Trainings-Törn 2010

Kroatien

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Montag, 23.8.2010:
Kurz nach 10 Uhr hat Karl alle drei im Auto. Alle drei - das sind Rosi, Marie und ich. Claudia lässt sich von ihrem Thomas begleiten, wir treffen die beiden zufällig am Grenzübergang Spielfeld. Die weitere Fahrt verläuft ohne besondere Highlights und um 16 Uhr kommen wir in der Marina Rovinj an. Wir beziehen die "Radka" (Sun Magic 44) und anschließend besuchen wir das Cafe. Das Wetter präsentiert sich wolkenlos, sonnig und heiß,. Thomas ist auf Zimmersuche, obwohl er die eine Nacht ohne weiteres auch am Schiff nächtigen könnte. Um 20 Uhr gehen wir essen und lassen uns die kroatische Küche schmecken. Gemütlich klingt der Abend an Bord aus.

Dienstag, 24.8.2010:
Um 7.30 Uhr ist Tagwache. Nach dem ausgiebigen Frühstück fährt Karl zum Hafenkapitän, Marie und ich gehen noch rasch einkaufen, Thomas verabschiedet sich und um 10 Uhr legen wir ab. Der erste Weg führt uns zur Tankstelle, aber dort ist so viel Betrieb und Schwell, dass Karl es sein lässt und wir unseren Kurs Richtung Süden stecken.
Ein wunderbarer Segeltag - die Sonne lacht vom wolkenlosen Himmel, der Wind passt, die Wellen können uns nicht bremsen. Wir passieren den Leuchtturm Porer und umrunden die Südspitze Istriens. Um 16 Uhr machen wir einen Badestop und genießen das herrliche Wasser. Drei Stunden später erreichen wir unser Tagesziel und ankern vor der Marina Pomer.
Rosi und Claudia bekochen uns mit Spaghetti, den Abwasch erledigen Marie und ich. Nach dem Essen gibt es tiefschürfende Gespräche über Gott und die Welt. Im hellen Licht des Vollmondes badet es sich im warmen Wasser doppelt so schön. Warum auch immer, um 22.30 Uhr stürze ich ab und verkrieche mich in meine Koje.

Mittwoch, 25.8.2010:
Um 8 Uhr sitzen wir bereits beim Frühstück und anschließend planschen wir noch ein bisschen. Karl gibt das Kommando "Anker auf" und wir verlassen Pomer um 9 Uhr. Das Wetter ist unverändert toll, wir setzen bald den Blister und die 125 m² bunter Stoff entfalten sich im Wind. Leider lässt uns Äolus, der Gott des Windes, im Stich und wir müssen die letzten Meilen nach Cres mit Motorkraft bewältigen. So schlimm ist das nun auch wieder nicht, denn jetzt haben wir ein bisschen Fahrtwind, um uns abzukühlen. Zuerst füllen wir 100 Liter Diesel in den Tank, dann suchen wir uns einen Ankerplatz. Dann endlich können wir das erfrischende Nass der Adria genießen.
Um 19 Uhr paddeln wir mit dem Schlauchboot an Land und spazieren in den Ort. Das Essen ist ausgezeichnet, der Schlummertrunk danach auch nicht zu verachten. Um 23.30 Uhr sind wir zurück an Bord.

Donnerstag, 26.8.2010:
Heute ist ausschlafen angesagt, Frühstück gibt es erst um 8.30 Uhr. Da der Wind auch noch schläft verbringen wir einen netten Bade-Vormittag. Um 11 Uhr verlassen wir Cres, denn der Wind ist da - 12 bis 18 Knoten Wind, keine Welle, wolkenloser Himmel - so ist es für mich am aller schönsten. Wir bekommen gar nicht genug davon und erreichen erst um 19 Uhr unser heutiges Ziel, die Bucht vor Banjole. Dort ankern wir gegenüber dem Aparthotel del Mar, die Wassertiefe unter uns beträgt 3 Meter. Deshalb ist das Wasser hier noch wärmer und wir schwimmen und planschen ausgiebig.
Rosi und Claudia zaubern am Abend Spaghetti Carbonara a la quattro formaggio. Dazu gibt es eine Flasche Weißwein, zum Dessert Mohnstrudel. Wir sitzen dann noch eine Weile an Deck und plaudern, um Mitternacht kehrt Ruhe ein.

