Tauchurlaub 2007

Cavtat/Kroatien
25.8. - 2.9.2007

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Nachdem wir Petra nach dem Segeltörn am Flughafen Split abgesetzt hatten (s. Bericht „Segeln, Törn 2007, Icici – Murter“), fuhren Heinz und ich um 12 Uhr weiter Richtung Süden. Anlässlich eines Tankstopps räumte ich alle meine Taschen aus, da ich weder Führerschein noch mein Kreditkartenetui finden konnte. Panik kam auf, da ich nicht wusste, wo ich die beiden Sachen verloren haben könnte. Alles war rund ums Auto verstreut – und endlich, in einem Seitenfach einer großen Tasche wurde ich fündig. Der Lärm, den der Stein machte, der mir vom Herzen fiel war meilenweit zu hören. In Omis legten wir noch einen Stopp ein – eine Besichtigung des Ortes ist für die Rückfahrt vorgesehen. An der Grenze zu Bosnien gab es keinen nennenswerten Aufenthalt – weder bei der Ein- noch bei der Ausreise. Die letzten Kilometer auf der Küstenstrasse waren dann aber schon mehr als ermüdend und ich war heilfroh, als wir in Cavtat ankamen.
Der Ort liegt etwa 20 km südlich von Dubrovnik. In unserem Quartier, der „Villa Dubrovnik“ wurden wir bereits von meinem Bruder Hellmut, seiner Freundin Anita, deren Neffen Gergö und Nichte Nori erwartet.
Nachdem unser Auto ausgeräumt war und wir uns von den Strapazen der Küstenstraßen-Fahrerei ein wenig erholt hatten, fuhren wir alle zur Tauchbasis „Epidaurum“, deponierten dort unser Equipment und konnten die ersten Fragen geklärt werden.
Nach dem Genuss eines Cocktails fuhren wir einkaufen. Das Abendessen bestand aus kalter Küche und um 23 Uhr fielen mir die Augen zu.

Am Sonntag bin ich um 8 Uhr aufgestanden. Ohne Klimaanlage hätten wir die Nacht nur schwer überstanden. Ich schätzte die Temperaturen auf ca. 38 Grad bei mindestens 90 % Luftfeuchtigkeit. Auch ohne Bewegung zu machen schwitzten wir ganz ordentlich. Ich war nicht so ganz fit, um Tauchen zu wollen, so blieb ich mit Heinz im Quartier, während die anderen um 10 Uhr ihren 1.Tauchgang absolvierten. Wir verbrachten den Nachmittag am Strand und planschten im bacherlwarmen Wasser. Am Abend sind wir in den Ort spaziert und konnten insgesamt 8 Mega-Yachten bewundern, die an der Mole festgemacht hatten. Hellmut hat uns am Abend mit Reisfleisch bekocht und nach dem gemeinsamen Abwaschen gingen wir bald schlafen.

Der Montagmorgen begann ein wenig hektisch. Um 9 Uhr war Tagwache, nach einem schnellen Frühstück und dem Schnappen der restlichen Tauchutensilien fuhren wir zur Basis. Um 10.30 fuhren wir mit dem Tauchboot hinaus und mein ungarischer Buddy namens Attila war sehr nett, als er meine anfänglichen Schwierigkeiten mit Humor nahm und mir die Zeit ließ, die ich brauchte. Der Tauchgang an sich war dann sehr gut, obwohl es nicht sehr viel zu sehen gab.
(Näheres zu den Tauchgängen im „Tauchtagebuch“)
Wieder zurück an Land wurden die Sachen versorgt und noch ein bisschen geplaudert. Heinz und ich waren in einem Lokal am Strand Miesmuscheln essen. Da ich heute keinen 2. Tauchgang absolvieren wollte, fuhren wir einkaufen. Im Supermarkt ist mir das Kunststück gelungen, eine komplette Palette mit Bierdosen vom Regal zu befördern. So was von blöd geschlichtet! Die Regalböden waren kleiner als die Paletten und nachdem ich eine Dose Bier entnommen hatte rutschte alles mit ziemlichem Radau nach hinten und krachte auf den Boden. Aber vom Personal hat das niemanden interessiert und so gingen wir auch weiter als ob nichts geschehen wäre.
Am Abend waren wir alle gemeinsam Pizza essen und nach einem kleinen Spaziergang waren wir gegen 23 Uhr im Quartier.

