Barcelona 2007

17. - 21.4.2007

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Im Jänner 2007 fiel der Entschluss: Susi und ich wollen nach Barcelona!

Wir haben im Internet gestöbert und haben bei Sky Europe einen Flug um € 160,--/Person gebucht. Dann suchten wir weiter und fanden auch ein preiswertes Hotel (€ 160,-- /Person). Nachdem beides gebucht war, hieß es warten.

17.4.2007:
Endlich war es endlich soweit. Wir trafen uns am Flughafen Schwechat, konnten sehr schnell einchecken und noch mit unseren Chauffeuren Peter und Heinz im Cafe ein wenig plaudern. Der geplante Abflug um 17.55 Uhr verschob sich ein bisschen, aber um 18.10 Uhr hoben wir mit einer Boeing 737-700 ab. Der Flug verlief ohne besondere Highlights, wenn man von einem sehr-sehr grantigen Kleinkind absieht.
Es gibt bei dieser Fluglinie keine Bordverpflegung und auch keinerlei Unterhaltung. Auch Zeitungen sucht man vergebens. Doch bei einer Flugdauer von knapp 2 Stunden ist es nicht wirklich störend.

Nach knapp 2 Stunden sind wir um 20.05 Uhr in Barcelona angekommen. Lag es am Rollfeld oder am Piloten - wie auch immer, die Landung war ein bisschen hart. Auf unser Gepäck mussten wir recht lange warten, dafür waren wir mit dem Taxi rasch im Hotel Centric, einem 2*Hotel in der Carrer de Casanova. Für diese Fahrt wurden uns € 26,-- abgenommen.
Nachdem wir unser kleines Zimmerchen mit unseren Habseligkeiten angeräumt hatten, zogen wir auch schon los. Der erste Weg führte uns auf die bekannte "La Rambla". Dort konnten wir einen lauen Abend genießen. Wir hatten viel Spaß, weil die bestellte Sangria in einem riesigen Glas serviert wurde und der Inhalt mindestens einen Liter ausmachte. Aber zu zweit war das Glas bald geleert und beschwingt machten wir uns auf den Heimweg.

18.4.2007:
Die Nacht verbrachten wir etwas schlaflos. Zum einen, weil wir beide keinen Straßenlärm gewohnt sind, zum anderen, weil wir mit der einzigen verfügbaren Decke zu raufen hatten. Um 8 Uhr war Tagwache und nach einem schnellen Cappuccino im Zimmer wurde erstmal eine zweite Decke geordert. Dann zogen wir los, um zu frühstücken.
Wir fanden ein Lokal mit sonnigem Schanigarten. Meine bestellte "Heiße Schokolade" entpuppte sich als heißer Schokolade-Pudding. Er war ja wirklich ausgezeichnet, aber Pudding zum Frühstück??? Naja, wir waren gestärkt und unsere Stadtbesichtigung konnte beginnen.
Zu Fuß gingen wir über die "Rambla" zum Hafen und bestaunten dort das Denkmal von Columbus. Am Hafen haben wir einen Touristenbus gesehen und uns um € 20,--/Person ein Ticket für einen Tag gekauft. Der Bus fuhr eine vorgegebene Route und wir dachten, auf diese Weise einen Überblick über die Stadt zu bekommen. Unser erster Punkt der Besichtigung war die Kathedrale. Sie befindet sich auf dem höchsten Punkt der Altstadt und bildet quasi das Zentrum der Altstadt.
Zunächst ist man von den gewaltigen Dimensionen der Kirche beeindruckt: 83 m Länge und 25 m Höhe misst das gewaltige Gotteshaus. Aber die Kathedrale Barcelonas bietet noch mehr: Direkt neben ihr befindet sich der Kreuzgang mit einem wunderschönen kleinen Garten und einem gotischen Brunnen.
Was aber machen die Gänse mitten im Garten der Kathedrale? Im Mittelalter bewachten die Gänse die Kathedrale und ihre Kunstschätze. Das Geschnatter und Gekreische der Gänse hätte jeden Eindringling bei Nacht verraten. Diese Tradition lebt heute noch fort, so dass man sich nicht wundern darf über die Gänse im Inneren des Kreuzgang-Palmengartens. Dann fuhren wir mit dem Bus weiter und wollten mit der Seilbahn (Teleferic) auf den Montjuic fahren. Leider war die Seilbahn wegen Bauarbeiten außer Betrieb. Wir stärkten uns kurz an einem Imbiss und begannen dann unseren Aufstieg.
Zuerst führte unser Weg die Strasse entlang, allerdings war diese nach einiger Zeit abgesperrt. So kurz vor dem Ziel wollten wir nicht aufgeben und kletterten einen Hang hinauf, um auf einer Baustelle zu landen. Von dort fehlten uns nur noch einige wenige Höhenmeter bis zur Festung. Hier hatten wir einen tollen Blick auf die Stadt, den Hafen und das Meer. Allerlei Kanonen standen ohnehin zur Besichtigung, sodass wir vom Besuch des Militärmuseums Abstand genommen haben. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts diente die Festung unter Militärgeneral Franco auch als Gefängnis.
Mit einer anderen, funktionierenden Gondel fuhren wir nach Barceloneta, spazierten den Strand entlang und konnten anschließend noch ein wenig an einer Strandbar relaxen. Nach und nach regte sich allerdings Hunger und wir fanden in der Nähe des Yachthafens ein nettes Lokal mit annehmbaren Preisen und einer bebilderten Speisekarte. Da wir beide des Spanischen nicht mächtig sind, suchten wir unser Abendessen anhand der Bilder aus und wurden nicht enttäuscht. Es fiel uns auf, dass kaum jemand Englisch spricht - sind die Katalanen ähnlich wie die Franzosen? Oder liegt es an der geschichtlichen Rivalität Spanien - England?
Nach dem Essen schlenderten wir zum Placa de Catalunya, wo wir uns noch auf ein Getränk niedergelassen haben. Um 22 Uhr sind wir müde - der Schrittzähler von Susi zeigt 13,5 km - im Hotel angekommen, wo wir noch mal 39 Stufen bewältigen mussten.
Die Dusche war sehr angenehm, auch wenn es sehr lange dauerte, bis wirklich warmes Wasser aus dem Brausekopf kam. Nachdem die müden Beine gesalbt waren, stand einer entspannten Nachtruhe nichts mehr im Wege.