Freitag, 27.8.2010:
Um 7.30 Uhr gibt es heute Frühstück. Der Himmel zeigt uns heute sein graues Gesicht, Wolken wohin wir blicken. So verlassen wir um 8.45 Uhr die Bucht und setzen bald darauf den Blister. Das bunte Segel vertreibt die grauen Wolken und wieder ist es ein perfekter Segeltag. Kurz vor Rovinj legen wir einen Badestop ein. In einer kleinen Bucht mit vielen Bojen. In einer Marina!!!! Karl, der Schlingel, weiß das zwar, aber "der Platz ist so schön geschützt". Also muss Marie dem jungen Marinero im Motorboot klarmachen, dass wir hier nur deshalb ankern, weil wir ein bisschen baden wollen. Zähneknirschend nimmt er es zur Kenntnis. Wir genießen den Nachmittag, bevor wir uns von der Genua Richtung Rovinj ziehen lassen. Um 17 Uhr legen wir in der Marina an und ich habe mit dem Schlauch das Salz der letzten Tage vom Schiff entfernt. Als Belohung gönne ich mir zuerst einen Espresso und anschließend eine längere Dusche. Die letzten beiden Tage war nämlich Wasser sparen angesagt, da die Wasserpumpe nicht so wollte wie sie sollte.
Um 19 Uhr gehen wir Abendessen. Ich lasse mir einen Branzino mit Salat schmecken, als Nachtisch bestelle ich Weinchaudeau-Palatschinken. Nach dem Essen lädt uns Karl auf ein Getränk im "Havanna Club" ein. Inzwischen hat sich eine Gewitterfront bedrohlich genähert, es blitzt und der Wind ist recht heftig. Zurück an Bord schaukelt "Radka" ganz schön wild im Hafenbecken, in Verbindung mit dem konsumierten Alkohol kann das eine unruhige Nacht werden. Ein Blick auf die Uhr: es ist 00.40 Uhr.

Samstag, 28.8.2010
Um 8 Uhr sind alle auf und schaudern aufgrund des Wetterberichtes. 30 - 60 Knoten Wind, die Wellen sind auch noch recht mächtig - so ist an ein Auslaufen und Befahren des Limski Fjord nicht zu denken. Also lässt Karl abstimmen: entweder Badetag oder Heimfahrt. Die Mehrheit entscheidet sich fürs Heimfahren, ich wäre gerne geblieben. Erstens, weil heute Fischerfest in Rovinj ist und zweitens ein Badetag bei den herrschenden hohen Temperaturen einfach nett gewesen wäre. Aber Demokratie wird gelebt und wir beginnen zu packen und das Schiff zu putzen. Der Schweiß läuft uns in Bächen den Rücken, immer wieder gehen wir zum "Abkühlen" an Deck. Wir räumen das Schiff aus, das Auto ein und verlassen Rovinj kurz nach 12 Uhr. Nach dem Tanken dauert es nicht lange und die Gesichter werden lang und länger - STAU! Wir benötigen für 70 Kilometer knapp 2,5 Stunden. Da sich Karl aber recht gut auskennt nehmen wir einen anderen Grenzübergang nach Slowenien und haben bald darauf wieder Reisegeschwindigkeit. Allerdings ziehen immer mehr dunkle Wolken auf und es regnet immer wieder, zum Teil recht heftig.
Gegen 16 Uhr lassen wir uns beim "Storman" kulinarische Köstlichkeiten schmecken. Die Temperatur hat sich seit Rovinj um ca. 15 Grad nach unten bewegt, so dass es nicht so schlimm ist, zu dritt auf dem Rücksitz zu kuscheln. Karl gönnt Marie und mir einige Rauchpausen, die letzte in Leobersdorf, ehe er uns der Reihe nach abliefert. Ich bin um 21 Uhr die erste, dann folgen Marie, Claudia und Rosi.

Diese Woche war dank der netten Crew und aufgrund des tollen Wetters die entspanntesten Segeltage der letzten Zeit.
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