Da mir der gestrige Stress ein bisschen zuviel war, läutete der Wecker am Dienstag früher, nämlich um 8.30 Uhr. Um 10 Uhr waren wir bei der Tauchbasis und 30 Minuten später starteten wir zu einem neuerlichen Tauchgang.
Mittags wurden – großer Dank an mein Brüderchen - Spaghetti Carbonara gekocht und dann stand Siesta auf unserem Programm.
Den Vollmondabend haben Heinz und ich dazu benützt, um einen schönen Sonnenuntergang am Meer zu bewundern. Dann sind wir in den Ort gebummelt und haben neue Mega-Yachten gesehen. Vor allem die „Esmeralda“, Heimathafen Nassau, hat uns beeindruckt. Diese Yacht kann man tatsächlich chartern. Laut Information aus dem Internet ist sie 62 m lang, bietet Platz für 12-18 Gäste, 19 Crewmitglieder sorgen für das persönliche Wohl. Die Kosten belaufen sich auf ca. $ 164,000 - pro Woche.
Unser Drink in einem Lokal auf der Promenade fiel im Vergleich dazu recht bescheiden aus.

Der Mittwoch war tauchfrei und so fuhren Heinz und ich um 10 Uhr Dubrovnik. Nach kurzer Suche fanden wir einen Parkplatz nahe dem Eingang zur Altstadt und es konnte losgehen. Der Eintritt von 50,-- Kuna (= ca. € 7,--) für den Rundgang über die Stadtmauer war zwar nicht geschenkt, aber die Ausblicke entschädigten uns. Die Temperaturen waren immer noch jenseits der 30 Grad-Grenze und wir haben ordentlich geschwitzt. Um 14.30 Uhr fanden wir im Restaurant „Jadran“ ein schattiges und kühles Platzerl und bestellten uns kühles Bier und Salate. Während Heinz die Parkuhr noch mal mit Münzen fütterte, bekam ich für das Fotografieren einer spanischen Reisegruppe noch ein kühles Bier spendiert. Nett, oder? Für die äußere Kühlung sorgte das angenehme kalte Wasser des großen Brunnens. Um 18 Uhr trafen wir die anderen und gemeinsam waren wir bei den Arkaden am Fischerhafen essen. Dort bekamen wir um günstiges Geld die verschiedensten maritimen Köstlichkeiten. Auf dem Weg zu den Autos konnten wir den Verlockungen eines Eissalons nicht widerstehen und kurz darauf hielt jeder ein Eis in Händen. Danke dem Spender, Danke Gergö! Im Quartier wurden die bisher gemachten Fotos am Laptop einer strengen Begutachtung unterzogen.

Eigentlich wollte ich am Donnerstag ja wieder tauchen. Aber als ich um 10 Uhr so einigermaßen munter geworden bin, war es zu spät. So haben Heinz und ich den Tag am Strand verbracht und hatten viel Spaß. Der stärkere Wind war nicht störend, die Temperaturen immer noch über 30 Grad. Am Abend haben wir uns Tortellini gekocht und einen gemütlichen Abend auf der Terrasse verbracht.

