Grado 2000

27.5. - 3.6.2000

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Am Samstag, den 27.5.2000 war um 7 Uhr Treffpunkt bei der Tankstelle Triester Strasse. Petra und ich mit dem Auto, Walter, Gerhard, Othmar und David mit ihren Maschinen. Unser Auto wurde bis oben hin voll gepackt und dann ging es los. Nach einem unfallbedingten Stau auf der Autobahn, den die Biker dank ihrer schnellen Maschinen noch passieren konnten, erreichte uns um 9.30 Uhr ein Anruf. Wir sollen sofort zur Autobahnausfahrt Pinggau kommen. Wir ahnten bereits Schlimmes und sollten Recht behalten. Walter, unser Skipper, hatte einen Unfall! Er wurde mit der Rettung ins Krankenhaus Hartberg gebracht, wo sich herausstellte, dass ihm Gott sei Dank nichts Gravierendes passiert ist. Den geplanten Segeltörn konnten wir allerdings auch vergessen. Doch das war uns in diesem Moment auch ziemlich egal. Petra und ich kamen bei einem Kollegen von Petra in der Nähe unter, die anderen wurden von Gerhard versorgt, der ebenfalls in der Nähe zu Hause ist. Am Abend fanden wir uns alle zu einem Krankenbesuch ein, Walter war guter Dinge, morgen doch entlassen zu werden und so den Törn doch noch durchzuführen.

Am Sonntag stellte sich allerdings heraus, dass er aufgrund der Prellungen kaum in der Lage war, sich fortzubewegen, so dass wir definitiv wussten, die nächsten Tage nicht mit Segeln zu verbringen.
Wir blieben noch ein Weilchen am Krankenbett sitzen und gegen Mittag wurde Abschied genommen. Die Männer fuhren mit ihren Maschinen nach Kroatien, Petra und ich beschlossen, nach Italien zu fahren. Die Nacht auf Montag verbrachten wir bei Verwandten von Petra in Kärnten.

Am Montag gegen 10 Uhr starteten wir den 2. Versuch, auf Urlaub zu fahren. Wir hatten beschlossen, dass Grado unser Ziel sein soll, da wir beide die Gegend noch nicht kannten. Wir fuhren über den Wurzenpass nach Slowenien, machten in Kranska Gora eine kurze Pause und dann weiter über den Vrsic-Pass. Doch unsere Pechsträhne hielt weiter an. Wir kamen in mörderische Gewitter mit wolkenbruchartigen Regenfällen und starkem Hagel. Plötzlich spülte der starke Regen kurz vor uns einen riesigen Stein auf die Fahrbahn, wir voll drüber, ein lauter Kracher - das Auto hat es ohne Schaden überstanden. Über den Zustand unserer Nerven schweig ich mich lieber aus. Gegen 17 Uhr sind wir endlich in Grado angekommen und unsere Zimmersuche war recht bald erfolgreich. Direkt am Yachthafen fanden wir ein herrliches Appartement. Schwere Gewitter und ein heftiger Temperatursturz lassen allerdings noch keine rechte Urlaubsfreude aufkommen. Wir haben uns nach dem Essen mit einer Flasche Rotwein unter den Decken verkrochen.

Ich war am Dienstag so gegen 9 Uhr unser Frühstück kaufen und dann haben wir uns schön langsam daran gewöhnt, am Meer und auf Urlaub zu sein. Das Wetter ist heute immer noch bewölkt und kühl, aber es regnet nicht mehr. Gestärkt haben wir Grado erkundet, sind am Strand spazieren gewesen und am Nachmittag haben wir Lignano einen Besuch abgestattet. Lauter Hotelklötze, der Strand erinnerte uns an Sardinendosen und anschauen kann man auch nicht wirklich etwas. Allerdings haben wir in Lignano sehr gutes Eis gegessen. Wieder zurück in Grado hat uns ein wunderschöner Sonnenuntergang erwartet und wir haben unser Abendessen sehr genossen.

Am Mittwoch war das Wetter unverändert - kühl, trüb und regnerisch. So blieben wir bis 11.30 Uhr in den Betten und haben uns anschliessend einen ausgiebigen Brunch gegönnt. Den Nachmittag haben wir in Grado verbummelt und waren für das morgige Frühstück einkaufen. Das Abendessen war ausgezeichnet, es war uns aber recht kalt. Zum Aufwärmen haben wir uns mit einer Flasche Wein und ProSieben unter unsere Decken verkrümelt.

Nach einem langen Fernsehabend sind wir am Donnerstag erst um 12.30 Uhr erwacht. Welch Wunder - die Sonne scheint. So haben wir den Nachmittag am Strand verbracht. Gegen 17.30 Uhr sind wir nach Triest gefahren. Das einzige Highlight war Schloss Miramar, welches Maximilian von Habsburg Mitte des 18. Jahrhunderts erbauen ließ. Die Stadt an sich hat uns weniger gefallen, da wir von einer Baugrube in die andere gestolpert sind und sämtliche Gebäude offenbar gleichzeitig saniert bzw. renoviert wurden. In einem Pub haben wir uns gestärkt und sind nach Grado zurückgefahren. Dort haben wir uns noch ein Krügerl "Hirter" gegönnt und uns anschliessend dem restlichen Rotwein gewidmet.

Da wir Urlaub hatten gab es am Freitag erst um 13 Uhr Frühstück (Brunch). Obwohl es irre windig war, haben wir den restlichen Tag am Strand verbracht, da die Sonne vom Himmel lachte. Am Abend sind wir noch mal durch die entzückende Altstadt von Grado spaziert, waren Pizza essen und sind noch ein bissl wehmütig am Strand gesessen. Wehmütig deshalb, weil unser Urlaub zu Ende ist.

Am Samstag war um 8.30 Uhr Tagwache. Nach dem Frühstück wurden die letzten Sachen gepackt und um 10.15 Uhr sind wir losgefahren. Während eines einstündigen Staus vor einer Mautstelle haben wir ziemlich mit unserem Schicksal gehadert. Die ganze Woche war das Wetter eher bescheiden, aber am Tag der Heimreise hatte es an die 30 Grad und kein Wolkerl trübte den Himmel. Wir haben in Tarvis kurz Pause gemacht - Durst machte den Halt nötig. Weiter ging es wieder durch Slowenien und über den Wurzenpass. Auf der Pack haben wir eine längere Rast eingelegt und in Erinnerung an unsere Tage in Italien Spaghetti bestellt.
Um 18.30 Uhr hat mich Petra daheim abgesetzt.
Trotz der vielen Missgeschicke und Widrigkeiten war es letztendlich doch eine sehr nette Woche.
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