Türkei
2004

Fethiye - Fethiye
31.7. - 8.8.2004

Zurück zur Übersicht Zu den Bildern
Am Samstag, den 31.7.2004 trafen wir (Claudia & Erich, Maria & Gerhard sowie Herbert & meinereiner) uns um 10 Uhr am Flughafen in Wien-Schwechat. Da wir eigens Crew-Leiberl anfertigen ließen, konnten wir uns recht schnell finden. Nach dem Check-In und einem schnellen Imbiss haben wir noch den Duty Free geplündert. Um 12.15 Uhr hoben wir mit der MD 83 "Villach" der AUA ab. Als Bordverpflegung gab es Ravioli und Geschnetzeltes (mit letzterem hab ich mich angepatzt, als das Flugzeug in ein klitzekleines Luftloch gefallen ist).

Für Claudia war es der erste Flug überhaupt und sie hat ihn - abgesehen von ein bissel Platzangst - ganz gut überstanden. Um 15.30 Uhr sind wir in Dalaman gelandet, nach einer schnellen Zigarette und dem Bezahlen des Visums wurden wir vom Taxi mit Klimaanlage bereits erwartet. Nach ca. einer Stunde Fahrzeit sind wir um 17.30 Uhr in Fethiye in der ECE-Marina bereits von Walter, unserem Skipper, erwartet worden. Die Marina ist funkelniegelnagelneu und hat viel zu bieten.
Nach Zuteilung der Kojen, Ausräumen des Gepäckes sowie Verstauen der mitgebrachten Köstlichkeiten (Speck, Bauernbrot, Leberaufstrich, Schilcher für den Skipper, Schnaps für die Verdauung und noch vielem mehr) gab es für alle ein gut gekühltes "Efes". Nicht zu vergessen sei der Umstand, dass der Salon mittels Ventilator und Klimagerät angenehm kühl gehalten wurde.
Das Abendessen wurde im "Marina-Restaurant" in der Stadt - direkt am Hafen gelegen - eingenommen und anschließend ein Bummel durch die Stadt unternommen. Ein kurzer Besuch im "Otoman" musste sein, aber nur Gerhard hat Maria und mich begleitet - den anderen war es zu grell und zu laut. Um Mitternacht an Bord zurück wurde noch ein Schlummertrunk gereicht und um 01.30 Uhr ist Ruhe an Bord eingekehrt.
Das Schiff ist eine Gib Sea 126 namens "Gabriela" und für die kommende Woche unsere Heimat.

Der Sonntag, 1.8.2004, begann mit einem tollen Frühstück. Walter begab sich auf die Suche nach seinem Reisepass, musste dann jedoch ohne diesen ablegen. Der Grund lag darin, dass sein Visum abgelaufen war und sonntags auch nicht aufzutreiben war. Unter Motor sind wir in eine Bucht bei "Domuz Adesi" gefahren und haben dort einen schönen Badetag verbracht. Herbert hat ein paar kleine Fische gefangen, welche zusammen mit der Zahnbrasse, die er in der Marina bereits am Haken hatte, in der Pfanne zubereitet wurden. Am Abend wollten wir eine Flasche Weißwein öffnen, doch sie wehrte sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, sodass Walter kurzerhand die Bohrmaschine zur Hand nahm und den Korken aufgebohrt hat. Somit war die Flasche offen, im Glas befand sich dann allerdings mehr ein "Staubiger". So gegen 1 Uhr kehrte Nachtruhe ein.

Am Montag, den 2.8.2004 haben wir um 7.30 Uhr abgelegt und sind unter Motor Richtung Marmaris aufgebrochen. Es hat nicht sehr lange gedauert und ich bin nach Entleeren des Mageninhaltes unter Deck liegen gegangen. Aus Erzählungen der anderen weiß ich allerdings zu berichten, dass sogar Segel gesetzt wurden - nur leider nicht sehr lange, da der Wind genau aus der Richtung kam, in die wir wollten. Um 17 Uhr haben wir in der Marina in Marmaris angelegt und meine Lebensgeister sind wieder erwacht. Nach einer herrlichen Dusche gab's am Hafen Abendessen und anschliessend einen Bummel durch die Stadt samt Bazar. Nach einem Cocktail sind wir zurück an Bord und nach einem Schlummertrunk haben sich so gegen 1 Uhr nach und nach alle in ihre Kojen zurückgezogen.