Resümee des ersten Tages: Eine Bustour durch eine Stadt mag angenehm sein, wir haben dadurch aber sehr viel Zeit vertan, weil immer wieder lange Wartezeiten entstanden sind.

19.4.2007: Gut erholt und ausgeschlafen war um 7.30 Uhr Tagwache. Zum Munterwerden gab es Cappuccino und Tee im Zimmer, das 2. Frühstück nahmen wir in einem anderen Lokal als gestern ein, denn ich wollte nicht wieder Schoko-Pudding zum Frühstück. Unser erster Weg sollte uns auf den Tibidado führen. Der Tibidabo ist ein über 500 m hoher Berg, der die Stadt nach Norden hin abgrenzt. Vom Placa de Catalunya fuhren wir zuerst mit der Metro , dann wollten wir mit der Straßenbahn zur Talstation der Seilbahn fahren, die auf den Tibidado führt. Leider fährt die Bim nur an Wochenenden, so dass wir den Bus nehmen mussten.
Die Fahrt führte uns durch ein Nobelviertel Barcelonas mit tollen Villen. An der Talstation der Standseilbahn gab es mehrere Panoramabars und -restaurants, allerdings waren alle geschlossen und wir verbrachten die Wartezeit eher ungemütlich. Dann endlich ging es um 11 Uhr mit der Funicular de Tibidado geradewegs auf über 500 m hinauf. Die Fahrt mit der alten Bergbahn war beeindruckend, da sie wirklich schnurstracks den Berg hinauf fährt. Wir mussten für die Berg- und Talfahrt 3 € berappen. Auf der Spitze des Berges erwarteten uns ein Vergnügungspark und die Kirche Sagrat Cor.
Die Kirche innen ist eher schmucklos, aber der Bau ist sehr imposant und von der Aussichtsplattform unterhalb der großen Christus-Statue - der Lift kostete € 2,--/Person - hatten wir einen tollen Ausblick auf ein riesiges Häusermeer. Der Montjuïc, kam uns dagegen richtig klein vor.
Da es uns nicht möglich war, herauszufinden, ob es eine Busverbindung zum Park Güell gibt, haben wir uns von einem Taxi chauffieren lassen und sind gegen 13 Uhr bei der Parkanlage angekommen.
Der Park wurde von Antoni Gaudi in den Jahren 1900-1914 erschaffen und hat eine Größe von 17 Hektar. Seit 1984 gehört der Park Güell neben anderen Werken Gaudis zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Nachdem wir den weiteren Weg auf unserem Besichtigungsprogramm Richtung Sagrada Familia eingeschlagen hatten, regte sich Hunger und gegen 15 Uhr fanden wir in einer kleinen Pizzeria ein freies Plätzchen und mit einem € 9,- Menü auch ein günstiges Angebot. Nach dieser Stärkung waren die letzten Kilometer zur Sagrada Familia bald geschafft und wir standen staunend vor dieser Großbaustelle. Die Sagrade Familia ist eines von Gaudis berühmtesten Werken in Barcelona. Sie ist ein gigantischer Sakralbau, der seit 1882 (kein Tippfehler!!!!) in Bau ist - allerdings ist kein Ende der Arbeiten absehbar. Wir fuhren mit einem Lift um € 2,--/Person auf einen der Türme und konnten uns von den enormen Ausmaßen dieser Baustelle auch von oben überzeugen. Hinunter ging es zu Fuß über eine Wendeltreppe mit 400 Stufen. Nach einem sündteuren Getränk - naja, wer geht auch schon in Lokal namens "Picasso" - sind wir weiter zum Triumph-Bogen marschiert. Dieser wurde anlässlich der Weltausstellung 1888 als eine Art Hauptportal errichtet und ist 30 m hoch. Mit der Ziegelbauweise erinnert er an den maurischen Baustil aus der ersten Jahrtausendwende.
