welches am Anker befestigt war, an Land gehen konnten. Der Nachmittag wurde an Bord vertrödelt. Für 19 Uhr war ein Tisch für uns bestellt, jedoch war uns kein ruhiges Abendessen vergönnt, denn plötzlich und für jeden unerwartet kam Sturm auf. Die Windgeschwindigkeit betrug sicher an die 100 km/h. Die Schiffe wurden ganz schön durcheinander gewirbelt. Wir sind dann ins Innere des Lokales ausgewichen, das Essen war soweit ok. Auch heute hat sich der Vollmond gegen die Wolken durchgesetzt. Gerhard hat Magenprobleme. Nach einem Schlummertrunk sind wir gegen 23 Uhr in den Kojen verschwunden.
Nach einer unruhigen Nacht war am Freitag um 7.30 Uhr Tagwache. Nicht nur der Sturm, sondern auch die Magenprobleme von Gerhard und Gabi sowie Mundl und Karl haben uns den Schlaf geraubt. Die, die frühstücken konnte, haben es genossen und um 9.30 Uhr konnten wir ablegen. Walter hat sich vom Berg die Situation am Wasser angesehen und sein Bericht war wenig ermutigend. Bei Windstärke 4, Seegang 3-4 und blauem Himmel ließen wir uns von der Genua ziehen und aus Rücksicht auf die 4 Maroden den Motor mitlaufen. Um 13 Uhr haben wir in der Marina Hramina auf Murter angelegt. Gerhard, Mundl und Gabi haben ihre Sachen gepackt und sind um 15 Uhr nach Hause gefahren. Der Rest der Crew hat ebenfalls gepackt, die restlichen Biere und Whiskey und so vernichtet, geplaudert und den Törn Revue passieren lassen. Walter hat zum letzten Mal auf diesem Törn sein Saxl für uns ausgepackt. Das Abendessen wurde durch einen kroatischen Barden auch zum musikalischen Genuss und so klang dieser Törn wunderschön aus. Um 23 Uhr ist an Bord Ruhe eingekehrt.
Am Samstag war um 6.30 Uhr Tagwache und um 7.15 Uhr ging es zurück nach Hause. Karl nahm Walter und Christl mit und meine Wenigkeit fuhr mit Helmi. Regen und schwarze Wolken haben uns begleitet und am Velibit hatte es überhaupt nur 10 Grad C und viel Wind. Die anderen haben wir bald aus den Augen verloren. An den Grenzen gab es keine nennenswerten Wartezeiten und auch das Wetter in Österreich war nicht viel besser. Es regnete immer wieder. Bei der Abfahrt Zentrum der A 23 hat mir Helmi noch bewiesen, wie gut es ist, einen Schleuderkurs zu machen, denn dort hat es uns zweimal um die eigene Autoachse gedreht. Gott sei Dank ist nix passiert - weder uns noch dem Auto. Um 18.15 Uhr daheim eingetroffen - ziemlich erledigt und mit einer Magen-Darmgrippe (könnte auch eine Lebensmittelvergiftung gewesen sein).
Schön war's trotzdem !!!!!!!! Zurück zur Übersicht
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