Am Dienstag, den 3.8.2004 wurden nach dem Frühstück noch einige Vorräte ergänzt und um 10 Uhr haben wir abgelegt. Gerhard hat das gestrige Abendessen nicht vertragen und so liegt er heute im "Krankenbett". Um 14 Uhr in der "Ekincic"-Bucht geankert. Der restliche Nachmittag verging mit Schwimmen, Sonnen, Schmäh führen und Faul sein. Um 20 Uhr wurden wir per Schlauchboot zum Ufer gebracht, da für uns im Lokal "My Marina Bay" ein Tisch für uns reserviert war. Gerhard blieb aus Rücksicht auf seinen angegriffenen Magen (und dankenswerterweise auch auf die Bordkassa) am Schiff. Die Atmosphäre, der Ausblick auf die Bucht sowie der Service und das Essen sind nach wie vor unvergleichlich. Zu späterer Stunde wurde das Licht abgedreht, mystische Musik erklang und es wurden Pyramiden - mit Kerzen und Pflanzen verziert - aufgefahren. Scheinbar feierten 3 Leute Geburtstag. Wir haben von unserem Nachbartisch ein paar Früchte überreicht bekommen.
Einziger Wermutstropfen am diesem Abend: Ich konnte wieder nicht mit dem Aufzug fahren, weil er auf der Fahrt vor uns in der Mitte stecken geblieben ist.
Nach dem obligaten Schlummertrunk war es gegen 00.30 Uhr recht ruhig an Bord.

Nach der heißesten Nacht an Bord begann der Mittwoch, der 4.8.2004 mit einem herzhaften Frühstück. Um 10 Uhr abgelegt und Kurs auf "Aga Dasi" - auch bekannt unter "Hasenbucht" - genommen. Nach 3 Stunden Fahrzeit unter Motor haben wir an einer Boje festgemacht. Auch dieser Nachmittag verging mit Schwimmen, Sonnen, Faulenzen und Schnorcheln. Zwischendurch hat uns ein türkischer Französischlehrer besucht, welcher schwimmend die Bucht überquert hat und dann sehr viel Sitzvermögen bewiesen hat. Ein Motorboot drehte seine Runden und hat eine Frau ihr Tuch verloren. Todesmutig habe ich mich in die Fluten geworfen, um die Beute einzuholen. Herbert kam mir dann mit dem Dingi nach. Fürs tägliche Rückeneincremen mit inkludierter Massage hat Maria das Tuch dann bekommen.
Herbert hat sich als Koch betätigt und uns mit Spaghetti verwöhnt. Um 17 Uhr sind Maria und ich an Land geschwommen, Herbert hat uns mit dem Dingi Schuhe und Videokamera nachgebracht. Zu zweit haben wir den sehr beschwerlichen Aufstieg zum Gipfel der Insel gestartet. Einige Hasen haben unseren Weg gekreuzt und die Aussicht war wunderschön. Gerhard ist uns nachgekommen und hat sich Sorgen um Maria gemacht, weil er plötzlich nur mehr mich am Rande eines Abgrundes stehen sah. Das anschließende Zurückschwimmen zum Schiff war mehr als angenehm. Obwohl wir "nur" 58 Meter Höhenmeter zu überwinden hatten, war es mehr als schweißtreibend.
Als Sun-Downer haben wir Wodka-Juice getrunken und in weiterer Folge musste sich Erich die schrecklichsten Schauergeschichten bezüglich Piraterie und Überfälle auf See anhören. In dieser Nacht hat er sicher nicht sehr gut an Deck geschlafen.