Weiter ging es durch das gotische Viertel ("Barri Gotic"). Die meisten der kleinen Gassen im ältesten Stadtteil sind Fußgängerzone und man entdeckt immer wieder schöne Fassaden sowie kleine Geschäfte und Lokale. In einer Weinbar ließen wir uns Weißwein sowie eine Auswahl aus dreierlei Käsesorten mit getoastetem Brot schmecken.
So gestärkt konnten wir den Heimweg in Angriff. Obwohl wir todmüde waren, konnten wir aufgrund der vielen Eindrücke lange nicht einschlafen.

Resümee des zweiten Tages: Es gibt viele Hunde in Barcelona, aber jeder Hundebesitzer hat ein "Sackerl fürs Gackerl" dabei und ist die Stadt daher angenehm sauber. Auch positiv aufgefallen ist uns, dass sämtliche Straßenecken abgeschrägt sind und so für Menschen mit Handicap bzw. Kinderwägen keine Barrieren zu überwinden sind.

20.4.2007:
Kurz nach 7 Uhr war Tagwache, kurz nach 8 Uhr waren wir schon in unserem Stammcafe auf ein kleines Frühstück - heute allerdings im Lokal, weil der Himmel zeigte sich bewölkt und es war etwas kühler als die letzten Tage.
Vom Placa de Catalunya fuhren wir mit der Metro zur Station "Fontana" und haben dort die "Casa Vicens" besichtigt. Leider war das nur von außen möglich, da das Haus in Privatbesitz steht.
Von dort ging es zu Fuß die "Passeig de Gracia" hinunter bis zum nächsten bedeutenden Bauwerk von Gaudi - zur Casa Mila (auch La Pedrera genannt). Nach Bezahlung von € 8,--/Person konnten wir zur Besichtigung schreiten - allerdings war nur der letzte Stock sowie die Dachterrasse zugänglich. Der Blick vom Dach auf die verzierten und kunstvoll gestalteten Kamine war ebenso interessant wie die Zimmer, die zum Teil mit Einrichtung der damaligen Zeit versehen waren.
Nach so viel Kultur lechzten wir nach einer Stärkung, die wir aber sündteuer zu bezahlen hatten. Weiter ging es zur "Casa Battlo" - dem wohl schönsten Bauwerk Barcelonas. Aufgrund der Menschenmassen vor den Kassen und dem Eintrittspreis von € 16,50/Person beschlossen wir, dieses Hauses nur von außen zu bewundern.
Wir fuhren mit der Metro zur Station "Dressanes" und statteten dem "Museo maritim" einen Besuch ab. Das Museum zeigt bedeutende Sammlungen von Schiffsmodellen, Meereskarten sowie Navigationsgeräten. Darunter auch die berühmten Dokumente: El Libre del Consolat de Mar und die älteste Seerechts-Kodifikation. Besonders bewundernswert ist das Gebäude, in dem das Schiff-Fahrtsmuseum untergebracht ist: die einst königliche Schiffswerkstatt (Drassanes Reials). Das Gebäude wurde im 13. Jahrhundert errichtet und gleicht einer Kirche.
Anschließend spazierten wir weiter zum Aquarium der Stadt. Wir hatten gelesen, dass es besonders eindrucksvoll sein soll, nicht zuletzt wegen dem 80 m langen Tunnel und dem Riesen-Becken mit einem Durchmesser von 36 Metern, einer Tiefe von 5 Metern und einem Fassungsvermögen von 4.500 qm Wasser. Besonders angetan hatte es uns "MOLA-MOLA" - ein "Ocean Sunfish" (auch "Mondfisch" genannt) siehe Foto!
Den Eintrittspreis in Höhe € 15,50/Person - für uns mit einem Gutschein des Touristenbusses "nur" um € 14,--/Person war das Aquarium allemal wert. Neben Mola-Mola konnten wir Haie, diverse Korallenriffe und unzählige bunte Fische betrachten.