Am Freitag bin ich zwar rechtzeitig munter geworden, allerdings mit Halsschmerzen. Die kalten Getränke sind vielleicht doch nicht so gut geeignet als Durstlöscher. Und mit Halsschmerzen zu tauchen ist auch nicht das Wahre. So haben Heinz und ich kurzerhand beschlossen, einen Ausflug nach Montenegro zu unternehmen. Nach dem Frühstück ging es los. Die paar Kilometer zur Grenze waren rasch absolviert. Während wir auf den Grenzübertritt warteten, bekam ich einen Lachanfall. Eine Kuh spazierte zwischen den Grenzbalken umher und fraß das spärliche Gras auf den Grünflächen. Dass es Drogenhunde gibt, ist mir ja bekannt. Und ich habe gelesen, dass irgendwo auf dieser Welt auch ein Drogenschwein geben soll. Aber von einer Drogenkuh habe ich noch nichts gehört. Einige Meter nach der Grenze begegneten uns dann noch 5 Ziegen mitten auf der Strasse und wir wussten – jetzt sind wir tatsächlich im Balkan. Wir fuhren mit der Autofähre über die Bucht von Kotor und dann weiter nach Budva. Bald war ein Parkplatz gefunden – sogar ein kostenloser – und wir bummelten durch die Altstadt („Stari Grad“). In einem netten Lokal bestellten wir uns Pizza und Bier und waren überrascht, dass in Montenegro der Euro als offizielle Währung gilt und die Preise um einiges günstiger sind als in Kroatien. Die Zitadelle bot uns einen schönen Blick auf die Stadt.
Wir fuhren dann über die Berge weiter nach Kotor. Die Altstadt von Kotor ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden und absolut sehenswert. Eine komplett umschließende Stadtmauer schützte die Altstadt zuverlässig vor Angreifern. Durch das Haupttor/Seetor betritt man die Altstadt. In den engen Gassen fanden wir viele schöne alte Häuser und Paläste, auch wenn einiges noch sehr renovierungsbedürftig ist. Abseits der Touristenpfade roch es auch nicht sehr angenehm und waren Dutzende Katzen mit Millionen Flöhen unterwegs. Zur Festung Sveti Ivan konnten wir leider nicht mehr empor kraxeln, weil es 1. schon relativ spät war und 2. ein Gewitter näher rückte. Von den Ruinen der Festung Sveti Ivan hätten wir sicher einen fantastischen Rundblick über Kotor mit der gleichnamigen Bucht gehabt. Nach einer unterhaltsamen Darbietung eines verspielten, jungen Hundes, der mit einer Katze spielen wollte, allerdings den Kürzeren zog, machten wir uns auf den Rückweg. Zuvor mussten wir aber noch ein riesiges Kreuzfahrtschiff am Hafen in Augenschein nehmen. Wir fuhren die Küstenstrasse entlang und waren nach ca. 1 Stunde an der Grenze.
Dort mussten wir recht lange warten, da die Kroaten jedes Auto kontrollierten. Gerade als wir beim Grenzbeamten ankamen, setzte das Gewitter voll ein. Blitze erhellten die Umgebung, heftiger Donner hallte in den Bergen und strömender Regen reduzierte die Sicht. Gegen 22 Uhr waren wir wieder wohlbehalten zurück in Cavtat.

Am Samstag war um 8.45 Uhr Tagwache. Nach einem schnellen Frühstück waren wir um 10 Uhr bei der Tauchbasis. Um 10.30 Uhr fuhren wir hinaus und hatte ich 2 Buddies – Hellmut und Anita. Nach dem Tauchgang wurde das Equipment gewaschen und nach dem ersten Trocknen in die Autos verladen.
Trotz aller Bemühungen ist es uns nicht gelungen, Heinz zu einem Probetauchgang zu überreden. Aber so hatte ich meinen persönlichen Sherpa, der sich immer brav um mich und mein Zeugs gekümmert hat. Danke, Sherpa!
Zurück im Quartier ging es ans Packen.
Am Abend waren Heinz und ich essen und ließen eine schöne und harmonische Woche als einzige Gäste eines Lokales an der Promenade – dafür mit Musikuntermalung – ausklingen. Nur der Wind, der im Tagesverlauf immer stärker wurde, hat diesen Abend ein wenig getrübt.

Nach ziemlich schlafloser Nacht standen wir am Sonntag um 7 Uhr auf. Schlaflos deshalb, weil über Nacht ein derartiger Sturm aufgekommen war, der alles scheppern ließ. Wir haben das Auto voll gepackt und sind um 7.45 Uhr losgefahren. Die Fahrt über die Küstenstrasse ging nur sehr langsam voran, auch einen Unfall bekamen wir zu Gesicht. Um 11 Uhr sind wir in Omis zu einem kleinen Rundgang aufgebrochen. Der Ort wird von der Burgruine Mirabella überragt und liegt am Ufer des Flusses „Cetina“. Im Laufe der letzten Jahrhunderte bildete der Fluss eine eindrucksvolle Schlucht. Er mündet nach ca. hundert Kilometern in das adriatische Meer und ist somit einer der längsten Flüsse Dalmatiens. Im Mittelalter war Omis ein Schlupfwinkel für Piraten. Um 13 Uhr brachen wir wieder auf und konnten nach ca. 25 Kilometern auf die Autobahn auffahren. Der immer noch sehr starke Wind erforderte sehr konzentriertes Autofahren, da Böen auf den Brücken fast jedes Auto versetzten. Wir wechselten uns beim Fahren ab und kamen bis kurz vor Spielfeld auch gut voran. Dann hieß es allerdings „nichts geht mehr“. Ein Geisterfahrerunfall mit 2 Toten blockierte die Autobahn und nach fast 2-stündigem Warten wurden wir über die Bundesstrasse umgeleitet.

Ziemlich müde und erschöpft sind wir um Mitternacht in Wien angekommen.
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