Tagwache am Donnerstag, den 5.8.2004, war um 8 Uhr - aufstehen und gleich ins Wasser - einfach herrlich. Um 10 Uhr abgelegt und mit Motorkraft nach Göcek gefahren. Auf der Fahrt haben wir 2 Delfine gesichtet - leider sind sie nicht zu uns gekommen. Da es sehr heiß war, wurde am offenen Meer ein Badestopp eingelegt und Claudia hat am eigenen Leib erfahren, dass sich ein Schiff auch dann noch bewegt, wenn der Motor nicht mehr läuft. Wir haben sie aber gerettet. In Göcek wurden Vorräte ergänzt und dann suchten wir uns eine Bucht. Das Wasser dort hatte mindestens 29 Grad - dank einer warmen Quelle, wie wir nachgelesen haben. Gegen Abend sind wir 2 Buchten weitergefahren, wo wir in einem Lokal namens "Yat Molat" essen waren. Das Lokal liegt sehr idyllisch und nur die Gelsen-Invasion hat etwas gestört. Das Essen war nix Besonderes, dafür aber sehr teuer.

Ohne Frühstück legten wir am Freitag, den 7.8.2004, ab und fuhren zurück in die "Thermal-Bucht". Nach einer Stärkung genossen wir den ganzen Tag das warme Wasser und den Sonnenschein. Maria, Claudia und ich haben eine Wasserballett-Einlage einstudiert. Gerhard hat sich als Smutje betätigt und uns mit einer kulinarischen Köstlichkeit verwöhnt, welche von Erich stilgerecht geweiht wurde. Am Abend hat uns Erich mit einem Sun-Downer überrascht, der es in sich hatte. Nach und nach sind alle sehr, sehr müde geworden und um 23 Uhr war kein Laut mehr zu hören.

Am Samstag, den 7.8.2004, begann unser letzter Tag an Bord um 7.30 Uhr. Nach dem Frühstück konnten wir noch ein paar Sprünge ins badewannenwarme Wasser machen, bevor wir den Anker lichteten. Blöderweise hatte sich gestern ein Amerikaner über unseren Anker gelegt, aber mit vereinten Kräften waren wir bald frei. Nach 2 Stunden Motorfahrt sind wir in der Marina in Fethiye angekommen. Nach dem auftanken wurden Taschen gepackt, ein letztes Getränk konsumiert und das Schiff geputzt. Skipper Walter hat am Nachmittag seinen Sohn samt Familie begrüßt und wir haben im "Biergarten" das eine oder andere Bier genossen und höllisch scharfe Erdäpfel dazu verspeist. Claudia und Erich sind dann in die Stadt gegangen und Maria und ich waren schwimmen. Die Marina bietet einen tollen Pool mit integriertem Whirlpool-Becken sowie Massagedüsen und einer Pool-Bar mit Blick aufs Meer. Um 18.30 Uhr sind wir wieder ins "Marina-Restaurant" gegangen, wo wir wie am ersten Tag sehr gut gegessen haben.
Unser Taxi war für 21 Uhr bestellt, kam jedoch erst um 21.30 Uhr. Franz Dögl, ehemaliger Radfahrprofi und jetziger Stützpunktleiter, hat uns aber versichert, dass wir unsere Maschine erreichen werden. Sollte das nicht so sein, so stellt er uns für eine Woche ein Schiff zur Verfügung. Er sollte Recht behalten und das Schiff blieb im Hafen. Der Fahrer schaffte die Strecke nach Dalaman in 55 Minuten und wir konnten recht rasch einchecken. Da wir die letzten waren, gab es kein Miteinandersitzen. So haben wir das Los entscheiden lassen und wir 3 Mädels saßen in der ersten Reihe nebeneinander und die 3 Boys ziemlich weit hinten hintereinander. Pünktlich um 23.50 Uhr hob die MD 82 "Eisenstadt" der AUA ab. Zu Essen gab's Ravioli bzw. Schnitzel - letzteres hat nach nix geschmeckt und war staubtrocken, ebenso die Mohnschnitte. Der Pilot hatte es recht eilig und so sind wir 20 Minuten früher als geplant am Sonntag, den 8.8.2004 um 01.00 Uhr in Wien-Schwechat bei 18 Grad gelandet. Nach einer Zigarette haben wir unser Gepäck geholt und Abschied genommen.

Es war eine schöne Woche und die Hoffnung auf Wiederholung im nächsten Jahr lebt.

Nachtrag: Franz Dögl ist leider im November 2004 bei einem Segelunfall in der Adria ums Leben gekommen.
Zurück zur Übersicht Zu den Bildern