Wir bummelten anschließend weiter zum Hafen "Port Vell" und genehmigten uns auf einem Restaurant-Schiff eine Stärkung in Form von Kaffee für Susi und einem Glas Weißwein für mich.
Frisch gestärkt und ein wenig ausgeruht bummelten wir wieder durch das gotische Viertel, aßen Paella und dann wollte Susi ein bisschen Geld ausgeben und shoppen. Leider hat sie nichts Passendes gefunden. Währenddessen ließ ich mich in einem Schanigarten nieder, schrieb Reisetagebuch und genoss ein kühles "Cerveza". Susi hat sich nach ihrem vergeblichen Shoppingausflug mit einem Gesundheitsgetränk verwöhnt.
Gegen 22 Uhr waren wir zurück im Hotel, wo im Internet rasch nach Neuigkeiten aus aller Welt und besonders der Heimat geschaut wurde und bald lagen wir unter unseren Decken.

Resümee des dritten Tages: Die meisten Lokale haben behindertengerechte WC-Anlagen und waren diese - bis auf eine Ausnahe - sehr gepflegt

21.4.2007:
Nach lärmgeplagter Nacht - die Müllabfuhr war nachtaktiv und Hotelgäste lärmten auf den Gängen - sind wir um 7.30 Uhr aufgestanden. Nach dem Capuccino im Zimmer und dem packen unserer Sachen wurde das Gepäck bei der Rezeption deponiert sowie die Hotelrechnung beglichen. Unser Stammcafe hatte noch geschlossen, aber wir fanden bald Ersatz und konnten unser Frühstück genießen. Anschließend bummelten wir durch die Markthalle "St. Antoni", dem ältesten Markt Barcelonas und den Stadtteil "Raval", wo uns ein riesiger Kater begegnet ist.
In einem Lokal wurden wir von einer Grazerin bedient - war witzig, mitten in Barcelona auf Deutsch bestellen zu können und auf Anhieb verstanden zu werden.
Auf der "Rambla" wurden die letzten Einkäufe getätigt und um 12 Uhr wurde im Hotel ein Taxi für uns bestellt.
Der Fahrer hatte es recht eilig, uns anzubringen, denn er fuhr rasant quer durch die Stadt und mehr als zügig über die Autobahn zum Flughafen.
Das Einchecken war mühsamer und langwieriger als in Wien, der Flughafen selbst ist riesengroß und besteht aus 3 Terminals.
Erwähnenswert ist auch noch, dass es sich um einen mehr als raucherunfreundlichen Platz handelt.
Die Boeing 737-700 von Sky Europe hob um 15 Uhr ab. Der Rückflug verlief absolut ereignislos, die meiste Zeit haben wir verschlafen. Die Landung in Wien um 16.55 Uhr war allerdings ein bisschen hart und ruppig.

Schöne, interessante, aber auch anstrengende Tage liegen hinter uns.

Aber wir freuen uns schon auf den nächsten gemeinsamen Städtetrip.
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